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Nichtraucher am Arbeitsplatz schützen | Ergonomie bei der Arbeit

18 März. 2022

Es ist viel los bei der Arbeit, es gibt einen hohen Zeitdruck und trotzdem gehen die Raucher unter den Kollegen und Kolleginnen schnell mal außerhalb der Mittagspause eine schmökern. Gerade in diesem stressigen Umfeld wird oft mehr geraucht - Nichtraucher fühlen sich demhingegen oft benachteiligt, weil ihnen die Verlängerung der Pause durch die Zigarettenpausen fehlt.

Außerdem kommt hinzu, dass natürlich auch Nichtraucher im Umfeld von Rauchern passiv Rauch abbekommen und somit einem höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind.


Welche Risiken stecken hinter dem Rauchen?

Beschleunigung der Alterung

Die Schadstoffe, die beim Rauchen in dem Körper eintreten, belasten den Körper und beschleunigen so den Alterungsprozess. Folgen vom Rauchen sind zum Beispiel ein geschädigtes Immunsystem und die Störung des Immunsystems. Mehr als die Hälfte der Raucher stirbt demnach frühzeitig.

 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Rauchen fördert die Verkalkung der Blutgefäße und schädigt diese. Zudem sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut und die Durchblutung in den Organen verschlechtert sich durch die Verengung der Gefäße. Folgen können Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen, Herzinfarkt und Schlaganfälle sein. Bei Rauchern wird das Risiko für einen Herzinfarkt etwa doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern geschätzt.


Akute Vergiftungen

Nikotin ist ein stark wirksames Gift, das vor allem wenn Tabak geschluckt oder gegessen ausreichend für eine lebensbedrohliche Situation. Das Risiko liegt vor allem bei Kleinkindern, bei denen bereits der Verzehr einer einzigen Zigarette reicht, um eine solche Situation hervorzurufen. Zeichen sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Schweißausbruch und Erregungszustände. Der Tod passiert durch eine Lähmung, entweder der Atmung oder des Herzens.

 

Lungenerkrankungen

Neben Lungenkrebs begünstigt Rauchen ebenfalls die Entstehung einer chronischen obstruktiven Bronchitis (COPD). Durch die Schadstoffe wird die Selbstreinigung der Bronchien gestört und Entzündungen entwickeln sich leichter. Bei COPD bauen sich nach einiger Zeit die Atemwege um. Das beeinträchtigt die Ausatmung und führt zu zunehmender Atemnot und schließlich zu einer Überlastund des Herzens.

 

Diabetes

Auch auf den Zuckerstoffwechsel wirkt sich Rauchen negativ aus, indem die Insulinempfindlichkeit verringert wird.

Raucher können demnach ein doppelt so hohes Risiko für Typ-2-Diabetes haben.


Krebsformen

Beim Verbrennen von Tabak sind mindestens 250 enthaltene Substanzen krebserzeugend oder giftig. Besonders in den Atemwegen ist daher die Gefahr für Krebs im Vergleich zu Nichtrauchern erhöht, aber auch andere Teile des Körpers sind gefährdet.


Missbildungen bei Kindern

Bei Müttern kommt in der Schwangerschaft ebenfalls Nikotin in die Plazenta und erhöht so die Missbildungsrate bei Kindern von Raucherinnen. Auch Früh-, Fehl- und Totgeburten werden durch das Rauchen immer wahrscheinlicher. Neugeborene haben durch Rauchen während der Schwangerschaft zudem ein erhöhtes Risiko für alle genannten Krankheiten und Folgen.

 

Wie steht es arbeitsrechtlich mit dem Rauchen?

Die Raucherpause in dem Sinne existiert im Arbeitsrecht nicht. Auch Raucher haben demnach dieselben Pausenzeiten wie auch die Nichtraucher. Vor Schwierigkeiten würden die Raucher gestellt werden, weil es ebenfalls Regelungen dazu gibt, wie lange eine Pause jeweils mindestens sein soll. Mit einer Raucherpause müsste also zwangsweise immer eine längere Pause verbunden sein und meistens wären nur zwei Pausen möglich.


Die Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz sind dabei entscheidend dafür, wie das persönliche Rauchverhalten ausgeübt wird. Wenn Extrapausen für Raucher genehmigt werden, kommen auch gelegentliche Raucher eher in Versuchung, die Raucherpausen zu nutzen und nutzen so auch eher die ungesunde Pausenbeschäftigung. Gleichzeitig werden natürlich auch Nichtraucher fast schon motiviert, mit dem Rauchen anzufangen um das höhere Pausenkontigent zu nutzen. Besonders in stressigen Berufen wie dem der Servicekraft ist dies oft Gang und Gebe.


Der Nichtraucherschutz ist hingegen am Arbeitsplatz gesetzlich verankert. Im Arbeitnehmerschutzgesetz (§30) steht, dass es die Pflicht des Arbeitgebers ist die Personen, die nicht rauchen, zu schützen. Die Verbote und Gesetze beziehen sich dabei nicht nur auf Zigaretten selbst, sondern auch auf “verwandte Erzeugnisse” wie Shishas, E-Zigaretten und pflanzliche Raucherzeugnisse. So ist Rauchen am Arbeitsplatz verboten, sobald mindestens ein Nichtraucher im Büro oder Arbeitsraum arbeitet. Raucherräume dürfen nur unter strengen Richtlinien eingebaut werden. Dafür muss garantiert werden, dass Tabakrauch auf keinen Fall aus dem Raucherbereich herausdringt und nicht einfach Räume als Raucherbereich umgewidmet werden. Besonders bei Jugendlichen und Schwangeren wird stark auf den Nichtraucherschutz geachtet. Zudem lassen sich auch im Tabakgesetz weitere Bestimmungen zum Schutz von Nichtrauchern finden.


Wie kann man als Unternehmen etwas ändern?

Das Rauchverbot und eine geringere Quote an Rauchern kann man mit einer Vielzahl von Maßnahmen innerhalb des Betriebes unterstützen und so die Gesundheit seiner Arbeitnehmer schützen. Als Unternehmen kann man sich beispielsweise klar gegen die Extrapausen für Raucher einsetzen. Konzepte sind ebenfalls, dass Nichtraucher statt der vermehrten Raucherpausen mehr freie Tage pro Jahr bekommen. Raucher sind dann ebenfalls vor die Entscheidung gestellt, ob sie lieber täglich die fünf Minuten Extrapause nehmen wollen oder ob ihnen dann doch die extra Urlaubstage lieber sind. Das kann vor allem die Gelegenheitsraucher davon überzeugen, die tägliche Zigarette eher wegzulassen.


Wenn man einen Schritt weiter gehen möchte, kann man als Unternehmen das Rauchen, beispielsweise auf dem Gelände des Unternehmens, komplett verbieten. Diese können im Rahmen einer Betriebsvereinbarung beschlossen werden, da bei einem generellen Rauchverbot Aspekte des Arbeitsrechts miteinfließen. Was genau vom Unternehmen an Maßnahmen ausgeht, kann über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Weitere Beispiele für die Prävention von Tabakkonsum sind Vorträge oder Programme, die Mitarbeiter bei dem “Rauchstopp” helfen.


Da das Rauchen meist als Auszeit von der stressigen Arbeit genutzt wird, müssen die Maßnahmen für Raucher gar nicht unbedingt immer mit dem Rauchen zu tun haben. Auch organisatorische Maßnahmen im Unternehmen, die den Arbeitsalltag besser strukturieren können, demnach positive Auswirkungen auf die Anzahl an Rauchern oder Raucherpausen im Unternehmen haben. Eine weitere Maßnahme, die zu einem besseren Arbeitsumfeld verhilft ist die ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze. Wenn Arbeitnehmer sich, beispielsweise durch ergonomische Bürostühle, wohler in ihrem Umfeld fühlen, haben sie automatisch auch weniger das Bedürfnis zu öfteren Raucherpausen.