Die Covid-19-Pandemie hat ohne Zweifel auch unser Arbeitsleben verändert. Alles, was nicht mehr so ist, wie es einmal war, kann für Stress bedeuten. Doch wenn wir es in diesem Fall genauer betrachten, hat uns die Pandemie tatsächlich positive Veränderungen im Job gebracht.
Der Arbeitsplatz hat sich in den letzten zwei Jahren enorm und in vielerlei Hinsicht zum Besseren verändert. Viele von uns haben einen Vorteil von diesen Veränderungen und viele von uns versuchen, davon zu profitieren, da eine Rekordzahl von Menschen nicht mehr nur an ein Büro gebunden ist.
Es ist tatsächlich nicht alles schlecht, was uns diese Pandemie gebracht hat. Wie viele von uns haben die Zeit in ihren Homeoffices geliebt! Ja, für einige war es auch schwierig, da die Kinder ebenso zu Hause unterrichtet werden mussten oder weil sie keine Möglichkeit hatten, in Ruhe in den eigenen vier Wänden zu arbeiten, doch inzwischen haben sich ziemlich alle angepasst und die Kleinen sind wieder gut in der Schule aufgehoben.
Hier sind die grundlegenden positiven Veränderungen im Arbeitsleben, die uns auch noch nach der Covid-19-Pandemie erhalten bleiben werden:
1. Flexible Arbeit im Homeoffice
Die meisten deutschen Unternehmen haben sich lange Zeit gegen das Homeoffice gewehrt. Durch die Pandemie waren sie jedoch gezwungen, ihre Stellungen zu überdenken. Es ging schlichtweg nicht mehr anders. Und siehe da, die meisten haben erkannt, dass es durchaus gut funktionieren kann, wenn man ein paar Veränderungen einführt. Starre Arbeitszeiten, ineffiziente persönliche Besprechungen, übermäßige Überwachung und große triste Büros sind auf dem Rückzug.
Remote Working gibt Arbeitnehmern die Freiheit, ihren Arbeitstag an ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Eltern können ihre Kinder von der Schule abholen, Arbeiter sehen vor und nach der Arbeit das Tageslicht, Hausarbeiten können in den Pausen erledigt werden, um den Abend für Entspannung frei zu machen, und gesunde Gewohnheiten und persönliche Interessen können während der alten Pendelzeit entwickelt werden.
Die Arbeit im Homeoffice ermöglicht auch eine diversifiziertere Einstellung. Arbeitssuchende müssen ihre Suche nicht mehr bloß auf ihre Umgebung beschränken. Lukrative Jobmöglichkeiten, die oft nur in Großstädten zu finden sind, stehen jetzt nationalen und teilweise internationalen Kandidaten offen.
Zugegeben, die Arbeit aus der Ferne funktioniert nicht für jeden. Aber erfinderische Lösungen wie Gemeinschaftsarbeitsplätze zur Miete oder hybride Arbeitsmöglichkeiten könnten vielen helfen, dieses Problem zu überwinden.
2. Balance zwischen sozialer Interaktion und Produktivität durch hybrides Arbeiten
Hybrides Arbeiten – teils von zu Hause aus und teils vom Büro aus arbeiten – kann eine schöne Balance schaffen zwischen der Flexibilität, die das Remote-Arbeiten bietet, während wir dennoch unsere Verbindungen zu unseren Kollegen aufrechterhalten und unsere wöchentliche Routine lockern.
Da die Einsamkeit zunimmt, ist es heutzutage von entscheidender Bedeutung, Platz für soziale Interaktion zu schaffen, die früher in der Personalküche oder in informellen Meetings leicht zu erreichen war. Hybrides Arbeiten ermöglicht die Aufrechterhaltung sozialer Verbindungen am Arbeitsplatz, fördert Innovation und Kreativität und bietet dennoch Flexibilität.
3. Gesündere Arbeitsplätze
Da in städtischen Zentren Gemeinschaftsbüros entstehen und viele von uns beginnen, ernsthaft in ihre Homeoffices zu investieren, wird zunehmend über die Gestaltung gesunder Arbeitsräume nachgedacht. So gehört es selbst im Büro zu Hause bei vielen schon zum Standard, einen Sitz-Steh-Schreibtisch und einen ergonomischen Bürostuhl zu haben. Viele Unternehmen beteiligen sich sogar an diesen Kosten, da es sich nun auch lohnt.
Pflanzenwände und Bürogärten bieten in vielen Büros Vorteile für die körperliche und geistige Gesundheit. Flexible Arbeitszeiten werden zunehmend von zukunftsorientierten Unternehmen angeboten. Sowohl am Gemeinschaftsarbeitsplatz als auch im Homeoffice werden ergonomische Büromöbel immer häufiger eingesetzt, um eine gute Körperhaltung zu fördern.
4. Digitale Weiterbildung
Neue Arbeitsweisen erfordern sowohl von Arbeitnehmern als auch von Arbeitgebern ein gewisses Maß an digitaler Weiterbildung und innovativem Denken. Viele von uns haben sich an digitale Kommunikationsmittel wie Teams, Zoom oder Slack gewöhnt. Videoanrufe bieten auch in unserem Privatleben eine weitere Möglichkeit, mit entfernten Freunden und Familienmitgliedern zu kommunizieren.
Der verstärkte Einsatz digitaler Werkzeuge erhöht die Produktivität am Arbeitsplatz, da beispielsweise weitläufige persönliche Meetings durch die digitale Terminplanung verkürzt werden. Immer mehr von uns nutzen digitale Tools zum Trainieren und Lernen, möglicherweise inspiriert durch den Boom von Bildungs-Apps. Wir vernetzen uns zunehmend weltweit. Berufliche und persönliche Weiterentwicklung war noch nie einfacher zugänglich.
5. Kein Pendeln mehr
Viele von uns haben sich zugunsten des kurzen Fußwegs ins Homeoffice erfreut vom täglichen Pendeln verabschiedet. Diese befreiende Erfahrung hat die verschwendete Zeit aufgezeigt, die mit dem Pendeln zur und von der Arbeit verbracht wird. Ganz zu schweigen von den damit verbundenen Kosten, die wegfallen.
Statt morgens im Stau zu stehen oder sich mit Hunderten anderen in ein öffentliches Verkehrsmittel zu quetschen und damit bereits gestresst in der Arbeit anzukommen, können wir nun viel gesündere Morgenroutinen durchführen. Sei es mehr Bewegung, Meditation oder ein gesundes Frühstück. Dies kommt letztlich der Produktivität zugute.
6. Mehr Vertrauen der Vorgesetzten
Für viele hat die Fernarbeit die übermäßige Aufsicht durch übereifrige Manager verringert und ein Gefühl des Vertrauens zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern geschaffen. Wenn wir mit einer Aufgabe mit minimaler Kontrolle weitermachen müssen, führt dies oft zu einer erhöhten Produktivität und Arbeitszufriedenheit, sodass wir uns in unserem Arbeitstag wohlfühlen.
7. Kosteneinsparungen für die Unternehmen
Die Betriebe haben erkannt, dass große Büros nicht mehr notwendig sind, wenn sie ein hybrides Arbeitsmodell einführen. Je mehr ganz oder teilweise in ihrem Homeoffice arbeiten, desto weniger feste Arbeitsplätze müssen die Unternehmen zur Verfügung stellen. Dies bedeutet günstigere Mieten für kleinere Büroräume, weniger Ausstattung und Unterhalt der Räumlichkeiten.
8. Zufriedenere Mitarbeiter
Diese neue Flexibilität wirkt sich positiv auf die Produktivität und damit die Leistung der Arbeitnehmer aus. Nur wer zufrieden ist, ist auch bereit, mal mehr für den Arbeitgeber zu tun, als notwendig wäre. Ein weiterer Effekt der allgemein verbesserten Zufriedenheit ist, dass es weniger Fehlzeiten und Mitarbeiterfluktuation gibt, was den Unternehmen wiederum Geld einspart.