Die Zeit vergeht im Handumdrehen. Bevor man es bemerkt, ist man in seinen 30ern und fragt sich, wo das letzte Jahrzehnt geblieben ist. Oder du bist vielleicht sogar in den Vierzigern oder Fünfzigern und stellst dir die gleichen Fragen wie „Warum stecke ich in dieser langweiligen Routine fest?“ und „Ist das alles, was das Leben ausmacht?“ Jeden Tag marschierst du blind zum selben monotonen Takt.
Die meisten beginnen irgendwann in ihrem Dasein damit, zu bereuen, was sie nicht getan haben – viel mehr als das, was sie gemacht haben. Doch es sind nicht unbedingt drastische Veränderungen erforderlich, um wieder mehr Leben in den Alltag zu bringen. Man muss lediglich lernen, alles durch eine andere Linse zu sehen. Und hierfür haben wir ein paar Tipps für dich:
1. Denk daran, dass du nie zu alt zum Lernen bist
1936 brach Anne Martindell das Smith College am Ende ihres ersten Jahres ab, da ihr Vater die Ausbildung von Frauen missbilligte. Im Jahr 2002 kehrte Martindell an das Smith College zurück, um im Alter von 87 Jahren sowohl ihren Bachelor- als auch ihren Ehrentitel zu erlangen.
Auch nach einer bewegten Karriere in der Politik, unter anderem als Staatssenator von New Jersey und Botschafter in Neuseeland und Westsamoa, wollte Martindell wieder zur Schule gehen.
Steckt ein bisschen Martindell in dir? Hast du etwas angefangen, was du nicht zu Ende bringen konntest? Gibt es etwas, was du schon immer lernen wolltest oder eine Fähigkeit, die du dir aneignen willst? Lernen hält uns nicht nur geistig fit, sondern es kann dir auch ganz neue Möglichkeiten für dein Leben bieten.
2. Geh niemals den gleichen Weg zweimal
Egal was du tust, du solltest immer eine andere Route nehmen. Dies gilt besonders, wenn du auf Reisen gehst. Dadurch wirst du die unglaublichsten Orte, Menschen und Geschichten erleben. Verlasse deine Komfortzone, das ist hauptsächlich damit gemeint. Entdecke Neues, geh den weiteren Weg, verirr dich.
Du musst jedoch nicht an einen Ort reisen, den du noch nicht besucht hast, um das zu erleben. Du kannst ebenso unglaubliche Entdeckungen machen, indem du deine Heimat aufs Neue erkundest. Gehst du mit deinem Hund spazieren, verlasse deine üblichen Runden und geh stets wieder einen neuen Weg. Hol Dir deinen Kaffee immer in einem anderen Laden. Geh woanders einkaufen. Nimm Umwege, wenn du dich mit anderen an einem Ort verabredest, entdecke neue Geschäfte, Restaurants und Shops. Fahr durch die Gegend und schalte das Navi aus. Verirr dich und folge deiner Nase.
3. Hab mehr Spaß bei der Arbeit
Wenn Ihr Arbeitstag mit einer endlosen To-do-Liste überflutet wird, wirst du dich stets überfordert fühlen. Mit der ständigen Aufforderung, etwas zu produzieren, Aufgaben zu erledigen, zu planen und kritisch zu bewerten, wie du deine Arbeit verbessern kannst, wirst du keinen Spaß mehr an dem haben können, was du tust. Wenn du diesen Weg weitergehst, solltest du dir wirklich Gedanken machen, ob du hier nicht etwas Grundlegendes ändern musst. Du hast vielleicht schon vergessen, wie es sein kann, Spaß an seiner Arbeit zu haben.
Versuche, etwas spielerische Kreativität in deinen Arbeitsalltag einzubauen. Sei es, dass du etwas Lustiges in der Mittagspause machst, auf dem Weg zur Arbeit oder zwischendurch mit deinen Arbeitskameraden. Es erfordert zwar etwas Planung, Kreativität und Rücksprache mit Kollegen und Mitarbeitern, aber eine Veränderung deiner Arbeitserfahrung ist möglich. Es kann deine langweilige Arbeitsroutine neu entfachen und komplett verändern.
Schon so kleine Dinge wie ein Büro-Minigolf oder im Stehen an einem Sitz-Steh-Schreibtisch mit einem Balance-Board zu arbeiten kann einen enormen Unterschied ausmachen! Hast du ein Ziel in der Arbeit erreicht, belohne dich dafür!
4. Sei kreativer!
Mehr Kreativität im Leben hat sehr viele Vorteile. Du lernst nicht nur etwas Anderes, sondern erlaubst auch den Teilen deines Gehirns, die während deines Arbeitstages überbeansprucht werden, eine Verschnaufpause einzulegen.
Etwas von Grund auf neu zu erschaffen, kann emotional und psychologisch äußerst befriedigend und lohnend sein. Du kannst dich auf eine emotionale Reise begeben und deine Sinne auf unterschiedliche Weise und Intensität anregen.
Wenn du Projekte wie Töpfern, Holzarbeiten, Innenarchitektur oder Renovierung in Angriff nimmst, kannst du deiner Kreativität so richtig freien Lauf lassen. Es kann zudem äußerst befriedigend sein, zu sehen, wie sich die Teile deines kreativen Puzzles zusammenfügen.
Auch wenn du nicht das Gefühl hast, nicht wirklich kreativ zu sein zu können, kann das Lesen kreativer Literatur (z. B. Gedichte, Drehbücher oder Autobiografien) oder das Betrachten von Kunstwerken Freude machen. Oder wie wäre es mit ein wenig kreativer Gartenarbeit? Sei neugierig. Versuche viele verschiedene Dinge aus. Experimentiere. Scheitere. Lerne. Genieße deine Erfolge.
Du wirst erstaunt sein, wenn du die Leidenschaften und Talente entdeckst, von denen du nicht wusstest, dass sie in dir stecken.
5. Setz dir täglich experimentelle Ziele
Du solltest täglich und kontinuierlich an deiner „Bucket-List“ arbeiten und sie auch stets erweitern. Dabei muss es sich nicht nur um die großen Dinge handeln, wie sich aus einem Flugzeug zu stürzen oder den Himalaya besteigen. Fang klein an und integriere dies in deinen Alltag:
- Wenn du ausgehst, bestell etwas, das du normalerweise nicht bestellen würdest.
- Besuche ein Restaurant, das du normalerweise nicht besuchen würdest.
- Nimm eine andere Route, um zu einem Ziel zu gelangen, das du regelmäßig besuchst.
- Hör jeden Tag einen anderen Podcast über etwas, das du lernen willst oder das dich interessiert.
- Gönn deinem Geist ein wenig Auszeit, indem du ein Hörbuch hörst.
- Geh mit einem anderen Kollegen zum Mittagessen.
- Versuche, ein Walk-and-Talk-Meeting abzuhalten, anstatt sie alle im Büro durchzuführen.
- Entdecke und höre neue Künstler auf Spotify, wenn du trainierst oder etwas Audio-Gesellschaft suchst.
- Füge am Ende deiner Trainingsroutine eine Minute verrückten Freiformtanz hinzu, bevor du dich abkühlst.
Tu jeden Tag eine Sache, die komplett gegen deine Routinen spricht. Du wirst sehen, dass dies bereits genügen kann, um wieder mehr Leben in den Alltag zu bringen.
6. Überrasche jemanden oder dich selbst
Verabschiede dich von einer langweiligen Routine und begrüße die Spontaneität! Dies hilft nicht nur dein Privatleben, sondern auch dein Arbeitsleben neu zu beleben.
Schreib zum Beispiel mit deinem Partner oder engen Freunden die Dinge auf, die du gerne erleben oder erhalten würdest, auf verschiedene Zettel und leg sie in ein Glas. Dann solltet ihr regelmäßig eine dieser Notizen aus dem Glas holen und das dort verfasste auch durchziehen. Das Ziel ist hierbei jedoch nicht, sich zu beschenken. Stattdessen geht es darum, Gelegenheiten für unerwartete Freude zu schaffen. Es geht darum, jemandem zu zeigen, wie sehr du seine Präsenz in deinem Leben schätzt und anerkennst.