Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der Ort und die gesamte Umgebung deine Kreativität und Produktivität behindern oder fördern kann. Jedes Produktivitätsgespräch sollte mit der Erinnerung beginnen, dass wir an einem Tag nur eine begrenzte Menge zu tun können. Wir können uns täglich lediglich zu vier Stunden richtig konzentrieren, bevor unsere mentalen Ressourcen versiegen. Es gibt immer eine Grenze, selbst wenn man sämtliche Produktivitätswerkzeuge verwendet und sich noch so sehr bemüht. Doch um diese Stunden so gut wie möglich auszukosten, gibt es einige Faktoren zu beachten. Und ein wichtiger davon ist unsere Umgebung, in der wir arbeiten. Sie kann für oder gegen uns sein.
Anzeichen, dass dich deine Umgebung unproduktiv macht
Wir alle kennen das mulmige Gefühl im Bauch bei der Arbeit, wenn sich an einem Ort etwas nicht richtig anfühlt. Wenn du diese Empfindungen kennst, dann ist dein Umfeld sehr wahrscheinlich ein Hindernis für deine Produktivität. Zu den mentalen und körperlichen Anzeichen gehören:
1.Du fühlst dich ständig gestresst oder überfordert
Wenn du ein ständiges Gefühl von Stress hast, kann dies bedeuten, dass sich deine Umgebung negativ auf dich auswirkt oder sogar toxisch ist. Dies kann an zu viel Arbeit liegen, unrealistische Fristen, mobbende Kollegen oder aber auch, dass du dir selbst zu viel Druck machst. Wirst du an einem Samstagabend nervös, weil du am Montag wieder ins Büro gehen musst, ist das ein unverkennbares Zeichen dafür, dass dich deine Arbeitsumgebung krank macht.
2.Du hast körperliche Anzeichen
Menschen, die sich überfordert oder gestresst fühlen, leiden meist unter mehreren psychischen und körperlichen Problemen. Der Dauerstress kann zu Symptomen wie Schwindel, Übelkeit oder Kopfschmerzen führen. Unternimmt man nichts dagegen, können sich darauf ernsthafte Erkrankungen wie Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Geschwüre und Verdauungsprobleme entwickeln.
3.Du entwickelst schädliche Ess- und Trinkgewohnheiten
Viele Menschen wenden sich bei Stress dem Essen und Trinken zu. Zu viel Alkohol zu sich zu nehmen ist ein Zeichen dafür, dass du mit deinen Problemen – sei es zu Hause oder in der Arbeit – nicht fertig wirst. Doch des Weiteren zu viel oder zu wenig Essen kann ein Anzeichen dafür sein. Einige Menschen kompensieren mit anderen Genussmitteln oder aber auch Medikamentenmissbrauch das fehlende Gefühl von Zufriedenheit.
Umgebungsfaktoren, die deine Produktivität beeinflussen
1. Ergonomie am Arbeitsplatz
Zu langes Sitzen hat bekannterweise negative Auswirkungen auf den Körper und Geist. Daher ist eine ergonomische Büroausstattung und mehr Bewegung bei der Arbeit am Computer so wichtig. Die Körperhaltung kann sich tatsächlich auf das mentale Wohlbefinden und somit auf die Produktivität auswirken.
Wenn du den ganzen Tag in deinem Bürostuhl vor dem Schreibtisch statisch gefangen bist, wirkt sich dies auf dein Wohlbefinden aus. Deshalb wird empfohlen, einen Sitz-Steh-Schreibtisch zu verwenden, der dir einen Positionswechsel ermöglicht. Dadurch wird die Durchblutung deines Körpers angeregt, was dich wacher macht und du dich somit besser konzentrieren kannst. Zudem fühlen sich manchem Menschen regelrecht eingesperrt hinter ihrem Schreibtisch. Wenn du stehst, hast du ein freieres und mobileres Gefühl.
Der Tisch und der Stuhl, welche du jeden Tag in deiner Arbeitsumgebung verwendest, sind die wichtigsten Faktoren für Komfort und Produktivität. Ist dein Arbeitsplatz nicht ergonomisch ausgestattet, wirst du an Muskelermüdung, Rücken-, Nacken-, Schulter- und Kopfschmerzen leiden. Weitere wichtige ergonomische Faktoren sind der Computerbildschirm, eine Maus und Tastatur.
2. Tageslichteinwirkung
Wir alle brauchen Tageslicht, wann immer wir uns in unserem physischen Raum aufhalten. Die Forschung hat bewiesen, dass Sonnenlicht erfreuliche Auswirkungen auf die Arbeit, den Schlaf, die Aktivität und die Lebensqualität im Allgemeinen hat. Dies ist zudem einer der Gründe, warum eine Runde joggen oder einfach nur spazieren gehen, so effektiv sind, da es den ganzen Tag über die Konzentration verbessert.
Daher solltest du auch während deiner Arbeit versuchen, so viel Tageslicht wie möglich zu bekommen. Stell deinen Schreibtisch so nahe wie möglich an ein Fenster. Dies hat zudem den positiven Nebeneffekt, dass du dich durch den Blick nach draußen zwischendurch entspannen kannst.
Dunkle Räume können Reizbarkeit, eine schlechte Laune und Stress fördern und sogar die Kreativität mindern. Während natürliches Licht bevorzugt werden sollte, kann auch Kunstlicht die Müdigkeit, Überanstrengung der Augen und Stress lindern. Achte dabei auf ein warmes und weiches Licht.
3. Luftqualität und Temperatur
Eine verschmutzte und verbrauchte Luft wie eine hohe Kohlendioxidkonzentration kann das Wohlbefinden in einem Raum äußerst beeinträchtigen. Während dies an Orten in der Nähe von Hauptverkehrsstraßen und Industriearbeitsplätzen zutreffender klingen mag, haben ebenso vor allem Großraumbüros mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Wenn man dafür sorgt, dass mehr Frischluft in ein Zimmer gelangt, kann dies die Produktivität erhöhen, da es die Schadstoffe um 11 % reduziert.
Aber auch die Temperatur spielt eine große Rolle. Eine zu warme Umgebungstemperatur sorgt für Trägheit und Müdigkeit, während eine zu kalte Umgebung von der Arbeit ablenken kann. Die ideale Raumtemperatur in einem Büro liegt bei 20-22 Grad.
4. Die Einrichtung und das Dekor
Farben und Formen wirken sich auch unser psychisches Wohlbefinden aus und können unsere Produktivität sehr beeinflussen. Daran denken nur die wenigsten, wenn sie sich daran machen, ihr Homeoffice oder ein Büro zu planen. Beispielsweise führen weiße Wände zu einem Rückgang der Produktivität. Der Grund dafür ist, dass sich die Menschen in einem so sterilen Raum eher langweilen und sich nicht angesprochen fühlen. Sanfte Grün-, Blau- und Gelbtöne beruhigen hingegen und sorgen somit dafür, dass man sich wohlfühlt. Dies steigert dann wiederum die Produktivität.
Farben tragen auch zur visuellen Attraktivität des physischen Raums bei und sind mit Emotionen und Produktivität verbunden. Die Kenntnis der Farbpsychologie kann dir dabei helfen, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Daher kann dir das Experimentieren mit Farben dabei helfen, eine produktive Arbeitsatmosphäre zu schaffen, indem Kreativität, Produktivität und Detailorientierung gefördert werden. Dennoch ist es am besten, daran zu denken, es nicht zu übertreiben, da zu viel davon auch Unruhe hervorrufen kann.