Der Alltag mit chronischen Schmerzen ist ein ständiger Kampf. Es wirkt sich auf jeden Bereich des Lebens aus, von der Bewältigung alltäglicher Aufgaben bis hin zu Beziehungen und im Job. Chronische Schmerzen belastet körperlich, geistig und emotional.
Millionen von Menschen leben täglich mit den Konsequenzen chronischer Schmerzen. Laut einer Studie der Barmer Krankenkasse sind es in Deutschland derzeit ca. 3,25 Millionen, die mit den nicht selten schwerwiegenden Folgen zu kämpfen haben. Medikamente und andere Behandlungen können zwar helfen, aber oft reicht es nicht aus, die Symptome unter Kontrolle zu halten und somit das Leben der Betroffenen wieder zu normalisieren. Wenn chronische Schmerzen nicht behandelt werden, kann dies schwerwiegende, vor allem psychische Folgen haben.
Auswirkungen von chronischen Schmerzen
Menschen, die von chronischen Schmerzen betroffen sind, führen ein Leben mit vielen Einschränkungen. In einigen Fällen kann dies schwerwiegende psychologische Folgen haben, da sich die Betroffenen zu nichts nutze und nicht gebraucht fühlen.
Um Beschwerden zu verhindern, machen die Patienten viele Dinge nicht, was sie sozial abgrenzen kann oder es nichts mehr gibt, was ihnen Freunde macht. Aber was ist, wenn das meiste, was Sie tun, Ihre Schmerzen verstärkt? Dies bewirkt eine Negativspirale von körperlichem und psychischem Ausmaß. Sie schonen sich, um Schmerzen zu vermeiden, damit wird der Körper immer schwächer. Sie vermeiden Tätigkeiten, die sie mit anderen ausführen könnten, was sie in die soziale Isolation führt.
Der psychische Zustand spielt eine große Rolle bei den Auswirkungen andauernder Schmerzen auf das Leben. Wenn du oder jemand, den du kennst, unter chronischen Schmerzen leidet, wird dir sicherlich Reizbarkeit, Wut, Depression und Konzentrationsschwierigkeiten bekannt sein. Die psychologischen Nebenwirkungen des Lebens mit chronischen Schmerzen können ebenso schwächend sein wie die Schmerzen selbst. Dies macht chronische Schmerzen zu einem so komplexen Zustand.
Die hier beschriebenen acht Schritte können dabei helfen, trotz chronischer Schmerzen besser zu leben.
Schritt 1: Bewältigungsfähigkeiten entwickeln
Betroffene sehen meist ein düsteres Bild, wenn sie an ein Leben mit chronischen Schmerzen leben. Dennoch kann es durchaus sein, dass Menschen selbst mit den Beschwerden ein gesundes und produktives Leben führen.
Dies liegt daran, dass sie Wege gefunden haben, mit den Schmerzen umzugehen, oft durch eine Kombination von Medikamenten, alternativen Behandlungen, Änderungen des Lebensstils und positiven Bewältigungsstrategien.
Schritt 2: Übung
Sich nicht zu bewegen ist schlecht für den Körper und kann zu noch mehr Schmerzen und Einschränkungen führen. Sprich mit deinem Arzt oder Physiotherapeuten über ein sicheres Trainingsprogramm, welches für dich geeignet ist. Es sollte sich an deinem aktuellen Fitnesslevel orientieren und alle Diagnosen berücksichtigen.
Denk zudem nicht nur ans Fitnessstudio. Du kannst zu Hause alleine oder mit Videos trainieren oder du findest eine sanfte Bewegungsart, die sich auf deine Schmerzen einstellen kann. Dies kann beispielsweise Yoga oder Pilates sein.
Die Bewegung hilft dir, deine Mobilität zu erhalten. Zudem hält das Training deine Muskeln aktiv und die Gelenke flexibel, was dazu beitragen kann, die Symptome und Auswirkungen chronischer Schmerzen zu lindern.
Regelmäßige Bewegung beugt auch dem Inaktivitätssyndrom vor, einem Zustand, bei dem die Muskeln durch Inaktivität schwach werden. Schwache Muskeln sind anfälliger für Schmerzen und können sogar andere Verletzungen verursachen.
Bevor du jedoch mit einem Trainingsprogramm beginnst, solltest du dich mit deinem Arzt oder Physiotherapeuten abstimmen. Stelle sicher, dass du die richtigen Übungen machst, damit du keinen weiteren Schaden anrichtest.
Schritt 3: Finde das richtige Medikament
Es kann einige Zeit und viele verschiedene Arten von Medikamenten erfordern, bevor du die beste Behandlung für deine Schmerzen findest. Dieser Prozess kann sehr frustrierend sein, doch auf lange Sicht wird es sich auszahlen. Achte auch darauf, dass dich die Nebenwirkungen, die starke Schmerzmittel mit sich bringen, nicht ebenso isolieren. Was hilft es dir, wenn du schmerzfrei bist, jedoch den ganzen Tag schläfst und kein Leben führen kannst?
Da Schmerzmittel abhängig machen können, machen sich viele Schmerzpatienten Sorgen, dass sie sie in die Abhängigkeit treiben können. Während die meisten Schmerzmittel bei richtiger Einnahme sicher und wirksam sind, solltest du jedoch deine Bedenken mit einem Arzt besprechen. Dieser kann dir dabei behilflich sein, die Vorteile gegen die Nachteile abzuwägen und die Risiken, die mit der Einnahme verbunden sind, vollständig aufzuklären.
Solltest du Probleme mit deinen Medikamenten haben, solltest du mit deinem Arzt über eine Änderung sprechen. Das plötzliche Absetzen oder Wechseln der Schmerzmittel kann unerwartete Nebenwirkungen haben, die schlimmer oder sogar gefährlich sein können.
Schritt 4: Probiere ergänzende und alternative Behandlungen aus
Allein oder in Kombination mit Medikamenten kann Komplementär- und Alternativmedizin ein wirksames Instrument sein, um zu lernen, mit chronischen Schmerzen zu leben.
Beispiele für häufig verwendete ergänzende oder alternative Methoden bei chronischen Schmerzen sind:
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Schmerztherapie
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Magnetfeldtherapie
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Energiemedizin wie Reiki
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Akupunktur
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Pflanzenheilkunde
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Achtsamkeit
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Meditation
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Schröpfen
Geh offen und ohne Vorurteile in die Behandlungen, denn deine Gedanken spielen dabei ebenso eine sehr wichtige Rolle. Wenn du von Anfang an nicht daran glaubst und es als Humbug abtust, wird es auch nichts bringen.
Schritt 5: Lerne dich zu entspannen
Stress verursacht Muskelverspannungen, die den Schmerz verstärken können. Wenn du lernst, deinen Körper zu entspannen, kannst du deine Schmerzen ohne zusätzliche Medikamente kontrollieren.
Zu den Ansätzen, die helfen können, Stress und Muskelverspannungen abzubauen, die die Intensität chronischer Schmerzen erhöhen können, gehören:
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Yoga
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Tai-Chi
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Qigong
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Meditation
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Geführte Imagination
Ein zusätzlicher Vorteil von Yoga, Tai Chi und Qigong ist, dass sie eine doppelte Aufgabe erfüllen: Stress abbauen und gleichzeitig moderate, sanfte Übungen bieten.
Schritt 6: Hole dir Hilfe
Versuche nicht, alles alleine durchzustehen. Es kann nicht schaden, sich ab und zu ein wenig Hilfe zu holen, besonders an deinen härtesten Tagen.
Werde ein guter Delegierer. Lasse deinen Nachbarn ruhig für dich etwas abholen oder deine Mutter auf die Kinder aufpassen. Bitte deine Familienmitglieder bei der Hausarbeit zu helfen. Nimm dir etwas Zeit, um dich auszuruhen oder kleinere Aufgaben zu erledigen, die deine Schmerzen nicht verschlimmern. Geh es langsam an.
Hole dir ebenso Hilfe für den psychischen Aspekt. Sei es ein Therapeut oder eine Betroffenengruppe, um dich mit anderen Schmerzpatienten auszutauschen. Geteiltes Leid ist oft halbes Leid und du musst es nicht mit deinen Freunden oder der Familie tun.
Schritt 7: Unterstützung suchen
Jeder kennt es, wie es das Leben einschränkt, wenn man unter Schmerzen leidet. Doch kaum jemand kann sich vorstellen, wie es ist, wenn diese ständig da sind. Oder doch? Vielleicht gibt es tatsächlich jemanden, der dir nahesteht, der dich genau versteht, wie es ist, mit chronischen Schmerzen zu leben. Ihr könnet beide davon profitieren, wenn Ihr über Eure Kämpfe sprecht und diese teilt. Hör auf mit „Mich versteht eh niemand“ – das tun mehr, als du denkst.
Selbsthilfegruppen können ebenso großartig sein. Dort erhältst du nicht nur Ratschläge und Tipps, welche Techniken und Produkte für sie funktioniert haben, sondern sie können auch ein offenes Ohr haben, wenn du einfach deinen Frust loswerden möchtest.
Schritt 8: Mach deine eigene Recherche
Mehrere Websites existieren ausschließlich, um Auskünfte über chronische Schmerzen bereitzustellen, und viele andere beziehen sich auf bestimmte Krankheiten und Verletzungen. Diese Seiten sind eine großartige Quelle für allgemeine Informationen sowie Neuigkeiten über Medikamente und Behandlungen. Viele Websites bieten auch Buchbesprechungen an oder verfügen über Foren, in denen du dich mit anderen Betroffenen austauschen kannst.
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