Vitamin D - Das Sonnenvitamin
Gerade in Herbst und Winter, wo die Sonnenstunden abnehmen, nehmen Werbungen rund ums Vitamin D wie von selbst zu. Vitamin D gibt es als alle möglichen Präparate, meistens in Form von Tabletten. Der Markt ist riesig und bewegt sich in einer Größenordnung von etwa 150 Millionen Euros jährlich. Das Problem jedoch ist, während die Werbung hervorragend funktioniert, sind die Tabletten selbst häufig gar nicht so wirksam. Manchmal sind sie tatsächlich sogar völlig unnötig.
Hier haben wir einige wichtige Infos über das vielgepriesene Sonnenvitamin für Sie zusammengefasst. Wir erklären, was Vitamin D bringt, wo man es herbekommt und welche Risiken Vitamin D Mangel bereithält.
Was bringt das Sonnenvitamin?
Wenn die Tabletten nicht jedem etwas bringen, stellt sich natürlich einerseits die Frage, warum denn dann Vitamin D überhaupt wichtig ist. Zuerst müssen wir jedoch klären, warum Vitamin D Tabletten für viele Menschen unnötig sind. Das ist ganz einfach erklärt: Wenige Menschen leiden tatsächlich unter Vitamin D Mangel. All diese Menschen brauchen also keine Vitamin D Tabletten. Sie sind praktisch ohne oder mit sehr wenig Wirkung.
Was allerdings sehr wichtig ist, dass der Körper ausreichend mit Vitamin D versorgt ist, da es sehr viele, sehr wichtige Funktionen im Körper unterstützt.
- Knochen
Vitamin D ist sehr wichtig für den Knochenstoffwechsel. Es unterstützt die Prozesse, mit denen aus der Nahrung Kalzium gewonnen und dieses anschließend in den Knochen eingelagert wird. Das hilft dabei die Knochen und Zähne zu härten, was in weiterer Folge vor häufigen Knochenbrüchen schützen kann. Außerdem kann damit Rachitis vorgebeugt werden.
- Muskulatur
Vitamin D beeinflusst auch die Muskelkraft positiv indem die Stoffwechselvorgänge zur Kräftigung der Muskeln unterstützt werden.
- Immunsystem
Nicht zuletzt sei das Immunsystem genannt. Ausreichende Vitamin D Versorgung kann das Immunsystem stärken und beispielsweise vor akuten Infektionen der Atemwege schützen.
Mangel
Was passiert denn nun, wenn wir unter Vitamin D Mangel leiden? Das größte Risiko liegt auf der Hand: Erweichung der Knochen. Besser bekannt ist dieses Risiko als Rachitis bei Kleinkindern, oder Osteomalazie bei Erwachsenen. Hier können (in Abklärung mit dem Arzt Ihres Vertrauens) mit Tabletten Behandlungen sinnvoll sein. Wir erinnern uns, die Tabletten sind bei Mangel sehr wirkungsvoll!
Gerade bei älteren Menschen kann ein Mangel von Vitamin D auch zu Osteoporose führen, bei der die Knochendichte ab- und das Risiko für Knochenbrüche zunimmt.
Wie kann es denn nun zu einem Mangel kommen? Fehl- oder Mangelernährung (Details sehen Sie im nächsten Teilabschnitt), gestörte Aufnahme von Vitamin D bei Beschwerden im Darm, erhöhter Bedarf oder erhöhte Ausscheidung von Vitamin D können einige dieser Risikofaktoren sein.
Achten Sie also darauf, dass Sie Ihrem Körper immer ausreichend Vitamin D, insbesondere Vitamin D3 zuführen. Wie genau Sie das machen können, dazu haben wir im Folgenden einige Tipps zusammengestellt:
Woher bekommen wir nun das Vitamin D?
Der Beiname „Sonnenvitamin“ mit dem das Vitamin D gerne auch umschrieben wird, verrät eine Möglichkeit, wie man an das begehrte Vitamin D gelangen kann. Diese Möglichkeit ist sogar die allerwichtigste, denn durch Sonneneinstrahlung auf die Haut kann etwa 80 bis 90 Prozent des Bedarfes an Vitamin D gedeckt werden! Die Haut bildet dieses Vitamin D bei direkter Sonneneinstrahlung praktischerweise selbst.
Dazu müssen Sie nichts weiter tun, als Gesicht, Hände und Arme für einige Minuten der Sonne auszusetzen. Dabei ist es wichtig, dass Sie darauf achten, dass Sie kein Makeup oder Hautcremes mit hohem Lichtschutzfaktor tragen. Dies erhöht die nötige Dauer der Einstrahlung auf Ihre Haut die nötig ist. Umgekehrt, ist aber auch hier ein zu viel gerne auch mal zu viel des Guten. Wenn Sie einen Sonnenbrand davon tragen, erhöht sich das Risiko für Hautkrebs. Achten Sie also auf das richtige Maß.
Was genau das richtige Maß ist, hängt hierbei von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählt der Breitengrad, da sich die Intensität der Sonne hier ändern kann, außerdem die Jahreszeit und die Tageszeit zu der Sie sich der direkten Sonneneinstrahlung aussetzen. Die Intensität schwankt auch hier. Im Winter ist sie tendenziell schwächer, im Sommer stärker. Ein weiterer Faktor ist der Grad der Bewölkung, die Kleidung die Sie tragen und natürlich nicht zuletzt der Hauttyp. Je dunkler Ihre Haut ist, desto länger muss auch die Sonneneinstrahlung sein, da das Melanin in der Haut die Aufnahme des Sonnenlichtes (aus gutem Grund) und damit auch die Bildung von Vitamin D hemmt.
Neben direkter Sonneneinstrahlung und eigenständiger Bildung des Vitamins durch den Körper, können Sie Ihren Körper auch durch Nahrung unterstützen, die reich an Vitamin D ist. Hier bieten sich insbesondere Seefische an: Wildlachs (der deutlich mehr Vitamin D enthält als sein Verwandter aus der Aquakultur), Heringe, Sardinen und Makrelen.
Sollten Sie keinen Fisch essen wollen, können sie ausweichen auf andere tierische Produkte wie Kalbfleisch, Leber oder Eier die jeweils ebenfalls viel Vitamin D liefern können.
Wenn Sie sich vegetarisch oder vegan ernähren, gibt es noch die Möglichkeit auf eine Vielzahl von Pilzen zurück zu greifen. Hier seien insbesondere Steinpilze und Champignon genannt.
Übrigens: Während es auf „natürlichem“ Weg, also über die Bildung von Vitamin D in der Haut nicht zu einer Überdosierung kommen kann, kann das bei oraler Aufnahme schon passieren. Daher empfiehlt es sich, die Einnahme von Vitamin D Präparaten auf jeden Fall mit dem Arzt Ihres Vertrauens abzusprechen, bevor Sie beginnen diverse Tabletten oder ähnliche Nahrungsergänzungsmittel mit hohem Vitamin D Anteil zu verzehren.
Zu viel Vitamin D kann die Bildung von Nierensteinen fördern, oder zu einer Nierenverkalkung führen. Andere Nebenwirkungen können unter anderem Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit und Müdigkeit sein. Klären Sie also auf jeden Fall ab, ob es für Sie hilfreich und ratsam ist diese Präparate zu sich zu nehmen.
Schlusssatz
Das Sonnenvitamin hat unglaubliche Vorteile und Wichtigkeit um unseren Körper und unsere Gesundheit zu erhalten. Es unterstützt unser Skelett und die Muskeln, sowie das Immunsystem. Zudem tun uns frische Luft und Bewegung an selbiger ohnehin gut. Also gehen Sie doch gerne eine Runde spazieren, sehen Sie zu, dass Sie wenigstens Ihre Hände und das Gesicht an die Sonne lassen (im Winter können Sie hier auch kurz die Handschuhe ausziehen) und Sie werden sich rundum besser fühlen, denn Vitamin D kann auch die Psyche positiv beeinflussen!