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Kann Stress einen Herzinfarkt verursachen?

14 Januar. 2022

Du hast es sicherlich schon einmal selbst erlebt: Du hast es besonders eilig, wohin zu kommen, doch du stehst im Stau und die anderen Verkehrsteilnehmer scheinen sich ganz besonders viel Zeit zu lassen. Nebenbei läutet dann noch das Telefon, wo du denn bleibst. Du stehst in diesem Moment so richtig unter Stress. Dein Herz fängt an zu rasen, deine Atmung wird immer flacher und deine Brust beginnt zu schmerzen. 

 

Der eine oder andere hat in einer solchen Lage sicherlich schon mal daran gedacht, dass ein Herzinfarkt drohen könnte. Doch ist es wirklich so, dass Menschen in einer derart stressigen Situation einem höheren Risiko ausgesetzt sind? 

 

Eine Studie der Emory University Rollins School of Public Health in Atlanta ergab: „Die Forscher hatten 306 Erwachsene im Alter von 22 bis 61 Jahren untersucht, die zuvor wegen eines Herzinfarkts im Krankenhaus behandelt worden waren. Sie führten mit allen Teilnehmern sowohl mentale als auch körperliche Belastungstests durch. Bei 49 Patienten ließ sich durch psychischen Stress eine Minderdurchblutung des Herzens feststellen. Von ihnen erlitten 20 Prozent innerhalb von drei Jahren erneut einen Herzinfarkt oder Tod durch Herzversagen. 107 Patienten hatten bei körperlicher Belastung Auffälligkeiten gezeigt, sie hatten in der Folgezeit nur zu 8 Prozent schwerwiegende Probleme.“, so die Viactiv Krankenkasse

 

Aber wann werden die Auswirkungen von Stress auf das Herz problematisch? Wie viel Stress ist zu viel? Hier findest du alles, was du darüber wissen musst.  

 

Der Unterschied zwischen akutem und chronischem Stress 

 Stress ist eine normale Reaktion deines Körpers, welcher auf eine außergewöhnliche Situation reagiert, um das Überleben zu sichern. Zwar erscheint es auf dem zweiten Blick nicht so, als wäre das Zuspätkommen zu einem Termin bedingt durch einen Stau lebensbedrohlich, doch diesen Unterschied kann unser Gehirn nicht machen.  

Am besten kann man diese Reaktion so erklären, indem man sich vorstellt, man wird beispielsweise von einem Bären verfolgt. Hier handelt es sich wirklich um eine lebensgefährliche Situation, in der der dein Körper auf „Überleben“ umschaltet. Man nennt diese auch oft Kampf oder Flucht Reaktion. Dabei werden Adrenalin und andere Hormone in dein System abgegeben, um dich dabei zu unterstützen.  

Daher können Menschen oft Unglaubliches leisten, wenn sie sich in einer lebensbedrohlichen Situation befinden. Deine Augen weiten sich und deine Atmung und die Herzfrequenz schießen in die Höhe. Sobald die Bedrohung vorüber ist, kehrt dein Körper wieder in seinen normalen Zustand zurück. 

Dank unserer modernen Arbeitskultur, in der man stets Höchstleistungen erzielt und wir ständig von Informationen überflutet werden, stehen jedoch sehr viele Menschen unter chronischem Stress. Unser Körper hat oft keine Chance, sich neu zu kalibrieren und zu entspannen. 

Stress, welcher über einen großen Zeitraum anhält, kann das Immunsystem schwächen und somit Infektionen im Körper hervorrufen. Eine länger andauernde Entzündung kann zur Bildung von Ablagerungen an den Arterienwänden und zur Verengung der Blutgefäße führen, was uns anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall machen kann. Zudem muss das Herz in Stresssituationen sehr viel härter arbeiten, als wenn wir entspannt sind.

 

Kann Stress einen Herzinfarkt verursachen?  

Befindet sich dein Körper und Geist ständig in einem Ausnahmezustand, in dem beide Schwerstarbeit leisten müssen, auch wenn keine echte oder wahrgenommene Bedrohung vorliegt, können die Auswirkungen von Stress auf das Herz beginnen, Probleme zu verursachen. 

Eine Studie ergab, dass Menschen, die an einer Belastungsstörung wie einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden oder ein traumatisches Ereignis wie den Tod eines geliebten Menschen erlebt haben, mit 37 % höherer Wahrscheinlichkeit Herz-Kreislauf-Erkrankungen entwickeln. Laut der Cleveland Clinic kann eine kürzlich diagnostizierte Herzerkrankung, ein operativer Eingriff oder ein Herzinfarkt ergänzend Stress verursachen und das ohnehin belastetes Herz-Kreislauf-System zusätzlich belasten. 

Allerdings spielt der Umgang mit Stresssituationen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Herzerkrankungen. Wenn du beispielsweise eine aufreibende Auseinandersetzung mit einem Arbeitskollegen oder einem Freund hattest, greifst du eher nach Nahrungsmitteln, die viel Zucker oder Fett enthalten.  

Viele greifen in Stresssituationen zudem vermehrt zu alkoholischen Getränken oder rauchen sehr viel mehr als sonst, um sich zu entspannen. Stress laugt den Körper zudem aus, was zu einem geringen Energielevel führt und wir uns nach einem stressigen Tag lieber auf das Sofa legen und Netflix schauen, als dass wir uns bewegen. Diese Verhaltensweisen schädigen die Blutgefäße, jagen den Blutdruck in die Höhe und sorgen für Übergewicht – alles Faktoren, welche das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen.   

 

Der Schlüssel ist die richtige Stressbewältigung 

Obwohl man Stress nicht vollständig aus dem Leben eliminieren kann, kannst du jedoch einiges tun, um auf die alltäglichen Stressoren zu reagieren und deine Herzfrequenz senken zu können. 

 

1. Bewegung 

Körperliche Aktivität ist eine bewährte Methode, um Dampf abzulassen. Sport setzt nicht nur Wohlfühl-Endorphine in das System frei, sondern ist auch gut für das Herz. Ausreichende Bewegung dient dazu, den Blutdruck unter Kontrolle zu halten und stärkt zudem die Herzmuskulatur. Auch ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause kann helfen. Unser Tipp: Arbeite an einem Sitz-Steh-Schreibtisch, durch den du während der Arbeit mehr Bewegung bekommst. 

 

2. Ausgewogene Ernährung  

Es ist zwar sehr verlockend, in stressigen Situationen zu Nahrungsmitteln zu greifen, welche uns auf dem ersten Blick Komfort bieten, allerdings führt der Verzehr von zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln dazu, dass dein Blutzuckerspiegel zu schnell steigt und danach wieder abstürzt. Dies macht dich letztlich müder und setzt dich damit noch mehr unter Stress.  

Versuche zudem, gerade in stressigen Lagen die Finger vom Alkohol zu lassen, um einen klaren Kopf zu bewahren und die Situation ideal handhaben zu können. 

 

3. Pflege des Soziallebens  

Es ist wichtig, dass du Menschen um dich herum hast, denen du vertrauen kannst, dich wohlfühlst und mit denen du Spaß hast. Psychischer Stress ist ein sehr hoher Faktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Entspannst du dich regelmäßig mit deinen Lieben, stärkt dies dein Herz. 

 

4. Integrieren von Entspannungstechniken 

Ob Meditation, eine Yogastunde oder ein paar Minuten tiefes Atmen, die Kultivierung dieser Praktiken kann helfen, Stress zu bändigen. Zudem fördern diese Techniken einen erholsamen Schlaf, was ebenso dazu beiträgt, dass du erholter bist und dein Herz gestärkt wird. 

 

5. Digitaler Detox 

Schalte ab. Komplett. Kein Handy, kein Computer, kein Fernseher. Genieße die Ruhe – am besten mit einem Buch und einer Tasse Tee oder bei einem Spaziergang in der Natur. Dies senkt deine Herzfrequenz und stärkt dich sowohl körperlich als auch mental.