Vibrationstraining wird immer beliebter als eine effektive, zeitsparende Art, mehr Sport in das eigene Leben zu bringen. Statt Rennen oder normalem Gewichtheben kann man auf der Vibrationsplatte Übungen ausführen. Wie genau die Platte funktioniert und was sie bringt, behandeln wir in diesem Artikel.
So funktioniert ein Vibrationstrainer
Viele Studien zeigen, dass Vibrationsplatten mit positiven gesundheitlichen Entwicklungen in Verbindung stehen können. Dazu zählt die Reduktion von Gewicht und das Wachstum von Muskeln, aber auch Vorteile, an die man zunächst gar nicht wirklich denkt, werden durch die Studien in Verbindung zu den Vibrationsplatten gebracht. Dazu zählen zum Beispiel eine Erhöhung der Knochendichte, eine Reduktion von Cellulite und eine bessere Durchblutung sowie eine verbesserte Körperhaltung.
Allerdings geht auf Vibrationstrainern nicht nur Sport, sondern auch Massagen sind möglich, was wohl ein besonderer Grund dafür ist, dass Vibrationstrainer so beliebt sind.
Durch die Vibration wird bei der Benutzung des Trainerts ein Beschleunigungsreiz aktiviert, der wiederum zu einer Aktivierung des Körpers führt. Der Reiz wirkt allerdings nicht überall gleich viel, sondern am meisten dort, wo er auch eingeleitet wird. Wenn man steht, heißt das, dass es vor allem in den Beinen zu einer Aktivierung kommt. Je nachdem, welches Körperteil sich vorwiegend auf der Platte befindet, ist es allerdings auch möglich andere Körperteile zu trainieren. So werden zum Beispiel die Arme am meisten trainiert, wenn man die Hände bei den Liegestützen auf die Vibrationsplatte platziert. Der Reiz entsteht dadurch, dass der Muskel sich durch die Vibration in der Länge verändert, daraufhin folgt der Impuls zum Dehnungsreflex, der den Muskel wieder auf die ursprüngliche Länge bringen soll. Da dies bei durchgängiger, schneller Vibration ganz oft aufeinander passiert, kommt es insgesamt dazu, dass das Krafttraining intensiver wird und dass die Kraft gesteigert wird.
Wozu kann man die Vibrationsplatten nutzen?
Wenn es um die Anwendungsmöglichkeiten geht, sind die Vibrationstrainer ein wahres Wunder des Multitaskings: Sowohl für effektives Training als auch zur Entspannung kann man die Vibration nutzen. Der Vorteil an den Platten ist dabei, dass man nicht viel Gewicht braucht, um ein effektives Training zu gestalten, da die Intensivierung bereits durch die Vibrationsplatte geschieht. Gleichzeitig ist der Vibrationstrainer so nicht nur für Anfänger, die schnell Muskeln aufbauen wollen, eine Wahl, sondern auch für Personen, die vielleicht sogar schon mit Gewichten trainiert haben und ihr Training nun nach Hause verlegen wollen. Auf der Vibrationsplatte kann man dann weiterhin mit Gewichten trainieren, allerdings muss man sich weniger Gewichte zulegen um das Training ebenso effektiv zu machen.
Für eine Massage kann man zum Beispiel ein Kissen auf die Vibrationsplatte legen, bevor man die Beine darauf legt. Die Reize werden durch das Kissen ein bisschen abgedämpft, sind allerdings immer noch präsent genug um die Lockerung und die bessere Durchblutung der Muskulatur zu fördern. Bei schweren Beinen kann außerdem auch helfen, auf der Vibrationsplatte stehend leichte Hüpfbewegungen zu machen. Auch die Wellness geht bei der Platte deutlich schneller, sie tritt oft schon nach etwa einer Minute ein. Das macht den Vibrationstrainer zu einem perfekten Begleiter bei einem stressigen Alltag, in dem man sich ausgiebige Massagen nur selten leisten kann. Die Massage kann sowohl vor dem Training und vor Dehnungen genutzt werden, um eine tiefere Dehnung zu erreichen, oder auch nach dem Training für eine entspannende Massage.
Worauf müssen Anfängerinnen achten?
Dr. Heinz Kleinöder: Wollen wir Krafttraining machen, sollten wir es nicht übertreiben. Für den Anfang reichen zweimal 20 Minuten pro Woche aus, sonst kann es einen dicken Muskelkater geben. Die Regenerationszeit unseres Körpers ist zu Beginn höher.
Gibt es Risiken bei der Vibrationsplatte?
In allen Fällen ist es wichtig, nicht direkt von Couchpotato zu jedem Tag Training zu gehen, denn dann riskiert man ernsthafte Verletzungen und langfristige Ausfälle, die das harte Training wieder zu nicht machen. Wichtig ist, sich auch Tage Auszeit zu nehmen und auf seinen Körper zu hören, um nichts Falsches zu machen. Lieber Vorsicht als Nachsicht. Wenn man das Gefühl hat, ein bisschen mehr in den Rhythmus von Sport gekommen zu sein und der Muskelkater nicht mehr so schlimm ist, kann man immer noch die Anzahl an Trainingstagen steigern.
Explizit mit der Trainingsplatte ist es wichtig darauf zu achten, dass die Vibration nicht ganz bis zum Kopf durchdringend, denn das kann den Gleichgewichtssinn durcheinanderbringen und so zu Schwindelkeit und Übelkeit führen. Am besten ist daher, in den Gelenken immer etwas gebeugt auf der Vibrationsplatte zu stehen, damit andere Muskeln die Vibrationen besser abfangen können. Außerdem sollte man bei vorherigen gesundheitlichen Beschwerden, die den Körper schwächen, so zum Beispiel Thrombose oder Krebs, darauf achten, welche Übungen gemacht werden und vor der ersten Trainingseinheit den Arzt konsultieren. Besonders dann kann der Körper nämlich manchmal nicht ausreichend auf die Vibrationen reagieren und es kann zu Verletzungen kommen.
Woran erkenne ich ein gutes Gerät?
Kleinere und günstigere Platten halten keine große Last aus. Wer mit Zusatzgewichten trainieren will, wobei hier auch die langfristige Perspektive eingenommen werden sollte, oder Sprünge machen will, die ebenfalls höhere Kraftauswirkungen auf die Platte haben als beispielsweise Kniebeugen, sollte lieber zu einem hochwertigeren Gerät greifen.
Bei zu viel Kraftaufwand wird die Platte sonst zu weit nach unten gedrückt, sodass sie nicht mehr vibrieren kann.
Wenn du langfristig abwechslungsreich trainieren willst, solltest du dich daher nach einer hochwertigen Vibrationsplatte umsehen, dessen erlaubtes Gewicht für das Training genug über deinem Körpergewicht liegt, um Spielraum für Gewichte, Sprünge und ähnliche Übungen zu haben.
Wer finanzielle Unterstützung braucht, um sich ein solches Gerät leisten zu können, sollte sich einmal bei seiner Krankenkasse umhören. Auf Grund ihrer nachgewiesen positiven Effekte sind Vibrationstrainer oft krankenkassenzertifiziert und können so zumindest zum Teil finanziell übernommen werden.