Kostenloser Versand in DE, AT, LU
10% OFF auf alle Produkte mit SS10
60 Tage Rückgaberecht

Vertrauensarbeitszeit: Arbeitsmodell der Zukunft

08 April. 2022

Der traditionelle 9-bis-5-Arbeitstag gehört der Vergangenheit an. Inzwischen sind flexible Arbeitszeitmodell der neue Standard. Eines der wichtigsten Modelle ist dabei die sogenannte Vertrauensarbeitszeit. In folgendem Ratgeber erklären wir, was genau das ist, welche Vor- und Nachteile dieses Arbeitsmodell haben kann und wie sich Vertrauensarbeitszeit am besten in ein Unternehmen integrieren lässt. 

 

Was genau ist Vertrauensarbeitszeit

Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum manche Menschen an einem Tag anscheinend so viel mehr schaffen als andere? Tatsächlich ist dies nicht nur eine Frage von harter Arbeit und Entschlossenheit - sondern eben auch, ob das eigene Arbeitsumfeld die eigenen Stärken und Charaktereigenschaften fördert oder behindert. 


Unzählige Studien haben inzwischen belegt, dass es nicht “die eine” optimale Arbeits-Zeit oder -Organisationsform gibt, mit der alle Mitarbeiter optimale Ergebnisse liefern können. Ganz im Gegenteil: Manche Menschen arbeiten am besten um 7 Uhr morgens, während andere Teammitglieder erst um 11 Uhr vormittags so richtig kreativ werden. 


Auch, ob man bessere Ergebnisse erzielt, wenn man 4 Stunden konzentriert am Stück arbeitet oder wenn kleinere, über den Tag verteilte Einheiten wählt, unterscheidet sich von Person zu Person. Genau hier setzt das Modell der Vertrauensarbeitszeit an. Mitarbeiter können dabei selbst bestimmen, wann sie wieviel arbeiten möchten - nur dass die insgesamt vorgeschriebene Stundenzahl erreicht wird, ist wichtig. 


Die Vertrauensarbeitszeit zeichnet sich aber nicht nur durch eine flexible Arbeitszeiteinteilung, sondern, wie der Name schon vermuten lässt, eben auch durch ein mehr an “Vertrauen” aus. Denn im Unterschied zu anderen Methoden, werden bei diesem Modell keine Zeitstempel oder Software-Lösungen für das Erfassen der Arbeitszeit verwendet. Stattdessen vertraut der Vorgesetzte darauf, dass die Mitarbeiter selbst sicherstellen, dass die vorgegebene Stundenzahl erfüllt und alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden. 


Durch beide Methoden, die freie Zeiteinteilung sowie das Nicht-Kontrollieren der Arbeitszeiten, wird der Fokus des eigenen Teams neu ausgerichtet: Wo vorher das Ableisten der Stundenzahl zu vorgegebenen Zeiten die wichtigste Priorität war, rückt jetzt das Erreichen der gemeinsam gesteckten Ziele in den Vordergrund - wie die eigene Arbeitszeit organisiert werden sollte, damit die Ziele am besten erreicht werden, entscheidet der Angestellte dann selbst. 


Ein Einführen der Vertrauensarbeitszeit macht das eigene Team nicht nur effizienter und zielorientierter, sondern erschafft auch ein Klima des Vertrauens und Verantwortungsbewusstseins. Das wiederum führt zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und Identifikation mit dem eigenen Team. Kein Wunder also, dass immer mehr Unternehmen sich für dieses Arbeitszeitmodell entscheiden. 

 

Gesetzliche Vorschriften zur Vertrauensarbeitszeit 

Auch wenn man durch die Vertrauensarbeitszeit die eigenen Arbeitszeiten freier einteilen kann, muss man sich dabei dennoch an bestimmte Gesetze und Vorschriften halten. So müssen natürlich einmal die im Arbeitsvertrag vorgeschriebenen Stunden erfüllt werden - ansonsten hat der Arbeitgeber das Recht zu kündigen. 


Gleichzeitig müssen aber auch bei der Vertrauensarbeitszeit die gesetzlichen Vorschriften zur Arbeitszeit eingehalten werden. Das betrifft sowohl die tägliche Höchstarbeitszeit, als auch Pausen- und Ruhezeiten zwischen zwei Arbeitstagen. Auch die besonderen Regeln betreffend die Höchstarbeitszeit für Jugendliche, Schwangere und Stillende müssen eingehalten werden. 


In der Praxis bedeutet das: Die wöchentliche maximale Arbeitszeit beträgt 48 Stunden, die tägliche Höchstarbeitszeit beträgt 8 Stunden. In Ausnahmefällen kann dies auf 10 Stunden erhöht werden, wenn dafür ein Ausgleich stattfindet. Darüber hinaus steht dem Arbeitnehmer bei einer Arbeitszeit ab 6 Stunden mindestens eine 30 minütige Pause zu, ab einer Arbeitszeit von neun Stunden müssen 45 Minuten Pause eingehalten werden.


Wenn du Vertrauensarbeitszeit in deinem Unternehmen einführen willst, dann ist es extrem wichtig, dass du darauf achtest, dass diese Gesetze von deinen Angestellten eingehalten werden. Denn bei einem Verstoß gegen die Arbeitszeiten wird auch immer der Arbeitgeber zur Verantwortung gezogen - egal, ob du wusstest, dass gegen die Gesetze verstoßen wurde oder nicht. 

 

So klappt Vertrauensarbeitszeit

Das Konzept der Vertrauensarbeitszeit klingt in der Theorie sehr überzeugend. Die tatsächliche Einführung kann sich manchmal allerdings schwieriger gestalten als gedacht. Deshalb haben wir in den nächsten Abschnitten einige Aspekte zusammengefasst, die für die Umsetzung des Konzepts besonders wichtig sind. 

 

Vertrauen heißt Vertrauen

Dein Unternehmen kann von der Vertrauensarbeitszeit nur dann maximal profitieren, wenn das Thema Vertrauen dabei auch wirklich im Vordergrund steht. Wenn Vertrauen allerdings nur eine PR-Phrase ist, in der Realität aber trotzdem den Angestellten hinterher kontrolliert wird, dann ist das extrem schädlich für das Betriebsklima. 


Fähige Führungskräfte

Wenn du Vertrauensarbeitszeit in deinem Büro umsetzen willst, dann benötigst du fähige Führungskräfte. Denn diese müssen nicht nur dazu in der Lage sein, ihren Angestellten zu vertrauen. Nein, darüber hinaus müssen Teamleiter mit Vertrauensarbeitszeit auch dafür sorgen, dass der Teamgeist in diesem neuen Arbeitsumfeld erhalten bleibt und Aufgaben trotz einem Mehr an Vertrauen zuverlässig erledigt werden - ein Balanceakt, der ein Maximum an Führungspotenzial erfordert. 

 

Kernarbeitszeiten helfen bei der Organisation 

Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen, die Vertrauensarbeitszeit einführen wollen, ist, dass manche Mitarbeiter auch bei freier Zeiteinteilung während bestimmter Zeiten einfach zur Verfügung stehen müssen: So zum Beispiel, damit Kunden wissen, wann sie einen Ansprechpartner erreichen können oder für Meetings. 


In einem solchen Fall hat sich ein Modell mit Kernarbeitszeiten bewährt. Dabei einigt man sich im Team auf einen gewissen Zeitraum, zum Beispiel von 8 Uhr bis 11 Uhr - während dieser Zeit müssen dann alle Teammitglieder verfügbar sein. Der Rest der Arbeitszeit kann dann frei eingeteilt werden. 

 

Vor- und Nachteile der Vertrauensarbeitszeit 

Wie alle anderen Arbeitszeitmodelle, so hat auch die Vertrauensarbeitszeit Vor- und Nachteile. Für eine bessere Übersicht haben wir diese hier noch einmal zusammengefasst: 

Vorteile: 

  • Bessere Work-Life Balance

  • Zielorientiertes Arbeiten

  • Förderung von Verantwortungsbewusstsein 

  • Höhere Mitarbeiterzufriedenheit

  • Mehr Effizienz, weniger “Tote Zeit”


Nachteile: 

  • Keine Erfassung von Überstunden

  • Zunächst höherer Organisationsaufwand 

  • Nur mit Vertrauensklima möglich 

 

Fazit 

Die Einführung von Vertrauensarbeitszeit kann mit anspruchsvollen Herausforderungen verbunden sein. Sowohl Führungskräfte als auch Teammitglieder müssen sich erst an dieses völlig neue Arbeitsmodell mit seinen Vor- und Nachteilen gewöhnen. Dennoch: In Zukunft wird die Vertrauensarbeitszeit die vorherrschende Methode zur Organisation der Arbeitszeit werden. 


Das liegt nicht nur an den bereits erwähnten Vorteilen dieser Methode, sondern vor allem auch an der neuen Realität unseres Arbeitsalltags: Arbeitnehmer haben inzwischen andere Ansprüche und Erwartungen an Arbeitgeber, als noch vor zwei Jahren - wie zum Beispiel eine bessere Work Life Balance und mehr Recht auf Selbstbestimmung. Da genau diese Dinge durch Vertrauensarbeitszeit erzielt werden können, wird diese Arbeitsmodell unserer Meinung nach in den nächsten Jahren zum Standard in allen Büroberufen werden.