Die natürliche Neigung eines Kindes, sich den ganzen Tag zu bewegen, passt nicht gerade in das traditionelle Schulsystem. Immer wieder und vor allem noch immer, trotz aller Erkenntnisse der modernen Zeit, werden die Kleinen gezwungen, still zu sitzen. Obwohl es inzwischen bekannt ist, dass es sowohl für das Lernen als auch die Gesundheit schädlich ist.
Die Kinder, denen mehr Freiraum beim Lernen gegeben wird, schneiden in den schulischen Leistungen viel besser ab und haben zudem auch weniger körperliche und mentale Probleme.
Die Vorteile von mehr Bewegung für Kinder
1. Bewegung hilft Kindern mit ADHS
Bereits zehn Minuten Aktivität kann Kindern mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) helfen, ihre Aufmerksamkeit zu erhöhen, wie eine Studie belegt. Verlängert man die regelmäßige Bewegung auf 30 Minuten pro Tag für mindestens acht Wochen, können die ADHS-Symptome bei Grundschulkindern erheblich gelindert werden.
Leider sind Bewegungsprogramme in den Lehrplänen unserer Schulen noch immer viel zu wenig unterpriorisiert und auch unterfinanziert. Ein Faktor dabei kann zudem sein, dass es an der benötigten Aufsicht fehlt, die bei mehr Aktivitäten notwendig wäre. Schließlich sind die Kleinen besser unter Kontrolle zu halten, wenn sie still in ihren Holzstühlen an den Bänken sitzen.
Leider sind die Verlierer dieses Systems besonders die Kinder, die unter ADHS leiden. Sie können sich nur schwer konzentrieren und sind daher oft von Ängsten und Selbstzweifeln geplagt. Von den schulischen Leistungen ganz abgesehen.
2. Kinder mit mehr Bewegung in der Schule lernen besser
Eine Studie der University of Kansas hat gezeigt, dass Kids, die sich während des Unterrichts mehr bewegen können, besser in Mathematik, Lesen und Rechtschreibung sind. Dabei wurde beispielsweise Geometrie gelehrt, indem die Kinder beim Gehen oder Hüpfen verschiedene geometrische Formen bildeten wie Quadrate oder Dreiecke. Der Unterrichtsstoff wurde also in die Bewegung direkt eingebunden.
Geografie wurde gelehrt, indem die Kleinen in die entsprechende Himmelsrichtung rennen mussten. Wurde zum Beispiel „Bayern“ gerufen, liefen die Kinder auf den Bereich, der für Süden stand. Der Umfang des körperlich aktiven Unterrichts ist nahezu grenzenlos.
Wie Eltern helfen können: 4 Tipps, um Hausaufgaben mit Bewegung zu ermöglichen
Auch wenn die Schule eines Kindes keinen bewegungsbasierten Lehrplan oder geplante Bewegungspausen umfasst, kannst du zumindest zu Hause mehr Bewegung in die Lern- und Hausaufgabenzeit deines Kindes zu bringen.
Wichtig ist natürlich auch, dass die Kleinen nach der Schulzeit und Erledigung der Schularbeiten zu Hause genügend Bewegung bekommen. Sei es beim Sport oder Spiel. Experten raten, dass Kinder mindestens eine Stunde muskelaufbauende und knochenstärkende Bewegungen durchführen sollten.
Hier ein paar Tipps für das Lernen zu Hause.
1. Mach Bewegungs- und Bewegungspausen zum Teil des Lernens
Kinder sollten beim Lernen oder Hausaufgaben machen alle 30-40 Minuten eine Unterbrechung einzulegen. Eine Pause sollte etwa 10 Minuten dauern und mit Bewegung genutzt werden. Sei es auf dem Trampolin springen, Springseil springen oder einfach nur zu rennen. Wenn du Platz zu Hause hast, kannst du für die Kleinen innen eine Kletterwand gestalten, wo sie sich in den Pausen ein wenig austoben können.
Doch ebenso während des Lernens kannst du dafür sorgen, dass sich dein Sprössling mehr bewegen kann und nicht starr in seinem Stuhl sitzen muss. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch für Kinder wie der SD1 von FlexiSpot ermöglicht es den Kleinen, auch im Stehen zu lernen.
Statt auf einem unflexiblen Holzstuhl zu sitzen, kannst du sie auf einem Gymnastikball sitzen lassen oder einen Wobble Hocker, welcher sich durch die flexible Basis bewegt. Diese viel flexibleren Arbeitsgeräte ermöglichen es den Kleinen, in einen Rhythmus zu gelangen, der ihre natürliche Zappelenergie direkt in das Lernen einfließen lässt.
2. Achte darauf, dass die Ideen für Bewegungspausen altersgerecht sind
Jede Bewegung ist gut, aber es ist auch wichtig, Kinder an Aktivitäten zu beteiligen, die sie beide machen können und die sie je nach Alter und Entwicklungsstand interessieren. Hier sind einige Ideen speziell für Altersgruppen:
Kleinkinder und Vorschulkinder
- Ball spielen
- Versteck spiel
- Sich bewegen und laufen wie verschiedene Tiere
- Tanzt zusammen zu eurer Lieblingsmusik
- Spiele dem Anführer folgen
Grundschüler
- Gymnastik
- Auf einen Baum klettern oder am Klettergerüst spielen
- Springseil
- Fangen spielen
- Hampelmänner machen
Jugendliche
- Auf einem Gymnastikball hüpfen
- Yoga-Dehnungen erhöhen die Flexibilität und Achtsamkeit gleichermaßen
- Eine Runde Burpees, Liegestütze, Ausfallschritte
- Zimmer aufräumen
- Schnell duschen
- Regelmäßige, strukturierte Sportprogramme, insbesondere solche, die Krafttraining integrieren, wie Basketball oder Fußball.
- Kampfsport und Schwimmen sind auch großartige Möglichkeiten, um die Selbstdisziplin zusammen mit der Körperkonditionierung zu fördern.
Eltern können die Einstellungen und Verhaltensweisen ihrer Kids in Bezug auf Bewegung und Sport mitgestalten. Aktive Mütter und Väter neigen dazu, aktive Kinder großzuziehen, also finde Wege, an ihren Lernpausen teilzunehmen und an den Wochenenden als Familie aktiv zu werden. Das tut auch dir gut!
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Wochentags- und Wochenend-Familienroutinen mit Bewegung. Eine günstige Zeit ist nach dem Abendessen. Statt fernzusehen, ermutige dein Kind zum Spielen.
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Familienwanderungen, Spiele und Radtouren
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Den Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen
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Rasen mähen und Frisbee-Werfen
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Mit dem Hund spazieren gehen
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Ins Schwimmbad gehen
Wenn sich dein Kind für eine Sportart interessiert, lassen Sie es ein paar ausprobieren. Mannschaftssportarten, Einzelsportarten und Freizeitaktivitäten, die deinen Kindern gefallen, wirken sich nicht nur positiv auf die Bewegung und körperliche Gesundheit aus, sondern sie stärken auch das Selbstbewusstsein und das Teamverhalten.
3. Weniger Fernsehen und Handy, mehr körperliche Aktivität!
Kinder wachsen heute mit digitalen Medien auf, was die Bewegung der Kids leider erheblich eingeschränkt hat. Fast 75 Prozent der Teenager besitzen ein Smartphone, mit dem sie ins Internet gehen, Fernsehen und Videos schauen und alles tun, wofür es eine App gibt. Inzwischen gibt es zudem in den meisten Haushalten ein Gerät zum Spielen von Videospielen.
Heranwachsende, die täglich mehr als fünf Stunden in die Röhre gucken, sind fünfmal häufiger übergewichtig als Jugendliche, die bis zu zwei Stunden fernsehen. Auch Kinder im Alter von 4 bis 9 Jahren, die mehr als eineinhalb Stunden pro Tag fernsehen, haben bereits mit Übergewicht zu kämpfen.
Du kennst es sicherlich von dir selbst, dass du viel produktiver bist, wenn du dich mehr bewegst. Uns Erwachsenen wird dies inzwischen ständig eingetrichtert. Warum sollte es also anders bei unseren Nachkommen sein? Ganz davon abgesehen, dass Kinder und Jugendliche, die aktiver sind und somit nicht so viel an digitalen Geräten hängen, viel kreativer und fantasievoller sind.