Seit die Schulen im vergangenen Frühjahr geschlossen wurden, freuen sich viele Kinder im ganzen Land darauf, wieder ins Klassenzimmer zurückzukommen. Für einige hat der Unterricht bereits begonnen – wenn auch mit neuen Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der aktuellen Pandemielage.
Dennoch zögern einige Eltern, ihre Kinder zurückzuschicken, auch wenn sich immer mehr Schulen auf den Schulbeginn vorbereiten. Die Unsicherheit ist groß, sowohl bei Erwachsenen und gleicherweise bei den Kindern. Wir haben Ihnen einige Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihren Nachwuchs auf das neue Schuljahr vorbereiten können.
Üben Sie das Tragen einer Maske
Im vergangenen Jahr haben Kinder und Eltern die notwendigen Gewohnheiten entwickelt: korrektes Tragen einer Maske, Händewaschen und soziale Distanz. Verstärken Sie diese Verhaltensweisen am ersten Schultag weiter, korrigieren Sie die Kinder nach Bedarf und loben Sie sie dafür, wenn sie es richtig gemacht haben.
Sollte das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes für die Kinder im Unterricht notwendig sein, wird es somit kein Problem für sie sein. Zeigen Sie den Kids vor allem, wie sie die Maske nicht nur richtig aufsetzen, sondern auch abnehmen. Dies sollte lediglich an den Bändern, die um die Ohren gehen, geschehen. Je mehr Sie dies üben, desto normaler wird es für die Kleinen sein. Kinder gewöhnen sich tatsächlich viel schneller an neue Situationen als wir Erwachsene.
Bestellen Sie im Internet FFP2- oder OP-Masken in einer Farbe, die Ihr Kind gerne mag. Dies macht das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ein wenig angenehmer für die Kleinen. Es gibt inzwischen sogar FFP2-Masken mit Mustern und in verschiedenen Farben, sodass die Kids sie ein wenig lieber tragen werden.
Pflegen Sie Rituale für den Schulanfang
Kinder brauchen Routinen und daran fehlte es in den langen Sommerferien sicherlich. Noch bevor der erste Schultag ansteht, sollten Sie die Kleinen auf die kommenden Routinen vorbereiten. Zwar ist die Pandemie-Situation sehr unsicher und es steht teilweise in den Sternen, wie lange überhaupt Unterricht vor Ort durchgehend stattfinden kann, doch wenn Sie die Kids auf beide Szenarien vorbereiten, werden sie sich schnell anpassen.
Gehen Sie zusammen die benötigten Materialien einkaufen, gönnen Sie Ihrem Nachwuchs eventuell sogar einen neuen Schulranzen oder neue Kleidung für den Schulanfang. Damit wird er sich bereits mehr auf den ersten Schultag freuen, um seine neuen Errungenschaften zeigen zu können.
Packen Sie zusammen alle notwendigen Dinge, die die Kids nun für den Unterricht in der Schule benötigen werden. Dazu gehören Ersatzmasken, Handdesinfektionsmittel, die Lunchbox und eine Trinkflasche. Auch Regenkleidung sollte nicht vergessen werden.
Beginnen Sie eine Woche vor Schulanfang damit, früher am Morgen aufzustehen, um die Kids wieder an die Morgenroutine zu gewöhnen. Tun Sie so, als würden Sie zur Schule gehen müssen. Bereiten Sie das Frühstück vor und sorgen Sie dafür, dass sich die Kleinen fertigmachen.
Damit können Sie sich bereits vor Schulbeginn daran gewöhnen, die kommenden Rituale einzuhalten.
Machen Sie eine Generalprobe
Sollte Ihr Kind in diesem Schuljahr in eine weiterführende oder andere Schule gehen, versuchen Sie, das Schulgelände noch vor Beginn zu besuchen. Sie müssen nicht ins Innere gehen, doch zeigen Sie ihm, wo sich die Schule befindet, wo der Schulbus stehen bleiben wird, gehen Sie zusammen den Schulweg und machen Sie sich mit den äußeren Gegebenheiten vertraut.
Damit bekommt Ihr Kind bereits einen guten Eindruck davon, wo es sich künftig aufhalten wird, und es macht die Umstellung leichter. Es wird sich ebenso weniger unsicher sein bezüglich des neuen Schulweges. Begleiten Sie Ihr Kind an den ersten Tagen, um ihm die Angst zu nehmen.
Lassen Sie die Kinder führen
Es kann als Kind ärgerlich sein, zu hören, dass die Eltern einen ständig an etwas erinnern, von dem es glaubt, dass es dies bereits weiß. Statt Ihrem Kind zu sagen, was es zu tun hat, können Sie einen Schultag „proben“. Lassen Sie es seine Tasche selbst packen, stellen Sie Situationen nach und testen Sie so, ob es die Regeln verstanden hat, und lassen Sie es Verantwortung übernehmen.
Zudem sollten Sie bei eventuellen Bedenken bezüglich der Pandemie nicht zu forsch oder zu hart vorgehen. Sie können dem Kind damit mehr Angst machen und es unsicher machen, als dass sie ihm helfen. So wichtig Hygiene- und Distanzregeln aktuell sind, zu viel des Guten kann ihm so richtig Angst machen. Versuchen Sie also so gut wie möglich, einen Mittelweg zwischen Aufklärung und der Übermittlung der wichtigen Bedeutung der Einhaltung der Regeln und einem unbeschwerten Kindsein zu finden.
Bereiten Sie Ihre Kinder jedoch darauf vor, dass es durchaus sein kann, dass bei Anstieg der Infektionszahlen die Schulen wieder geschlossen werden müssen. Sprechen Sie offen über die Bedenken und Nachteile, die dadurch entstehen könnten oder was Ihrem Kleinen daran womöglich am meisten stört. Versuchen Sie bereits Vorbereitungen zu treffen, um einen möglichen Fernunterricht so angenehm wie möglich gestalten zu können.
Richten Sie zusammen ein schönes Heim-Klassenzimmer ein
Zu dieser Vorbereitung auf einen eventuell eintretenden Fernunterricht gehört das Einrichten eines Heim-Klassenzimmers, in dem sich Ihr Sprössling wohl fühlt. Dazu gehört ein höhenverstellbarer Kinderschreibtisch, ein höhenverstellbarer Kinderschreibtischstuhl, eine Tafel, ein Whiteboard oder eine Pinnwand.
Lassen Sie Ihr Kind das Zimmer oder die Lernecke im Kinderzimmer selbst gestalten. Am besten mit Bildern von Freunden und Haustieren, Postern und anderen Dingen, die zum Wohlfühlfaktor beitragen, jedoch nicht zu ablenkend sind.
Dieser Bereich dient ebenso hervorragend für die Hausarbeiten und sollte ein Distanzunterricht wieder notwendig werden, fühlt sich Ihr Kind dort wohl und findet die Umstellung nicht so schlimm.
Im Falle von Fernunterricht sollten Sie Ihren Kindern die Kommunikation mit Freunden ermöglichen, sei es über Messenger-Dienste oder Videocalls. Auch gemeinsames Lernen oder Spieltreffen per Video kann diese Zeit erträglicher für die Kleinen machen.
Je besser Sie Ihre Kinder auf alle möglichen Szenarien vorbereiten, desto besser werden sie sich an die Situation gewöhnen können. Leider müssen wir noch immer mit sehr vielen Unsicherheiten und Instabilitäten in unserem Alltag rechnen. Doch auch diese sind nun etwas Vorhersehbarer geworden, nachdem wir bereits seit eineinhalb Jahren mit dieser Pandemie leben.
Denken Sie daran, dass die Situation für Kinder vielleicht sogar schlimmer ist als für uns Erwachsene, da sie den Sinn vieler Maßnahmen schlichtweg nicht verstehen können. Aber Sie können ihnen dabei helfen, sich schnell und leicht an sich verändernde Gegebenheiten zu gewöhnen.