Das Leben als Selbstständiger oder Freiberufler kann ein Weg zu mehr Autonomie in deinem Leben sein. Du kannst deine Zeit individuell auf deine persönlichen Präferenzen festlegen und niemand sitzt dir im Rücken, um dir zu sagen, was du zu tun hast und was nicht. Und vor allem: Du kannst endlich das tun, was du liebst und dir viel Spaß macht.
Doch nicht alles ist rote Rosen, wenn man für sich selbst tätig ist. Es fehlt die Sicherheit, die man durch einen festen Vertrag mit einem Unternehmen hat und besonders zu Beginn der Selbstständigkeit musst du üblicherweise sehr viel arbeiten, ohne dass du erst einmal genügend verdienst. Doch wenn du es richtig anstellst und die rosarote Brille abnimmst, kannst du es schaffen, das Leben zu kreieren, das du dir erträumt hast.
Was sind die Geschäftsrisiken als neuer Freiberufler?
Während mit fast jedem Beruf in der Wirtschaft Risiken verbunden sind, können sich diese als neuer Freiberufler noch intensiver auswirken. Zu den Geschäftsrisiken gehört vor allem die Tatsache, dass du häufig mit Unsicherheiten konfrontiert werden wirst. Dies liegt oft daran, dass du als unabhängiges Unternehmen tätig bist und die Gefahren ganz alleine auf deinen Schultern liegen.
Dieser Druck kann sich auf dein psychisches Wohlbefinden, deine berufliche Leistungsfähigkeit und die täglichen Entscheidungen auswirken. Daher ist es in deinem besten Interesse, dass du das Risikomanagement effektiv durchführst.
Wir werden einige der vorherrschenden Geschäftsrisiken besprechen und wie du dich ihnen entgegenstellen kannst.
Risiken, mit denen du möglicherweise konfrontiert wirst
Während du versuchst, Kunden zu finden und deine freiberufliche Arbeit zu verwalten, kann es durchaus öfter vorkommen, dass du dich fragst, ob du es mit einem seriösen Unternehmen zu tun hast. Damit du nicht auf diese Fallen tappst, muss eine angemessene Risikoanalyse durchgeführt werden.
1. Finanzielle Elemente
Das vielleicht größte Risiko für Freiberufler besteht darin, dass diese Art von Arbeit den Ruf hat, dass sie kein stabiles Einkommen bringt. Daher zögern einige Banken, wenn es darum geht, Selbstständigen und Freiberuflern einen Kredit zu gewähren.
Das Risiko besteht nicht darin, dass eine freiberufliche Tätigkeit finanziell weniger stabil ist als ein Job bei einem großen Unternehmen, der dich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten entlassen könnte. Vielmehr kommt es auf den Geldfluss an.
Um die finanziellen Risiken der Freiberuflichkeit anzugehen, musst du deinen Beruf als Unternehmer und nicht als Gelegenheitsangestellter ausüben. Um eine Konstanz vorzeigen zu können, musst du dein Unternehmen als solches registrieren und dich auch als ein solches verhalten.
Ein gut durchdachter Business- und Auftragsplan gibt dir den nötigen Überblick über deine nähere und langfristigere Zukunft. Um finanziell stabil zu sein, solltest du daran denken, dass nur ein Teil deiner Arbeit darin besteht, die tatsächlichen Tätigkeiten für deine Kunden auszuführen. Wichtig ist vor allem auch die Kundengewinnung, Kundenbindung und die administrativen Aufgaben.
Dabei solltest du unbedingt darauf achten, dass deine Einnahmen aus mehreren Quellen stammen. Wenn du über eine längere Zeit nur einen einzigen Kunden hast, wird dich dies von ihm abhängig machen und es kann dir das Genick brechen, wenn du diesen verlierst oder das Projekt abgeschlossen ist.
Am besten findest du nebenbei passive Einkommensquellen wie aus sozialen Medien. Schreibe oder erstelle Videos über deine Arbeit, biete einen Mehrwert für andere und nimm somit Geld damit ein. Einen Teil deines Einkommens solltest du zudem auf die Seite legen, um in Zeiten, in denen du weniger oder schlimmstenfalls nichts verdienst, abgesichert zu sein. Als Freiberufler wird es Festtage und Hungersnöte geben, spare also so viel wie möglich aus den guten Zeiten, damit du in den schwierigen Zeiten ein Polster hast.
2. Cyberkriminalität
Unsere Gesellschaft ist zunehmend technologisch abhängig. Dies gilt insbesondere, wenn es um den Geschäftsbetrieb geht. Daher haben deine Kunden bestimmte Erwartungen an dich, was deine digitalen Werkzeuge betrifft.
Sie verlangen möglicherweise, dass du Dokumente über Cloud-Plattformen freigibst, dich mit ihren Geschäftsnetzwerken verbindest oder ihre kollaborative Projektmanagement-Software verwendest.
Leider kann dich jedoch eine vermehrte Tätigkeit mit Online-Technologie dem Risiko von Cyberkriminalität aussetzen – und somit ist es ein enormes Geschäftsrisiko. Datenschutzverletzungen sind in dieser Hinsicht von besonderer Bedeutung.
Die zwischen dir und deinen Kunden ausgetauschten Informationen können finanzieller, betrieblicher oder firmeneigener Natur sein. Das macht sie für Cyberkriminelle wertvoll. Wenn es zu Verstößen kommt, kann der Datendiebstahl schwerwiegende finanzielle, rechtliche und Verbrauchervertrauensfolgen für die Unternehmen haben, mit denen du zusammenarbeitest.
Es ist daher von entscheidender Bedeutung, diesem Risiko durch die Einführung sicherer und starker Datensicherheitsmaßnahmen zu begegnen. Dazu gehören die Verwendung von Zwei-Faktor-Authentifizierungsprotokollen und die Aktualisierung der Antivirensoftware.
Versehentlich durchgesickerte Informationen sind nicht das einzige Cybersicherheitsrisiko, dem du als Freiberufler begegnen musst. Malware und Ransomware können deine Aktivitäten auch dann unterbrechen, wenn keine Details gestohlen werden. Daher solltest du dich mit den Praktiken vertraut machen, die Kriminelle anwenden, um an Daten zu gelangen.
3. Relative Geschäftsrisiken
Jeder Beruf hat seine geschäftlichen Risiken und Gefahren. Einige davon werden größer, andere eher weniger sein. Dein Unternehmen unterliegt jedoch auch Risiken, die je nach Branche, Standort oder sogar den Personen, mit denen du zusammenarbeitest, schwanken können.
Diese Elemente können sich auch im Laufe der Zeit und je nach Entwicklung der Umstände ändern. Deine Fähigkeit, diese relativen Risiken effektiv zu identifizieren und zu bewältigen, kann der Schlüssel zu Deinem Erfolg als Freiberufler sein.
Diese Faktoren, die dein freiberufliches Geschäft beeinflussen können, sind:
Branchenprobleme
Höchstwahrscheinlich konzentriert sich deine Freiberuflichkeit auf eine Spezialisierung einiger Schlüsselbranchen. Du solltest dir der Probleme bewusst sein, die in diesen Zielbranchen auftreten. Gibt es technologische Veränderungen, die dich ins Hintertreffen bringen könnten? Stellen Unternehmen auf automatisierte Verfahren um, durch die du möglicherweise ersetzt wirst?
Wirtschaftliche Lage
Die Wirtschaft hat einen ernsthaften Einfluss auf Vertragsberufe. Wenn in der Stadt, der Branche oder dem Land, in dem deine Kunden tätig sind, finanzielle Unsicherheit herrscht, sind Freiberufler oft anfällig dafür, Arbeit zu verlieren. In wirtschaftlichen Fragen auf dem Laufenden zu bleiben, kann dir helfen, entsprechende Anpassungen vorzunehmen.
Körperliche Risiken
Abhängig von deinem beruflichen Schwerpunkt können gesundheitliche Bedrohungen deine Arbeit gefährden. Du musst dir nicht nur der verbundenen Gefahren bewusst sein, sondern auch darüber, welche Gesundheits- und Arbeitsunfallversicherung deine Kunden anbieten, wenn du vor Ort in ihren Räumlichkeiten verletzt wirst. Und selbst bei einer reinen Computerarbeit gibt es Risiken, die dich arbeitsunfähig machen können. Ein Sitz-Steh-Schreibtisch und andere ergonomische Büromöbel können dieses Risiko mindern.