In diesem Artikel erfährst du, was die einzelnen Hebel und Knöpfe an deinem ergonomischen Stuhl sind und wie du sie einstellen musst, um den Stuhl optimal zu unterstützen. Wenn du gerade einen unserer Stühle, wie den BS9, gekauft hast oder deinen jetzigen Stuhl neu konfigurieren möchtest, hilft dir diese Anleitung, ihn an dich und deinen Arbeitsplatz anzupassen. Um diese Anleitung optimal nutzen zu können, solltest du deinen Stuhl in der angegebenen Reihenfolge einstellen.
1. Stuhlhöhe
Die Stuhlhöhe legt fest, wie hoch der Sitz vom Boden aus ist. Das Ziel ist es, dass der/die Benutzer/in so sitzt, dass seine/ihre Knie einen Winkel von etwas mehr als 90° bilden und seine/ihre Füße bequem flach auf dem Boden aufliegen. Deine Füße müssen einen guten Halt auf dem Boden haben, damit du deinen Stuhl leicht bewegen kannst. Dein Rücken und dein Quadrizeps sollten ebenfalls einen Winkel von etwas mehr als 90° bilden. Du solltest deine Tastatur mit entspannten Schultern und mit den Ellbogen in einem Winkel von etwas mehr als 90 Grad erreichen können.
Diese Situationen sind problematisch: eine zierliche Person an einem hohen Schreibtisch und eine große Person an einem kleinen Schreibtisch.
Wenn du etwas kleiner bist und der Schreibtisch zu hoch ist, wirst du vielleicht instinktiv den Stuhl ganz hoch stellen, damit du deine Tastatur erreichen kannst. Das erleichtert zwar die Bedienung des Schreibtisches, ist aber ergonomisch nicht sinnvoll. Es ist wahrscheinlich, dass die Beine und Füße des Nutzers baumeln, was die Knie und den unteren Rücken stark belastet. Außerdem hast du nur wenig Kontrolle über deinen Stuhl, was es schwierig macht, sich zu bewegen. Wenn du dieses Problem hast, musst du deinen Stuhl höher stellen und eine mittelhohe oder hohe Fußstütze verwenden, um deine Füße zu stützen.
Wenn du eine große Person bist, die an einem kurzen Schreibtisch arbeitet, musst du deinen Sitz absenken, damit deine Knie die niedrige Höhe des Schreibtischs überwinden. Auf diese Weise werden die meisten in einer von zwei Positionen landen.
Die erste und häufigste Position ist die, in der du deine Beine/Füße weit vor dir ausstreckst, was Stress/Druck auf deine Kniesehne verursacht. In dieser Position lastet eine Menge Gewicht auf einem kleinen Bereich unter deinem Oberschenkel.
In der zweiten Position beugt der Benutzer seine Knie ungünstig auf etwa 45° und stellt seine Füße direkt unter die Sitzfläche. Dies ist eine sehr angespannte Position, die die Knie, den unteren Rücken und den Quadrizeps belastet.
In beiden Fällen solltest du überlegen, dir einen höhenverstellbaren Schreibtisch anzulegen. Mit dem EC5 hast du die Flexibilität die du brauchst, egal wie groß du bist.
2. Höhe der Rückenlehne
Mit der Rückenlehnenhöhe wird die Höhe der Rückenlehne des Stuhls eingestellt. Überprüfe zunächst, ob dein ergonomischer Bürostuhl an der Unterseite der Rückenlehne eine Wölbung hat. Wenn ja, stelle die Höhe der Rückenlehne so ein, dass die Ausbuchtung in die Kontur deines unteren Rückens (oder der Lendengegend) passt. Wenn du das richtig gemacht hast, solltest du die Rückenlehne gleichmäßig über deinen Rücken verteilt spüren. Wenn die Wölbung zu niedrig oder zu hoch ist, spürst du eine Lücke zwischen deinem Rücken und der Rückenlehne. Manche Rückenlehnen haben keine Ausbuchtung, so dass du die Höhe einfach so einstellen kannst, dass sich das Gewicht deines Rückens auf die Rückenlehne verteilt. Wenn du groß bist, solltest du dir hohe Rückenlehnen ansehen, damit dein oberer Rücken und deine Schultern beim Sitzen gestützt werden.
3. Lendenwirbelverstellung
Mit der Lendenwirbelverstellung kannst du die Tiefe der Lendenwirbelstütze der Rückenlehne des Stuhls einstellen. Achte bei der Einstellung darauf, dass das Gewicht deines Rückens gleichmäßig auf der Rückenlehne verteilt ist. Wenn die Lendenwirbelstütze zu niedrig eingestellt ist, spürst du eine Lücke zwischen deinem oberen Rücken und der Unterseite der Rückenlehne. Wenn die Lendenwirbelverstellung zu tief ist, muss sich dein oberer Rücken unbequem auf der Rückenlehne abstützen. Es gibt zwei Arten von Lendenwirbelverstellungen: harte und weiche. Harte Versteller verstellen sich, indem sie ein Stück Plastik oder ein ähnlich hartes Material bewegen. Weiche Versteller werden mit einem weichen Material wie Memory-Schaum oder Polsterung eingestellt. Die weiche Verstellung ist vorzuziehen, da sie harte Punkte minimiert, die langfristig zu Rückenschäden führen können.
4. Neigung der Rückenlehne
Mit der Neigung der Rückenlehne wird der Winkel der Rückenlehne im Verhältnis zur Sitzfläche eingestellt. Die Neigung der Rückenlehne sollte etwas mehr als senkrecht sein (90°-95°), damit das Gewicht deines Rückens gleichmäßig auf die Rückenlehne verteilt wird. Viele Menschen neigen ihre Rückenlehne gerne, aber das zwingt den Nacken dazu, sich zum Ausgleich nach unten zu beugen, was zu einer Belastung der oberen Wirbelsäule, des Nackens und der Schultern führt. Das Arbeiten in einer zurückgelehnten Position erhöht auch den Druck auf das Steißbein, was zu Kokzygodynie führen kann, einem sehr schmerzhaften Zustand.
5. Sitzgleiter
Mit dem Sitzversteller kannst du die Tiefe des Sitzes im Verhältnis zur Rückenlehne einstellen. Wenn du sitzt, sollten deine Beine von der Sitzfläche gestützt werden, so dass ein paar Zentimeter vor deinem Knie übrig bleiben. Außerdem solltest du darauf achten, dass das Sitzkissen nicht deine Waden berührt. Wenn du groß bist, musst du höchstwahrscheinlich den Sitzschieber von der Rückenlehne wegziehen, um deinen Quadrizeps zu stützen. Wenn du zierlich bist, musst du den Sitzschieber wahrscheinlich in Richtung Rückenlehne schieben, damit deine Knie nicht gegen das Sitzkissen stoßen.
6. Sitzneigung
Mit der Sitzneigung wird der Winkel der Sitzfläche eingestellt. Dies kann je nach Vorliebe eingestellt werden, aber wir sehen häufig, dass die Leute lieber gerade oder leicht nach hinten geneigt sitzen. Wenn du die Sitzneigung nach hinten einstellst, muss der Benutzer weiter hinten im Stuhl sitzen. Auf diese Weise erhält der Benutzer die beste Unterstützung.
Wenn die Sitzneigung jedoch zu stark nach hinten geneigt ist, werden deine Füße vom Boden abgehoben (wie bei den meisten Stühlen) und dein Nacken wird nach unten geneigt.
7. Wippende Neigung
Bei der Wippneigung wird die Sitzneigung von einer statischen Position in eine dynamische Position geändert, so dass sich die Neigung im Laufe des Tages ständig ändert. So kannst du deine Füße hochlegen und dich zurücklehnen oder nach vorne lehnen. Wenn sie aktiviert ist, zieht der Wippmechanismus den Benutzer nach vorne und belastet deine Beine und deinen unteren Rücken.
8. Spannknopf
Mit dem Spannknopf stellst du die Spannung der Wippmechanik deines ergonomischen Bürostuhls ein. Wenn du die Schaukelfunktion aktiviert hast, solltest du den Drehknopf so fest wie möglich einstellen, ohne dass die Schaukelfunktion beeinträchtigt wird. Wenn er zu fest eingestellt ist, lässt sich die Wippfunktion nur schwer bedienen. Umgekehrt: Wenn er zu locker eingestellt ist, schaukelt er sich auf. Wenn du es richtig anstellst, kannst du die Neigung des Stuhls durch die Position deines Kopfes einstellen: Lehnst du dich zurück, neigt sich der Stuhl nach hinten, lehnst du dich nach vorne, neigt er sich nach vorn.
VORSICHT: Führst du diese Bewegungen unvorsichtig aus, könntest du mit deinem Stuhl kippen.
9. Vorwärtsneigung
Die Vorwärts-neige-Funktion kippt den gesamten Stuhl in einer Schiebeposition nach vorne. Je nach Aufgabe kann es vorkommen, dass du dich von der Rückenlehne des Stuhls abhebst, während du dich stark nach vorne lehnst. Wenn du die Vorwärtsneigung aktivierst, kannst du den Rücken stützen, wenn du in gebückter Haltung arbeitest. Davon ist jedoch abzuraten, es sei denn, die Aufgabe erfordert es.