Corona und Digitalisierung hatten einen großen Einfluss auf die Wege, wie wir arbeiten. Nicht alles war dabei negativ, sondern viele Entwicklungen waren auch positiver Art. Eine davon ist das Coworking, das Dank Internet und moderner Lösungen für Onlinekonferenzen flexibles Arbeiten und ortsunabhängiges Arbeiten immer weiter ermöglicht.
Was ist Coworking?
Übersetzt bedeutet Coworking nichts anderes als Zusammenarbeiten. Der Arbeitsform wird nachgesagt, dass sie im Silicon Valley in Kalifornien zuerst so existierte. Dabei bezeichnet sie nichts anderes als einen zeitlich und örtlich flexiblen Arbeitsplatz, den sich mehrere Menschen teilen. Die Arbeiter dort müssen dabei nicht zwangsweise von der gleichen Firma sein, sondern können auch von mehreren verschiedenen Firmen stammen. Coworking Spaces, so heißen die Büros, sind dabei nichts anderes als große Räume so wie Großraumbüros oder ehemalige Fabrikhallen.
Coworking Spaces werden dabei vor allem als sozialer betitelt, da eben nicht nur die gleichen Personen der gleichen Firma dort arbeiten, sondern sich immer wieder temporäre Arbeitsgemeinschaften bilden, die sich immer wieder neu untereinander inspirieren können. Gleichzeitig bilden Coworking Spaces eine Möglichkeit, das Home-Office in etwas Soziales zu verwandeln und schafft besonders in ländlichen Regionen die Möglichkeit, in großen Firmen der Stadt zu arbeiten, ohne jeden Tag in die Stadt fahren zu müssen.
Momentan existieren Coworking Spaces allerdings vor allem in der Stadt, besonders in Großstädten wie Berlin, Barcelona oder München entstehen gerade immer mehr solcher Büros.
Auch in touristischen Regionen finden sich immer mehr Büros für das Coworking, da hier besonders digitale Normaden, also Personen, die während des Reisens arbeiten, einen Arbeitsplatz finden und die Regionen so für diese Personen attraktiver werden.
Wie viel kostet Coworking?
Das hängt ganz vom Ort ab und davon, ob man sich für einen Fix Desk oder einen Flex Desk entscheidet. Auf dem Land oder in einem Vorort sind die Preise meistens günstiger als in einer Großstadt, aber auch zwischen den verschiedenen Großstädten gibt es Preisunterschiede. So kostet München zum Beispiel mehr als ein Coworking Space in Köln.
Ein Fix Desk ist dabei ein eigener Schreibtisch, den man meist durch eine Art Container zum Abschließen oder sogar einen eigenen Raum schützen kann. Mit Fix Desk ist also nichts anderes gemeint, als ein eigener Arbeitsplatz, den man jederzeit nutzen kann, da er ganz einem selber gehört. Außerdem ist es möglich, dass Nutzer sich anteilig einen Schrank teilen. Fix Desks sind oft in einem ruhigeren Teil des Büros untergebracht und haben meist einen 24/7-Zugang, sodass du nicht einmal an die Öffnungszeiten des Coworking Spaces gebunden bist. Bei einem Flex Desk hast du demhingegen keinen Anspruch auf einen bestimmten Tisch, sondern du kannst dir unter den freien Arbeitsplätzen einen aussuchen. Der Nachteil dabei ist natürlich, dass es sein kann, dass zu den Stoßzeiten schon alle Tische besetzt sind und du zu spät kommst. Gleichzeitig kann man sich auch zwischen einem Tagesticket, einem Wochenticket und einem Monatsticket entscheiden, sodass Coworking Spaces auch durch ihre Flexibilität und Risikolosigkeit bestechen.
Da das Coworking immer beliebter wird, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Onlineplattformen, die die verschiedenen Coworking Angebote geordnet sammeln und über die man sogar teilweise direkt einen Coworking Platz buchen kann.
Infrastruktur und Ausstattung eines Coworking Spaces
Coworking Spaces haben meist sowohl offene Bereiche als auch geschlossene Bereiche, sodass sowohl eine Zusammenarbeit als auch die Arbeit alleine problemlos möglich ist. Ausgestattet sind die Arbeitsbereiche meist mit einem Schreibtisch, einem ergonomischen Stuhl, Büroschränken und Regalen und auch Flipcharts oder Whiteboards.
Außerdem gibt es kostenloses WLAN, Drucker, Scanner, ein Fax und Beamer.
Die Zielgruppe des Coworking Spaces lässt sich schwer beschreiben, da diese ganz gemischt ist. Freiberufler finden sich hier genauso wie Startups, Berater und auch Arbeitnehmer, die im Home - Office arbeiten. So kann man sich regelmäßig von ganz verschiedenen Branchen inspirieren lassen und findet eventuell bei einem Projekt sogar direkt Hilfe vor Ort. Auch bei kooperierenden Firmen sind Coworking Spaces, zu denen Mitarbeiter ganz einfach entsendet werden können, mittlerweile sehr beliebt.
Neben dem gemeinsamen Arbeitsplatz gibt es meist ebenfalls eine Fläche zum Austausch mit anderen Geschäftpartnern oder Mitarbeitern, so zum Beispiel Cafés, Dachterassen, Küchen aber auch Seminarräume. Auch der Kaffee, andere Getränke und Snacks sind oft schon in dem Preis des Coworking Spaces inklusive, sodass es auch an Wachmachern und Energielieferanten nicht fehlt.
Neben dem gemieteten Arbeitsplatz gibt es außerdem gemeinsam genutzte Flächen für den Austausch untereinander oder mit Geschäftspartnern. Dazu zählen beispielsweise: Küche, Besprechungsraum, Lounge-Area, Meetingräume, Seminarräume, Cafés und Dachterrassen. Teilweise bestechen die Arbeitsplätze auch durch Kinderbetreuung und eine behindertengerechte Ausstattung, sodass dort inklusives Arbeiten möglich ist und auch Eltern ohne KiTa-Platz eine Möglichkeit haben, berufstätig zu sein.
Innovationsträger Coworking Space
Durch die bunte Mischung der Coworker: innen ist die Arbeitsumgebung in einem Coworking Space ein idealer Nährboden für neue Ideen und Geschäftsmodelle. Die hier gewonnenen Kontakte können das eigene Business voranbringen oder zu neuen Aufträgen führen.
Hinzu kommen gemeinsame Veranstaltungen, die das Wir-Gefühl der Community stärken sollen. Aber auch Fortbildungen kommen in der Gemeinschaft nicht zu kurz: Regelmäßige Events wie beispielsweise Netzwerkveranstaltungen, Mentoring-Programme, Vorträge zum Lernen und Workshops sorgen dafür, dass das eigene Potenzial nachhaltig gefördert wird.
Fazit: Coworking als Arbeitsmodell der Zukunft
Allein an dem Wachstum in den letzten Jahren lässt sich erkennen, dass Coworking immer beliebter wird. Das liegt vor allem an der Flexibilität und den geringen Kosten, aber auch der sozialen Komponenten, die Networking weitaus einfacher macht. Für das Land bildet Coworking eine Möglichkeit, die Dörfer als Wohnort wieder attraktiver zu machen und die Arbeitswege zu verkürzen, da ein Pendeln in die Stadt nicht mehr jeden Tag nötig ist.