Dein Businessplan ist einer der wichtigsten Faktoren für einen erfolgreichen Start in die Selbständigkeit. Tatsächlich scheitern nämlich 9 von 10 neu gegründeten Unternehmen innerhalb der ersten 5 Jahre – und das liegt fast immer an einer mangelhaften Planung. Und da der Businessplan sich als das beste Planungsmodell für Neugründungen bewährt hat, darfst du diesen Punkt auf keinen Fall vernachlässigen, wenn du deine eigene erfolgreiche Firma gründen willst.
In Teil 2 unserer Serie „Start in die Selbständigkeit“ haben wir bereits erklärt, was ein Businessplan eigentlich ist und was alles in eine solche Aufstellung reingehört. In Teil 3 unserer Serie haben wir uns dann dem praktischen Teil zugewandt – dem tatsächlichen Schreiben des Businessplans. Und genau damit machen wir auch in diesem vierten Teil unserer Serie weiter.
Nachdem du in Teil 3 gelernt hast, warum eine umfassende Recherche für deinen Businessplan so wichtig ist und was du dabei alles beachten musst, geht es in Teil 4 jetzt um das Schreiben des eigentlichen Businessplans. Keine Angst – nach der Recherche hast du den Großteil der Arbeit bereits geschafft und der Rest sollte jetzt schnell gehen.
Schritt 2: Gliederung erstellen und detailliert ausarbeiten
Du hast dir genug Zeit genommen und alle wichtigen Details und Fakten für deine Unternehmensgründung genau recherchiert? Das ist super – denn den schwierigsten Teil der Erstellung deines Businessplans hast du damit bereits abgeschlossen.
Jetzt geht es nur noch darum, die gesammelten Informationen in einer ansprechenden und effektiven Art und Weise zusammenzufassen bzw. darzustellen. Im Folgenden haben wir dir dafür eine Gliederung zusammengestellt, die sich schon für unzählige Praxispläne in der Realität bewährt hat.
Alles was du jetzt noch machen musst, ist die Gliederung anhand deiner zuvor gesammelten Informationen und Recherchen aufzubauen und dann im Detail auszuarbeiten. Umso gründlicher du im Vorfeld recherchierst, umso einfacher wird dir dieser Schritt fallen.
Hier findest du unsere Gliederung für deinen Businessplan:
Der oder die Gründer des Unternehmens: Eine kurze Vorstellung des Gründerteams
- Geschäftsidee: Überzeugend darlegen, warum es für das eigene Produkt einen Markt gibt
- Marktanalyse: Alle Infos zu Zielgruppen, Konkurrenz, Marktvolumen, möglichen Herausforderungen sowie USPs des eigenen Unternehmens
- Vision und Ziele: Was soll mit deiner Unternehmensgründung erreicht werden und was sind deine (eure) langfristigen Ziele?
- Strategie: Wie genau willst du dein Unternehmen am Markt positionieren, wie sollen Kunden überzeugt werden und wie kann langfristiges Wachstum garantiert werden?
- Marketing: Welche Marketing-Strategie ist geplant? Konnten bereits Marketing-Praxistests durchgeführt werden? Gibt es Medienpartnerschaften? Was wird das alles kosten?
- Organisation: Hierzu zählen Dinge wie die Rechtsform deines Unternehmens, aber auch welcher Standort gewählt und welche Steuervorschriften eingehalten werden müssen.
- Finanzplan: Der wohl wichtigste Teil deines Businessplans. Welche Kosten müssen finanziert werden und woher kommen die dafür benötigten Mittel?
- SWOT Analyse: Hier geht es darum, eine knallharte und ehrliche Analyse der eigenen Stärken und Schwächen durchzuführen. Aufrichtigkeit in diesem Teil des Businessplans wird von Investoren und möglichen Partnern sehr geschätzt.
- Anhang: Quellenangaben, relevante Studien und Untersuchungen
Expertentipp: Auch bei einem Businessplan kommt es darauf an, den richtigen Ton zu treffen. Denn einerseits muss deine Aufstellung ausdrücken, wie begeistert du von deinem Vorhaben bzw. deiner Idee bist und dass du davon wirklich überzeugt bist. Gleichzeitig solltest du es mit tollen Visionen und Prognosen aber nicht übertreiben – Business Profis erkennen Schönmalerei direkt und lehnen solche Geschäftspläne grundsätzlich ab.
Schritt 3: Die Zusammenfassung
Mit Businessplänen läuft es häufig ähnlich wie mit Bewerbungen: Stellen wie das Arbeitsamt, Banken und Investoren erhalten jeden Tag unzählige Geschäfts-Pläne. Dementsprechend wird hier erst einmal kräftig aussortiert, bevor die entscheidenden Stellen deinen Businessplan überhaupt zu Gesicht bekommen. Genau deshalb ist es so wichtig, dass dein Businessplan auch über eine überzeugende Zusammenfassung oder Executive Summary verfügt.
In der Executive Summary wird der gesamte Businessplan in 1 bis 2 Seiten knapp aber verständlich zusammengefasst. Hier ist kein Platz für umständliche Erklärungen, sondern es geht tatsächlich nur darum, das Wichtigste so präzise wie möglich zusammenzufassen. Auch hier sollte aber deine Überzeugung bzw. Begeisterung durchklingen – es gilt also wieder, eine gesunde Balance zwischen klarer Zusammenfassung und Werbung für deine Idee zu finden.
Ganz wichtig: Die Zusammenfassung gehört immer ganz an den Anfang deines Business-Plans. Allerdings wird die Executive Summary erst am Ende, wenn der gesamte restliche Businessplan geschrieben wurde, aufgestellt. Denn nur so stellst du sicher, dass die Zusammenfassung auch im Einklang mit den Details deiner Aufstellung steht, und vermeidest gleichzeitig doppelte Arbeit, wenn die Zusammenfassung im Nachhinein noch einmal geändert werden müsste.
Wie bereits erwähnt, so ist deine Zusammenfassung immer der Teil deines Businessplans, den deine Partner bzw. externe Personen als erstes lesen. Wenn hier ein schlechter Eindruck entsteht, spielt es daher keine große Rolle, wie gut dein restlicher Businessplan ist.
Businessplan: Unglaublich wichtig für deine Zukunft
Ohne eine umfassende und effiziente Planung hast du nur geringe Chancen auf eine erfolgreiche Unternehmensgründung. Denn schließlich sind ja die häufigsten Gründe für das Scheitern junger Unternehmen oder Startups Fehler in der Gründungs-Planung. So zum Beispiel beim Finanzbedarf, bei der Preisgestaltung oder dem Vertrieb.
Für fast alle Gründer stellt der Businessplan dabei das mit Abstand effektivste Planungs-Tool da. Das liegt nicht nur daran, dass sich durch diese Methode alle wichtigen Faktoren der eigenen Geschäftsgründung relativ unkompliziert und effizient darstellen und planen lassen. Nein, auch externe Partner wie Banken und Investoren und sogar Behörden erwarten von dir einen Businessplan.
Der Businessplan ist daher unserer Meinung nach der wichtigste Schritt deiner Existenzgründung. Hier sollte man nicht versuchen, Zeit und Ressourcen zu sparen, sondern sich stattdessen umfassend mit der richtigen Planung beschäftigen. Dadurch erhöhst du deine Chancen auf einen erfolgreichen Start in die Selbständigkeit schließlich deutlich.
Damit du mit deinem Businessplan wirklich erfolgreich bist, ist aber noch ein anderer Faktor wichtig: Flexibilität. Denn im echten Leben in unserer komplexen Welt können Pläne nur in den seltensten Fällen zu 100% umgesetzt werden. Stattdessen ist es fast immer notwendig, im Verlauf der Zeit Anpassungen und Optimierungen vorzunehmen.
Hier sollte es also dein Ziel sein, eine gewisse Balance zu erzielen. Ein umfassender Plan ist unglaublich wichtig, kann in der echten Welt aber nur dann bestehen, wenn du immer dazu bereit bist, dich an die aktuelle Lage bzw. reale und schnell verändernde Geschäftswelt anzupassen. Gelingt dir das, dann steht deinem Erfolg als Gründer eigentlich nichts mehr im Weg.
Nachdem dieser wichtigste Schritt hin zur Selbstständigkeit jetzt erledigt ist, wird es Zeit, dass du dich um den langweiligeren Teil deiner Existenz-Gründung kümmerst. Im nächsten und vierten Teil unserer Serie erklären wir dir, welche Behördengänge du nicht vermeiden kannst und welche Um- bzw. Anmeldungen für deinen Erfolg als Unternehmen noch wichtig sind.