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Wie man mit der Angst vor dem Krieg in der Ukraine fertig werden kann

15 März. 2022

Als Russland am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschierte, war die Welt geschockt. Und nachdem der russische Präsident Wladimir Putin auf die nukleare Bereitschaft seines Landes hinwies, wurde die Welt mit Angst und der Möglichkeit eines Krieges konfrontiert. Während sich der Konflikt zwischen den beiden Ländern weiter entfaltet, müssen wir uns mit den beunruhigenden Gefühlen der Unsicherheit auseinandersetzen. 

 

Gerade als sich endlich die seit zwei Jahren andauernde Covid-19-Pandemie zu einer Endemie entwickelt, müssen wir uns nun mit neuen Katastrophengedanken auseinandersetzen. Bei einer so langen anhaltenden und intensiven mentalen Belastung ist es nur verständlich, dass viele Menschen Angst haben.


Die Gefühle reichen von Hoffnungslosigkeit, Wut über Hilflosigkeit bis hin zu sich betäubt fühlen. Wir sind schlichtweg überlastet, was all die Katastrophenmeldungen betrifft. Doch eine große Schuld daran sind die Medien, die sich sensationsgierig auf alles Negative stürzen und dies so sehr ausnehmen und weiterspinnen, dass es inzwischen sehr schwer wird, die Wahrheit der Situation zu kennen. 


Was du gegen deine Angst bezüglich der aktuellen Ereignisse tun kannst

Egal wo wir sind oder was wir machen, wir werden ständig von einer Horrormeldung nach der anderen überschwemmt. Die heutigen Technologien tun uns hierbei keinen Gefallen. Doch du kannst aktiv etwas dagegen tun, damit deine mentale Gesundheit nicht darunter leidet. Wir haben für dich sehr hilfreiche Tipps, die du befolgen solltest, wenn du unter Angst leidest, welche durch die aktuellen Ereignisse ausgelöst wurde.


1. Halte dich fern von der Schlagzeilenhysterie

Das Wichtigste, was du tun solltest, ist, von der ganzen Medienhysterie Abstand zu nehmen. Das Lesen der Nachrichten, um zu verstehen, was in der Welt passiert, ist ein wichtiger Teil eines informierten Bürgers. Aber Nachrichtenschlagzeilen, die deine Aufmerksamkeit erregen sollen, werden mehr Angst in dir schüren, als dass sie dich informieren. Der kontinuierliche Informationsfluss kann überwältigend sein.


Sobald du bemerkst, dass sich deine Gedanken um das Thema Krieg drehen, immer wenn du etwas darüber gelesen hast, musst du dir selbst die Frage stellen, was dies mit deiner psychischen Gesundheit anstellt. Wenn du einige Zeit keine Neuigkeiten erhältst, wird deine Welt nicht untergehen. Wenn du etwas Bestimmtes erfahren willst, suche direkt danach, statt auf allgemeinen Nachrichtenseiten die Schlagzeilen durchzugehen. 


Die Medien haben es bei Covid gemacht und sie tun es nun wieder: Sie machen den Menschen Angst. Halte dich also davon fern, denn die Wahrheit ist im derzeitigen Moment sowieso nur schwer zu erkennen. Erfahrungsgemäß finden Kriege heute ebenso in den Medien statt, sodass jede Seite behauptet, Erfolge erzielt zu haben. Das Ziel ist es, dass den Gegner mental zu zermürben und demotivieren. Was wirklich vorgeht, wissen wir kaum. Hinzu kommt, dass beide Länder, sowohl Russland als auch die Ukraine Länderbeschränkungen und Zensuren für ihre Internet-Netzwerke einsetzen, um das, was nach Außen gelangt, für ihre Zwecke zu manipulieren. 


Halte also unbedingt deine emotionalen Grenzen ein und nimm Abstand. Es hat nichts über dich oder deine Bildung auszusagen, wenn du über die Geschehnisse nicht auf dem neuesten Stand bist.


Dies gilt ebenso für die sozialen Medien. Wenn du Freunde oder Pages hast, die ständig über die Situation „berichten“ – es sei dahingestellt, ob es sich um wahre Nachrichten oder Fake News handelt – blende sie aus. Du musst nicht die Freundschaft kündigen, sondern höre einfach auf, ihnen zu folgen. 


Viel wichtiger ist dein geistiger Zustand, welcher nach zwei Jahren Pandemie noch nicht aus dem Gröbsten heraus ist. Nicht wenige leiden unter dem Corona-Trauma, was tatsächlich ein Ding ist. Es ist real. Also gönn dir eine Pause.


2. Verbringe mehr Zeit an der frischen Luft

Das Gute ist, dass der Frühling vor der Türe steht und die Einschränkungen durch Covid-19 nicht mehr so groß sind. Also ist es die beste Zeit, sich wieder sehr viel mehr im Grünen zu bewegen. Die Nähe zur Natur tut den Menschen gut und trägt zu einer besseren psychischen Verfassung bei. 


Am besten bewegst du dich in der Natur und wenn es lediglich ein Spaziergang ist. Liebst du Sport – umso besser! Dabei werden Wohlfühlhormone freigesetzt, die deine Stimmung heben. Aber selbst das Sitzen in der Sonne auf dem Balkon und das Einatmen frischer Luft kann dir dabei helfen, Ängste, Stress und Depressionen zu lindern. Konzentriere dich auf das Hier und Jetzt und versuche nicht an das zu denken, was kommen könnte. Niemand weiß es. Bleib positiv. 


Haustiere können in einer solchen Situation zudem enorm helfen. Wenn du in der glücklichen Situation bist, dass du einen Hund hast, geh mit ihm sehr viel öfter lange spazieren. Genieße die Natur um dich herum, die nun langsam wieder aus ihrem Winterschlaf erwacht. Oder beschäftige dich mit Gartenarbeit. Auch wenn du nur einen Balkon hast, kannst du bereits jetzt damit beginnen, Gemüse und Blumen für die neue Saison im Inneren vorzuziehen.


3. Verbringe deine Zeit mit deinen Lieben

Verbringe sehr viel mehr Zeit mit den Menschen, die du liebst und die dir wichtig sind. Genieße ihre Gesellschaft, ob telefonisch, per Videocall oder persönlich. Du kannst natürlich mit ihnen über deine Gefühle sprechen, um deine Ängste zu verarbeiten, doch mit Bedacht. Mach die Ereignisse nicht zum Mittelpunkt deines Lebens. Statt ständig über das, was gerade geschieht und vor allem über das, was kommen könnte zu sprechen, solltet ihr euch besser auf eure Beziehungen konzentrieren. 


Denn schnell kann man sich ebenso in den eigenen Ängsten bestätigen und hochschaukeln. Versuche, eine gesunde Balance zwischen „es rauslassen“ und „es ignorieren“ zu finden. Dies bedeutet nicht, dass es dich nicht kümmert, sondern du achtest lediglich auf deine Gesundheit. Wenn du etwas tun möchtest, gibt es viele Organisationen, welch Geld- oder Sachspenden annehmen und an die Menschen in der Ukraine weitergeben.


4. Übe Dankbarkeit 

Obwohl die Möglichkeit eines Konflikts beunruhigend ist, müssen wir dankbar sein, dass wir in einer sicheren Umgebung leben. Du hast Zugang zu Nahrung, Unterkunft und medizinischer Versorgung, falls erforderlich. Wir sollten Dankbarkeit für die grundlegenden Dinge ausdrücken, die wir für selbstverständlich halten.


Schreibe jeden Abend drei Sachen nieder, für die du dankbar bist. Dies müssen keine großen Dinge sein, jede Kleinigkeit zählt. Damit konditionierst du dein Gehirn darauf, sich wieder mehr auf die positiven Seiten des Lebens zu konzentrieren. Du wirst sehen, dass du bereits nach kurzer Zeit achtsamer für die schönen Dinge des Lebens bist, als dass sich deine Gedanken stets um das Negative drehen. 


5. Weg vom Katastrophendenken

Ja, die Möglichkeit eines Atomkrieges besteht, doch die bestand schon immer. Aber nach dem, was wir jetzt wissen, gibt es keine große Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht. An Katastrophen zu denken und auf „Was wäre wenn“ zu fokussieren, kann zu Negativitätsspiralen und erhöhter Angst führen. Obsessive Sorgen haben keinen wirklichen Nutzen, besonders wenn der Konflikt außerhalb Ihrer Kontrolle liegt.


Vertraue darauf, dass die Menschen, die wir gewählt haben, um unser Land zu regieren, die besten Entscheidungen für unsere nationale Sicherheit treffen, und dass die Nationen Europas zusammenarbeiten, um einen Weg zu finden, Russland durch Sanktionen aufzuhalten, um die Notwendigkeit gewaltsamer Gewalt zu minimieren.


6. Übe Meditation und Achtsamkeit

Achtsamkeitsaktivitäten, einschließlich Meditation oder Gebet, wenn du religiös bist, sind mächtige Werkzeuge. Sie können helfen, den Fokus von der Erwartung des Schlimmsten abzulenken und deinen Geist an einen Ort des Friedens zu bringen.


Eine Achtsamkeitspraxis kann dir dabei helfen, dich im gegenwärtigen Moment stärker verwurzelt zu fühlen, indem du anerkennst, dass du zwar keine Möglichkeit hast, zu kontrollieren, was in der Zukunft passiert, aber dass du jetzt sicher bist. Die Praxis, langsam tief durchzuatmen und sich in die Gegenwart zurückzuholen, wenn die Emotionen intensiver werden, kann eine große Hilfe sein, wenn du versuchst, Konflikte zu verarbeiten, die im Ausland stattfinden.


Und wenn du einen Glauben hast, kann das Gebet einem ähnlichen Zweck dienen und dir ermöglichen, dich etwas geerdeter zu fühlen. Es kann tatsächlich helfen, einige der Ängste und Depressionen zu lindern, die man möglicherweise empfindet.


7. Sprich mit einem Psychologen oder Life Coach

Es gibt keinen einheitlichen Ansatz zur Bewältigung globaler Katastrophen, da sie sich auf jeden anders auswirken. Wenn du durch die Ereignisse in der Ukraine und den letzten beiden Covid-Jahren unter Depressionen leidest, solltest du erwägen, mit einem Psychologen oder einem Life Coach zu sprechen. Sie können personalisierte Strategien zur Bewältigung deiner Angst im Zusammenhang mit der Krise anbieten.