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Zunehmen durch Stress - Wenn Stress den Stoffwechsel beeinträchtigt

11 April. 2022

Wir alle haben schon einmal physische Symptome erfahren, wenn wir viel Stress haben. Die offensichtlichen bleiben dabei meist bei Bauchschmerzen vor einer Präsentation oder Kopfschmerzen davon, dass man an zu viel denken muss. Dabei kann Stress viel weiterfassende Auswirkungen haben, so zum Beispiel auch auf dein Gewicht.

 

Stress ist jedoch nicht immer schlecht, sondern kann dir auch beim Fokussieren auf die wichtigen Dinge und die Erhöhung deiner Leistung helfen. Das war besonders für unsere Vorfahren eine wichtige Reaktion, wenn es um Leben und Tod ging und diese Menschen zur Flucht oder zu einer schnellen Nahrungssuche gezwungen waren. Damals war dieser Stresszustand allerdings auch nur ein kurzfristiger Zustand. Heutzutage haben wir allerdings oft einen durchgängig hohen Stresspegel, dadurch dass unsere Gesellschaft immer mehr auf Leistung gepolt ist und wir von Meeting zu Meeting laufen und uns oft nebenbei noch um die Partnerschaft, die Familie und die eigene Freizeit kümmern müssen. Stress muss nicht immer negativ sein, sondern kann auch bei der Produktivität helfen - wenn dieser stressige Zustand auch wieder schnell vorbei geht. 

 

Stress ist eine chemische Reaktion

 

Wenn Personen von Stress reden, dann ist das für diese Personen meistens eher ein Gefühl. Dabei passieren ganz viele verschiedene Prozesse in deinem Körper, die vor allem durch Hormone gesteuert werden. Das ist zwar auch bei den meisten Gefühlen so, allerdings ist das Stressgefühl so hoch, dass andere Wahrnehmungen wie zum Beispiel Hunger und Müdigkeit, aber teilweise sogar zwischenmenschliche Beziehungen in den Hintergrund rücken können. Diese kommen meist erst wieder, wenn der Höhepunkt des Stresses vorbei ist. Wenn die Hormone Kortisol und Adrenalin produziert werden, steigt der Blutdruck, die Konzentrationsfähigkeit und die Leistungsfähigkeit. Das sind Reaktionen, die darauf ausgelegt sind, dem Menschen bei der Bewältigung dieser stressigen Situationen zu helfen. Sie sind also generell nicht unbedingt negativ zu sehen. Wenn dieser Zustand länger andauert, kann dies allerdings auch negative Konsequenzen haben.

 

Langzeitauswirkungen von Stress 

 

Die Symptome von Stress kommen oft eher langsam und schleichend, da Stress natürlich nicht von Anfang an etwas Negatives ist. Meistens fangen die Symptome mit ganz einfachen Magenschmerzen, Verdauungsproblemen oder Kopfschmerzen an, die mit der Zeit intensiver werden oder an die sich neue Symptome anreihen, die von Gereiztheit bis sogar Herzbeschwerden gehen können. 

 

Wenn du also merkst, dass diese Symptome wieder vermehrt auftauchen, ist es Zeit für dich, wieder ein bisschen Abstand zu nehmen und in einer Auszeit wieder einen normalen Hormonhaushalt zu erreichen. Dann kann Stress auch wieder etwas Positives sein. Anders als bei Rückenschmerzen durch Stress, die man oft schon relativ einfach durch ergonomische Stühle beim Weiterarbeiten mindern kann, muss man sich sehr aktiv die Pause gönnen. Wenn du früh genug merkst, dass du gestresst bist, hilft es manchmal schon, einen kleinen Spaziergang zu machen oder ein paar Minuten die Beine hochzulegen. Die Auswirkung, die wir uns in diesem Artikel genauer angucken wollen, sind die Auswirkungen auf den Stoffwechsel.

 

Auswirkungen auf den Stoffwechsel

 

Hormone beeinflussen auch unseren Stoffwechsel. Besonders Kortisol, das, um mit dem Stress besser zu bewältigen, den Stoffwechsel beschleunigt wird, bringt so einige Sachen in unseren Stoffwechseln durcheinander. 

 

In der ersten Zeit der Ausschüttung von Kortisol wird so möglichst schnell möglichst viel Energie zur Verfügung gestellt. Allerdings entwickelt sich nach einiger Zeit eine Insulinresistenz und der dauerhaft hohe Spiegel an Insulin sorgt dafür, dass Fettzellen kaum mehr abgebaut werden.

 

Eine weitere Folge ist, dass der Körper in einen Entzündungszustand kommt und mehr viszerales Fett hergestellt wird. Dieses schafft wiederum ebenfalls einen Anstieg der Entzündungen, die zu mehr Stress führen. Stress hat nämlich nicht nur etwas mit einer langen Aufgabenliste zu tun, sondern kann auch von zu vielen Anstrengungen für den Körper kommen.

 

Außerdem hat das Hormon Kortisol auch Auswirkungen auf die Sättigungshormone. Statt dem Hormon, das Sättigung einläutet, wird das Hormon Ghrelin vermehrt produziert - ein Hungerhormon, das im Zusammenhang mit Kortisol dafür sorgen soll, dass du wieder mehr Energie bekommst. Deswegen wird im Zusammenhang mit Stress auch oft ein durcheinandergebrachtes Essverhalten beobachtet, bei dem der Körper vermehrt nach einfachen Kohlenhydraten wie Schokolade, Chips oder ähnlichem schreit. Im Zusammenhang mit der Insulinresistenz ist es kein Wunder, wenn man oft hört, dass Personen mit Stress schneller zunehmen als Personen, die weniger Stress haben. Besonders, da nach dem Essen einfacher Kohlenhydrate schnell neue Hungerhormone produziert werden und somit die Sättigung nicht lange anhält.

 

Personen, die in diesem Kreis gefangen sind, sind dadurch durchgehend hungrig, essen viel ungesünder und das in größeren Mengen und anstatt dass das meiste zumindest in produktive Energie umgewandelt wird, kommt vieles davon auch in das schädliche Viszeralfett, das Entzündungen weiter fördert.

 

Fazit

 

Während wir alle den Ausdruck “Ich bin gerade ziemlich gestresst.” kennen oder für einige Stress sogar ein Dauerzustand ist, ist den wenigsten wirklich bewusst, wie Stress funktioniert und was er alles anrichten kann. Hier ist es besonders wichtig, dass man achtsam auf seinen Körper hört und Pausen macht, wenn dies benötigt ist. Im Zweifel sollte man lieber etwas an andere Personen abgeben oder klare Prioritäten setzen, anstatt sich ganz alleine mit allen Aufgaben zu belasten. Zu lernen, Nein zu sagen, ist dann der erste Schritt in Richtung einer langfristigen Prävention von Stress. So kann man verhindern, dass man sich mehr Aufgaben und Projekte aufbrummt, als man sich zutraut, und seine Gesundheit schützen. In einer Periode des Stresses ist es wichtig, den Körper nicht noch unnötig zusätzlich zu stressen, zum Beispiel durch unverhältnismäßig viel Sport als “Ausgleich” oder “Freizeitstress”, wenn man zum Beispiel seine Freunde und seine Familie trotz allem nicht vernachlässigen will.