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Wie Angststörungen unser Leben beeinflussen

06 August. 2021

Das Herz rast, der Schweiß läuft sprichwörtlich die Stirn herunter und auf einmal wird es schwarz vor den Augen – das sind typische Symptome einer Angststörung.

Psychologische Erkrankungen waren in Deutschland lange Zeit ein Tabuthema. Wer mentale Probleme hatte, der behielt dies in der Regel lieber für sich. In der Öffentlichkeit wurde man schnell als schwach, weinerlich oder verrückt angesehen, wenn man offen über das Thema Psyche sprach.

Mit Anfang des 21. Jahrhunderts änderte sich die öffentliche Wahrnehmung von psychischen Erkrankungen aber rasend schnell: In den Nachrichten und Zeitungen erfolgte eine größere Berichterstattung über psychische Müdigkeit und depressive Tendenzen. Gefühlt über Nacht konnte man sich beim Arzt des Vertrauens wegen mentaler Erschöpfung krankschreiben lassen. Das Phänomen Burnout war geboren.

Angststörungen sind bereits seit vielen Jahrzehnten bekannt. In der Wissenschaft behandelt man bereits sehr lange die Angst vor gewissen Situationen, Zuständen oder Dingen. Durch die veränderte Wahrnehmung von psychologischen Erkrankungen lassen sich auch immer mehr Leute hinsichtlich möglicher Angststörungen untersuchen.

Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen einen Einblick in die Ursachen, die Symptome und die Behandlung von Angststörungen bieten.

 

Ursachen von Angststörungen

Grundsätzlich lassen sich Angststörungen in verschiedene Kategorien einteilen, die sich auf die Art der Erkrankungen sowie deren Ursachen beziehen. Die wichtigsten Arten von Angststörungen sind dabei Phobien, die eine Angst vor einer bestimmten Situation oder Dingen darstellen. Während die wohl bekanntesten Phobien als Angst vor Spinnen, Schlangen oder Mäusen bekannt sind, gibt es noch weitaus komplexere Arten von Phobien: Die Agoraphobie ist beispielsweise die Angst vor Menschenmengen. Für Betroffene sind öffentliche Plätze mit vielen Menschen ein absolutes Horrorszenario, das sie gerne vermeiden.

Aber grundsätzlich gibt es für alle möglichen Szenarien eine passende Phobie: Angst vor Farben, die Angst vor dem Fliegen im Flugzeug oder Höhenangst sind weitere Beispiele für Phobien.

Auch kann ein Trauma der Auslöser für Angstzustände sein. Ein weit verbreitetes Phänomen betrifft Kriegsveteranen: Leute, die aus Konfliktgebieten zurückkehren, sind aufgrund ihrer Erfahrungen häufig emotional gebrandmarkt. So kann ein Feuerwerk in diesen Menschen Erinnerungen an Feuergefechte hervorbringen. Auch andere Situationen, wie beispielsweise Traumata aus der Kindheit, können später Angststörungen auslösen.

 

Symptome von Angststörungen

Angststörungen können sich durch eine Vielzahl von relativ unspezifischen Symptomen ausdrücken. Zu den gängigsten Anzeichen einer Panikattacke gehören:

  • Herzrasen / -klopfen
  • Schweißausbrüche
  • Schwindel
  • Enge in der Brust / Atemnot
  • Angst, sterben zu müssen (Todesangst)
  • Handlungs- / Bewegungsunfähigkeit (Starre, „zur Salzsäule erstarrt“)

Generell hängen die Symptome und deren Intensität auch von der Grundlage der Angststörungen ab. Dabei können die Symptome manchmal so schwach ausfallen, dass es uns gar nicht auffällt, dass wir Angst vor einer gewissen Situation haben. Ein klassisches Beispiels ist hier die Angst vor gewissen Tierarten: Während manche Menschen beim Anblick einer Maus nur schreien, aber voll handlungsfähig bleiben, erstarren andere regelrecht und können keinen Muskel mehr rühren. In beiden Fällen liegt eine Phobie vor Mäusen zugrunde, allerdings in verschieden starker Ausprägung.

Neben solchen Auslösern, die eine Angststörung auslösen können, gibt es noch eine weitere, unspezifische Form der Angststörung: Die generalisierte Angststörung. Hierbei handelt es sich um die Angst vor möglichen Situationen, die oft noch rein hypothetischer Natur sind. Beispielsweise kann dies die Angst vor finanziellen Engpässen als Folge von Berufsunfähigkeit sein. Auch, wenn es oftmals keinerlei Anzeichen für eine solche Notlage gibt, haben Betroffene dennoch Angst davor, dass diese Situation Realität werden könnte.

 

Behandlung von Angststörungen

Um Angststörungen effektiv behandeln zu können, muss das genaue Problem beziehungsweise der Auslöser der Panikattacken identifiziert werden.

Da die Anzeichen und Symptome häufig isoliert auftreten, ist die Diagnose eine Angststörung sehr schwer und stellt auch erfahrene Ärzte vor eine echte Herausforderung. Da man beispielsweise bei Enge in der Brust häufig von einer Erkrankung des Herzens oder gar eines Herzinfarkts ausgeht, ist der Gang zum Kardiologen oft der erste Schritt. Kann der Kardiologe aber nichts finden, geht es weiter zum nächsten Spezialisten und die Ursachenforschung geht weiter.

Häufig finden sich Patienten mit Angststörungen schnell in einer Dauerschleife wieder, wo sie von Arzt zu Arzt geschickt werden. Dies wird auf Dauer zur psychologischen Belastung, da kein Spezialist die genaue Ursache für die Attacken finden kann, die Symptome aber weiterhin auftreten.

Natürlich gibt es aber auch Fälle, wo die Ursache der Angststörung vergleichsweise klar ist: Wenn jemand beim Betreten eines Flugzeuges nervös wird, unruhig in seinem Stuhl sitzt oder beim Start des Flugzeuges gar kurzzeitig ohnmächtig wird, dann liegt mit relativ großer Wahrscheinlichkeit eine Angst vor dem Fliegen vor. Hier lässt sich sehr einfach der Zusammenhang zwischen Angststörung und der Situation erklären.

Oftmals kann aber nur ein gemeinsames Auftreten von Symptomen Aufschluss darüber geben, dass eine Angststörung zugrunde liegt. Wenn also mehrere der oben genannten Symptome auftreten, kann ein geschulter Arzt den Zusammenhang schnell erkennen. Sollte sich der Verdacht der Angststörung erhärten, gilt es, die genaue Ursache für die Panikzustände ausfindig zu machen. Dies übernimmt in der Regel ein Psychologe.

In einem Patientengespräch fragt der Psychologe nach den Situationen, in denen die Attacken auftreten. Wenn sich hier ein Muster erkennen lässt, kann die Ursache gut und zuverlässig identifiziert werden: Treten die Angstzustände vermehrt an Orten wie Einkaufszentren, Marktplätzen oder U-Bahnhöfen auf, dann liegt der Verdacht nahe, dass eine Agoraphobie, also die Angst vor Menschenmengen, die Grundlage für die Attacken ist.

Im Anschluss an die Diagnose der Ursache, gilt es, diese mit dem Patienten gemeinsam zu behandeln. Hierzu ist es wichtig, herauszufinden, warum genau die Person Angst in der jeweiligen Situation hat. Liegt ein Trauma vor, dass nicht aufgearbeitet wurde? Je genauer der Grund für die Panikattacken eingegrenzt werden kann, umso besser ist die Aussicht für eine Therapie. Denn dann kann der behandelnde Psychologe genau

 

Zusammenfassung

Angststörungen sind ein sehr verbreitetes Krankheitsbild, das die Betroffenen häufig schwer belastet. Es gibt viele Ursachen, die zu Panikattacken und anderen Angstzuständen führen können. Auch die Symptome variieren bezüglich der Intensität von Mensch zu Mensch. Grundsätzlich kann man vor allem eine Phobie entwickeln: Situationen, Tieren, Zuständen oder auch abstrakten Dingen wie Farben.

Besonders wichtig ist es, die Ursache der Angststörung zu identifizieren. Nur so lässt sich das Problem bei der Wurzel packend und eine passende Therapie angesetzt werden. Denn auch, wenn man unter einer Angststörung leidet, kann man sein normales Leben wieder zurückerlangen.