Kostenloser Versand in DE, AT, LU
10% OFF auf alle Produkte mit SS10
60 Tage Rückgaberecht

Burn Out und was Unternehmen tun können

21 März. 2022

In Deutschland steigen die Zahlen von psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeiten rapide. Jede zweite Arbeitsunfähigkeit hat mittlerweile einen psychischen Hintergrund, viele davon sind Burn Out. Was Sie als Führungskraft und Unternehmer frühzeitig dagegen unternehmen können finden Sie hier heraus! 

 

Was ist Burn Out und woher kommt die Belastung?

Burn Out ist ein psychischer Zustand, der sich durch dauernde (Über)-Belastung entwickeln kann. So kann beispielsweise ständiges Multitasking, Arbeits-Mails bis tief in die Nacht Meeting Marathons und allgemein die Abwesenheit von wichtigen Ruhezeiten rasch zu einer Überbelastung führen.  

 

Früher war es deutlich leichter, die ARbeit nicht “mit nach Hause” zu nehmen, da häufig die Anwesenheit am Arbeitsplatz die Voraussetzung dafür war überhaupt arbeiten zu können. Durch die zunehmende Digitalisierung jedoch, können immer mehr Arbeiten von theoretisch überall in der Welt durchgeführt werden. Das bedeutet auch, dass viele Mitarbeiter die Arbeit tatsächlich mit nach Hause nehmen, indem beispielsweise der ARbeitslaptop mit in die eigenen vier Wände genommen wird, und von zu Hause aus weiter gearbeitet wird. Insbesondere mit Home Office ist die physische Trennung von Arbeits- und Freizeitplatz häufig nicht mehr möglich. Dadurch verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend.  

 

Wer also nicht frühzeitig gegensteuert und für sich Strategien entwickelt (wie beispielsweise ein dezidierter Arbeitsplatz oder Arbeitsraum) um tatsächlich abschalten zu können, läuft leicht Gefahr selbst in ein Burn Out zu schlittern.


Auswirkungen von Burn Out für das Unternehmen

Die andauernde Belastung ist etwas, für das der Mensch schlicht nicht gemacht ist. Wenn also zu wenige Pausen und Ruhezeiten eingehalten werden, werden Unternehmen sehr rasch Auswirkungen spüren. Dazu gehören beispielsweise ein Leistungsabfall bei vormals sehr motivierten und produktiven Mitarbeitern und Führungskräften oder lange Ausfallzeiten durch Krankenstände oder psychische Überbelastungen. Gleichzeitig führen diese Ausfallzeiten auch zur Mehrbelastung der Kollegen des Betroffenen, da die Arbeit dennoch erledigt werden muss. Damit sind auch diese Kollegen mehr gefährdet selbst in einen Burn Out zu schlittern. Im schlimmsten Fall kann Burn Out auch totale Arbeitsunfähigkeit des Mitarbeiters zur Folge haben, womit nicht nur seine ARbeitskraft sondern auch sein Know How und seine Erfahrungen möglicherweise unwiederbringlich verloren gehen. Durch permanente Überbelastung der Mitarbeiter ist es auch wahrscheinlich, dass sich das Betriebsklima deutlich verschlechtert und die Mitarbeiter zunehmend demotiviert sind.


In Zahlen gefasst kann das ganze Dilemma noch deutlicher zum Ausdruck gebracht werden. So sind etwa fünf von eintausend Arbeitsunfähigkeiten bereits auf Burn Out zurück zu führen, Tendenz steigend. Ebenso steigen die durchschnittlichen Krankschreibungen für psychische Erkrankungen, die sich aktuell auf etwa 43 Tagen pro Jahr belaufen.. 

 

Befragungen unter Arbeitnehmern in Deutschland zeigen noch deutlich gefährlichere Tendenzen auf. Jede zweite (!) Person fühlt sich häufig gestresst und sieht sich als Burn Out gefährdet. 90 Prozent fühlen sich unter ständigem Leistungsdruck und mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer hat mit Schlafstörungen zu kämpfen.


Diese Zustände machen sich auch am ARbeitsplatz rasch (auch finanziell) bemerkbar. Die Kosten für Krankentage nehmen zu, die Produktivität fällt ab, Mitarbeiter fallen langfristig aus und mit ihnen ihre Erfahrungen, die Unternehmenskultur wird enorm belastet und Mitarbeiter werden sich zunehmend weniger mit dem Unternehmen und ihrer ARbeit identifizieren, wenn sie ständig gestresst sind.


Symptome von Burn Out

Da Burn Out sehr kostspielig für Unternehmen werden kann, lohnt es sich, Burn Out bei Mitarbeitern möglichst frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.  

 

Zu häufigen Symptomen gehören das Sinken der individuellen Arbeitsleistung, das Ansteigen der Fehlerquote, wachsende Unruhe unter den Mitarbeitern, die sich zunehmend unwohl oder unsicher fühlen und sinkendes Vertrauen in die Führung des Unternehmens. Häufig gesellen sich auch körperliche Symptome wie SChlafstörungen, Kopfschmerzen oder psychische Symptome wie Angstzustände hinzu.


Besonders gefährdete Gruppen

Besonders gefährdet von Burn Out sind Personen, deren Selbstwert sich über die Arbeitsleistung bestimmt, Menschen die ihre eigenen Grenzen nicht kennen oder sie permanent überschreiten (müssen). Ähnlich gefährdet sind Perfektionisten oder Menschen, die zu wenig Anerkennung durch ihre Vorgesetzten erhalten. 

 

Gegenmaßnahmen gegen Burn Out

Wenn Sie Führungskraft in Ihrem Unternehmen sind und nun also Mitarbeiter identifizieren, die entweder bereits an Burn Out leiden, oder davon besonders gefährdet sind, sollten Sie möglichst zeitnahe Maßnahmen ergreifen. Der erstes wichtige SChritt ist hierbei, das Gespräch mit dem Mitarbeiter zu suchen. Versuchen Sie behutsam und wertschätzend herauszufinden, ob Sie mit Ihrem Burn Out Verdacht richtig liegen. Nicht jeder (temporäre) Leistungsabfall oder Stress ist auch gleich Burn Out!  

 

Sollte sich der Verdacht aber im Laufe des Gesprächs erhärten, können Sie als Führungskraft einige Sofortmaßnahmen ergreifen. Dazu zählen Optionen wie sofortiger Stop von Überstunden, Zeitausgleich, Coaching und unterschiedlichste Angebote zur Entlastung wie Kuren oder Sabbaticals. 


Weitere wichtige Möglichkeiten um Burn Out zu vermeiden können auch auf Unternehmensebene durchgeführt werden. Dazu zählen beispielsweise eine Unternehmenskultur mit flachen Hierarchien, wo Status und Jobtitel keine große Bedeutung haben und die Tür des Chefs immer offen ist, ebenso wie das Ohr der Vorgesetzten bei Problemen. Außerdem sollten Diskussionen oder die Ansprache von PRoblemen immer und auf jeder Ebene möglich und ausdrücklich erwünscht. Dies kann auch durch demokratische Raumsituationen erreicht werden. Das bedeutet, es gibt kein “Chefbüro” sondern der Chef sitzt bei seinen Mitarbeitern, die Sozialräume werden von allen Mitarbeitern für Gespräche und Pausen genutzt. Weiters unterstützt die Unternehmensführung gezielt freie Wochenenden und den Abbau von Überstunden. 

 

Zusätzlich sind Team Strukturen hilfreich, denn wenn nur Teamerfolg zählt, bremst das all jene aus, die sich besonders profilieren möchten und sich damit im schlimmsten Fall massiv für Burn Out anfällig machen. Formulieren Sie Ziele auch klar, erreichbar und stellen Sie sicher, dass jeder Mitarbeiter genau weiß, was seine Aufgaben, Kompetenzen und die Erwartungshaltung ihm gegenüber sind. Vor allem sollen auch das Team und die Vorgesetzten jedem Mitarbeiter den Rücken stärken und ihm Rückendeckung bieten. Zu guter Letzt sollte auch eine gute Fehlerkultur eingeführt werden. Jeder Mitarbeiter muss wissen, dass es in Ordnung ist Fehler zu machen und, dass jeder der Fehler macht (trotzdem) weiterhin ein wertvolles Mitglied des Teams und des Unternehmens ist.


Fazit

Burn Out ist sehr kostspielig für Betroffene und Unternehmen. Daher ist es absolut empfehlenswert eine Unternehmenskultur zu schaffen, die die Wahrscheinlichkeit von Burn Out so weit wie möglich senkt, ebenso wie die nötige Hilfestellung, sobald auch nur der geringste Verdacht aufkeimt!