Informatiker gehören inzwischen zu den mit Abstand gefragtesten Fachkräften in Deutschland. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren auf Grund der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung unseres Alltags und unserer Geschäftswelt noch weiter verstärken. Schließlich gibt es inzwischen fast keinen Geschäftsbereich mehr, der nicht digital oder online abgewickelt wird.
Darum sind Informatiker so gefragt
In der Geschichte der modernen Wirtschaft hat es wohl noch keine Fachkraft gegeben, die so begehrt war wie der Informatiker. In ganz Europa und in Nordamerika, unabhängig von der jeweiligen Branche und regionalen Besonderheiten suchen Unternehmen händeringend nach IT-Fachkräfte. Wenn man also eine IT-Ausbildung oder Studium mit guten Noten abschließt, hat man danach tatsächlich freie Auswahl, wo und in welcher Branche man zukünftig arbeiten will.
Dabei spielt es für die Chancen auf dem Arbeitsmarkt dann auch keine große Rolle, welchen IT-Abschluss man vorweisen kann. Denn Unternehmen, Behörden und Organisationen benötigen immer mehr Informatiker, die sich auf bestimmte Bereiche spezialisiert haben, um beim digitalen Wettrüsten mithalten zu können. Wenn man sich für eine Ausbildung oder Studium in diesem Bereich entscheidet, kann man also auch zwischen vielen verschiedenen und interessanten Spezialisierungen wählen.
Wirtschaftsinformatiker
Mit einem erfolgreich abgeschlossenen Studium als Wirtschaftsinformatiker haben Sie aktuell die besten Zukunftsaussichten: So gut wie kein anderer IT-Fachmann war in den letzten zwei Jahren so gefragt wie der Wirtschaftsinformatiker. Und das aus gutem Grund. Denn mit einem Abschluss auf diesem Gebiet wird man gleich zum doppelten Spezialisten: Im Studium wird man sowohl mit allen wichtigen IT-Bereichen als auch mit umfassenden BWL-Lektionen vertraut gemacht.
Ein Wirtschaftsinformatiker kann also sowohl IT-Administration und Programmieren als auch Controlling, Accounting und HR. Im Unternehmensalltag wird man mit einem solchen Abschluss daher als Schnittstelle zwischen den immer wichtigen IT-Abteilungen und den klassischen Unternehmensbereichen wie Buchhaltung und Marketing eingesetzt. Daher ist es nur logisch, dass so gut wie jedes mittlere und große Unternehmen aktuell nach Wirtschaftsinformatikern sucht.
Systemadministrator
In einem modernen Unternehmen gehört der Systemadministrator zu den wichtigsten Angestellten. Denn der Systemadministrator ist der Verantwortliche für das gesamte IT-System eines Unternehmens. Als Systemadministrator stellt man also sicher, dass alle IT-Systeme und Produkte eines Unternehmens so funktionieren, wie sie sollen. Dazu gehört unter anderem die Planung, der Einkauf und die Integrierung von IT-Lösungen in die Unternehmensstrukturen.
Der Systemadministrator ist dabei vor allem auch für den sehr sensiblen Bereich der IT-Sicherheit verantwortlich. Wie zuverlässig die Cyber-Security und damit die Geschäftstüchtigkeit eines Unternehmens ist, hängt also entscheidend von der Arbeit des Admins ab. Der Systemadministrator ist daher eine Senior-Leadership Position, die nur Informatikern mit einer umfassenden Berufserfahrung offensteht.
Entwickler und Programmierer
Die ersten IT-Fachkräfte überhaupt waren Entwickler und Programmierer. Nur durch diese Informatiker wurden Computer, das Internet und alle anderen digitalen Errungenschaften erst möglich. Daher ist es wenig überraschen, dass Entwickler und Programmierer weiterhin den größten Anteil der globalen IT-Fachkräfte ausmachen und für die Wirtschaft absolut unverzichtbar sind.
Dennoch – auch das Berufsbild des Programmierers hat sich über die Jahrzehnte natürlich weiterentwickelt und ist heute umfassender und vielfältiger als jemals zuvor. Entwickler erstellen heutzutage Webseiten, Software-Produkte und die Programme für AI-Technologie. Darüber hinaus sind Programmierer für das Entwickeln von Apps zuständig, die für Unternehmen und Organisationen ebenfalls immer wichtiger werden.
Medien und Marketing
Online Marketing wird immer mehr zum wichtigsten PR-Kanal eines jeden Unternehmens und verdrängt dabei die klassische Werbung in Printmedien und TV. Das liegt unter anderem auch daran, dass das Online Marketing so unglaublich vielfältig ist: Webseiten, Emails, Videos, Social Media, Product Placement – Unternehmen können potenzielle Kunden heute effektiver und präziser als jemals zuvor erreichen. Um all diese verschiedenen Möglichkeiten allerdings auch voll ausschöpfen zu können, sind Unternehmen auf IT-Fachleute angewiesen.
Von Google- und Facebook-Ads über SEO-Optimierung bis hin zur Pflege der eigenen Website: All das ist nur mit hochqualifizierten IF-Fachkräften möglich. Von Marketing-Informatikern wird inzwischen allerdings erwartet, nicht mehr nur die „handwerkliche Seite“ der Informatik bereitzustellen, sondern auch über ein tiefes Verständnis für die Marketing Bedürfnisse eines Unternehmens zu verfügen. Zusätzlich dazu werden IT-Fachkräfte auch immer häufiger als Verkäufer für IT-Dienstleistungen und Produkte eingesetzt.
Security und Cyber-Kriminalität
Das unser Alltag und die Geschäftswelt immer digitaler werden, hat auch den unschönen Effekt, dass immer mehr Kriminelle und staatliche Akteure ausländischer Geheimdienste ihren kriminellen Aktivitäten in der Online Welt nachgehen. Unternehmen aller Größenordnungen geben daher jedes Jahr Unsummen aus, um sich vor Idee- und Datendiebstahl sowie der Manipulation von IT-System zu schützen.
Wenn man sich als angehender IT-Fachmann für Cyber-Security und Kriminalität interessiert, dann stehen einem vor allem zwei verschiedene Berufswege offen: Einmal als interner Sicherheitsspezialist im Unternehmen, der den Systemadministrator direkt in diesem Bereich unterstützt. Oder als digitaler Ermittler. Diese IT-Profis werden angeheuert, nachdem es zu einem Datendiebstahl kam, um die Täter zu finden und sensible Daten zu sichern und zurückzuführen.
Data-Scientist
Big Data ist zu einem der wichtigsten Entscheidungsfaktoren in Unternehmen geworden. Denn Konzerne in der ganzen Welt haben inzwischen verstanden, wie viel Potenzial die riesige Datenmenge hat, die jeden Tag in Autos, an mobilen Endgeräten, auf Webseiten, Social-Media-Kanälen und durch Scanner gesammelt wird. Kundenverhalten und Erfahrungen lassen sich so besser als jemals zuvor voraussagen und optimieren.
Das gilt allerdings nur, wenn man diese Daten auch richtig auswerten kann. Deshalb befasst sich inzwischen ein ganzer Bereich der IT nur noch mit der Auswertung und Analyse von gesammelten Daten. Als sogenannter Data-Scientist ist es also Ihre Aufgabe, möglichst effektive Methoden für das Sammeln und Auswerten der Rohdaten zu entwickeln und die gewonnen Ergebnisse dann möglichst gewinnbringend in das jeweilige Unternehmen zu implementieren.
Der Staat als Arbeitgeber
Wie bereits mehrfach erwähnt ist der Bedarf an IT-Fachkräften in der privaten Wirtschaft und bei anderen internationalen Organisationen größer als jemals zu vor. Aber auch der deutsche Staat sucht händeringend nach talentierten Fachkräften. Egal, ob auf Bundes- oder Landesebene, überall werden IT-Spezialisten benötigt. Das schließt alle hier vorgestellten Berufsbilder natürlich ein, vom System-Admin über den Programmierer bis hin zum Wirtschaftsinformatiker.
Darüber hinaus werden IT-Fachkräfte aber auch für die Sicherheitsorgane immer wichtiger. Bei der Bundeswehr und vor allem bei der Polizei und Geheimdiensten steigt die Nachfrage nach Informatikern immer weiter an. Da ein immer größerer Anteil der globalen Kommunikation und Transaktionen über das Internat abläuft, findet natürlich auch ein immer größerer Teil der Ermittlungen der Staatsorgane hier statt.