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Anerkennung – Warum ist sie so wichtig?

29 Oktober. 2021

Viele Menschen, wenn nicht sogar die meisten, wünschen sich Anerkennung. Ob sie diese nun bekommen für ihre Leistungen bei der Arbeit oder im Haushalt. Für die tollste Reise oder für das Betriebssystem das sie dem Nachbarn auf den PC spielen. Anerkennung motiviert uns und tut gut. Wir fühlen uns gleich (fast automatisch) besser. Umgekehrt, wenn nun die Familie, der Chef oder andere Menschen zu denen wir aufsehen damit geizt, kann das sehr schnell demotivierend wirken oder gar krank machen.

Definition

Doch immer mal langsam mit den jungen Pferden. Was ist denn Anerkennung nun? Es gibt die öffentliche, behördliche Anerkennung von Abschlüssen und Diplomen. Davon reden wir hier aber nicht. Wir sprechen hier über den Begriff wie er in Philosophie und Psychologie verwendet wird. Hier gehen die Wissenschaftler davon aus, dass Anerkennung zur Bildung des Selbstbewusstseins wichtig ist.

Um Anerkennung zu definieren, müssen wir auch sagen, dass Anerkennung NICHT gleichzusetzen ist mit Lob! Lob meint, dass eine Leistung einmal gebührend honoriert wird, beispielsweise mit einem „Das haben Sie gut gemacht!“. Es handelt sich hier um spontane und sehr konkrete Wertschätzung einer Leistung oder Arbeit die erfolgreich erledigt wurde.

Anerkennung hingegen ist längerfristig. Sie lässt sich nicht an einer einzigen Leistung festmachen. Hier geht es um eine Grundhaltung, bei der Sie die Person als gesamtes wertschätzen. Ihre Arbeit und Leistung, sowie die Person selbst.

Warum streben wir nach Anerkennung?

Diese Frage steht hoch im wissenschaftlichen Diskurs. Viele sehen Anerkennung durch andere als ein Grundbedürfnis, gleich relevant wie Essen oder Trinken etwa. Maslow hingegen siedelt Anerkennung deutlich höher in seiner Pyramide an. Aber grundsätzlich sind die Psychologen einer Meinung, wenn es darum geht anzuerkennen, dass Anerkennung (in gesundem Maß!) wichtig ist.

Dementsprechend ist es wenig überraschend, dass viele Menschen extreme Anstrengungen unternehmen, nur um diese Anerkennung zu erlangen. Dabei ist der Weg an sich weniger wichtig. Das heißt, es ist nicht so wichtig ob die Anerkennung gegeben wird, weil wir unsere Millionen selbst verdient und hart erarbeitet haben oder weil wir die tollste Kriminal-Karriere hinlegen oder uns regelmäßig unters Messer legen um den schönsten Körper zu haben.

Auch jeder Mensch in Ihrer Umgebung, gerade auch jeder Arbeitnehmer wünscht sich Anerkennung. Er möchte, das seine Stärken im Vordergrund stehen. Darum ist es so unglaublich wichtig, (gute) Leistungen zu honorieren. Es motiviert ungemein, denn man fühlt sich als wertvolles Mitglied in der Gemeinschaft und im Team und hat allgemein mehr Spaß an der Arbeit oder Tätigkeit

Wie können wir Anerkennung geben?

Dazu braucht es nicht viel. Häufig reichen freundliche Blicke, gelegentliche (ehrlich gemeinte!) Komplimente, ein wohlplatziertes Lob und Interesse an der Person selbst. Das kann bewirken, dass im Körper Dopamin (Glückshormon) und Oxytocin (Kuschelhormon) freigesetzt werden, die uns einen regelrechten Cocktail von positiven Gefühlen bescheren wie: Lebensfreude, Entspannung und Zuneigung. Außerdem wollen Menschen als Persönlichkeiten und Menschen wahrgenommen werden, auch am Arbeitsplatz und nicht als leicht ersetzbare Arbeitsmaschinen mit geringem Wert.

Das erklärt auch, warum es gerade als Arbeitgeber so essentiell ist, Anerkennung auch tatsächlich zu zeigen. Dabei sprechen wir von ehrlicher Anerkennung! Menschen sind erstaunlich gut darin echte Anerkennung von Heuchelei zu unterscheiden! Also bevor Sie heucheln, sagen Sie besser nichts.

Wenn es aber etwas gibt, was Sie anerkennen können, tun Sie das unbedingt! Denn wenn Menschen keine Anerkennung erhalten, resultiert das schnell in dem Gefühl, nicht wahrgenommen zu werden. Das tritt eine Teufelsspirale in Bewegung, denn Mitarbeiter, die nicht wahrgenommen werden, fühlen sich nicht wertgeschätzt. Nicht wertgeschätzt zu werden heißt, sie sind entbehrlich und in weiterer Folge, dass sie das Unternehmen genauso gut verlassen können, weil sie „ja eh entbehrlich“ sind.

Keine Anerkennung

Wenn Menschen keine oder zu wenig Anerkennung erhalten, schließen sie emotional irgendwann mit der Situation ab. Am Arbeitsplatz zeigt sich das durch sinkende Identifikation mit dem Unternehmen, dadurch höherer Wechselbereitschaft zur Konkurrenz, sowie Innerer Kündigung bis hin zum Burnout.

Ganz besonders gefährlich sind hierbei zweierlei Faktoren. Die gefühlte Diskrepanz zwischen Input und Output, also wenn Sie viel Arbeit in etwas buttern und am Ende des Tages das Gefühl haben, ohne Ihre Arbeit wäre es auch nicht so viel schlechter, ist das ungemein demotivierend. Hinzu kommt ein weiterer Risikofaktor: die sogenannten Low Performer. Diese Mitarbeiter untergraben die Arbeitsmoral, insbesondere wenn dann die Leistung der High Performer nicht anerkannt wird, entsteht hier ein explosives Gemisch, das dazu führen kann, dass die High Performer und Talente einfach abwandern und der Arbeitgeber mit den Low Performern zurückbleibt.

Anerkennungssucht und Selbstwert

Es kann klar zu wenig Anerkennung geben. Das hatten wir besprochen. Was aber ist mit zu viel Anerkennung? Gibt es das? Theoretisch nicht. Solange Lob und Anerkennung ehrlich gemeint sind, gibt es kaum negative Effekte.

Problematisch wird es aber, wenn die Person selbst abhängig wird von der Anerkennung durch andere. Denn dahinter steht ein geringer Selbstwert und der kann uns sehr schnell in die Quere kommen. Was passiert denn, wenn wir plötzlich keine Anerkennung mehr von außen erhalten? Anerkennung von außen kann jederzeit wegbrechen. Sie können den Job wechseln, sich mit Bewunderern überwerfen oder sich selbstständig machen. Wenn Sie dann immer noch abhängig sind von Anerkennung, dann haben Sie ein Problem. Dann wird es richtig ungemütlich.

Vor allem aber sollten Sie eines bedenken: Wenn Sie immer nach Anerkennung streben, heißt das im Umkehrschluss, dass Sie die Erwartungen anderer erfüllen. Anerkennung können Sie nur für etwas erhalten, das jemand anderes als wichtig, richtig und gut ansieht. Sonst werden Sie seine Anerkennung vermutlich nicht erhalten. Wenn Sie nun aber nur nach der Anerkennung der anderen Streben, damit immer nur die Erwartung der anderen erfüllen, was sind Sie denn dann viel mehr als die Summe der Erwartungen anderer an Sie?

Wollen Sie das sein, insbesondere, wenn das vielleicht gar nicht Ihr Weg ist? Das macht mega unglücklich!

Schluss

Achten Sie also auf eine gute Balance. Freuen Sie sich über ehrliches Lob oder aufrichtige Anerkennung. Nehmen Sie sie gerne an, machen Sie sich aber auf keinen Fall abhängig davon! Und denken Sie daran, auch Ihren Kollegen, Mitarbeitern, Vorgesetzten und weiteren Menschen in Ihrem Leben aufrichtige Anerkennung zu zollen. Sie tut jedem gut!