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Mikroplastik und seine Gefahren

14 April. 2022

Plastik ist eines der praktischsten und vielseitigsten Materialien der Welt. Kein anderes Material hat so viele unterschiedliche Zusammensetzungen und Einsatzgebiete wie Plastik. Plastik wurde erstmals im Jahr 1862 in London vorgestellt und hat seither seinen Siegeszug rund um den Erdball angetreten. Das Material ist billig, äußerst vielseitig einsetzbar und kaum jemand kann von sich behaupten, überhaupt kein Plastik zu verwenden. Es ist in unserer Kleidung, verpackt unsere Lebensmittel, umschließt Produkte die wir kaufen oder die Produkte selbst sind zumindest Teilweise aus Plastik. 

 

In letzter Zeit kommt aber immer häufiger ein sehr naher verwandter Begriff vor: “Mikroplastik”. Was genau es ist, warum es gefährlich ist und was wir dagegen unternehmen können, erfährst du alles hier!

 

Was ist Mikroplastik?

 

Aber zurück zum Anfang: Was ist Mikroplastik überhaupt? Mikroplastik beschreibt kleinste Teilchen aus Kunststoff. Sie werden beispielsweise in Peelings verwendet, da sie beispielsweise als Bindemittel oder Füllmittel fungieren. Diese Stoffe gelangen schließlich über unsere Waschbecken in den Abfluss und in letzter Konsequenz in die Meere. 

 

Vielleicht fragst du dich: Werden diese Stoffe nicht in der Kläranlage herausgefiltert? Leider nein. In der Regel sind diese kleinen Kunststoffteilchen zu klein um erfolgreich herausgefiltert werden zu können. 

 

Wo ist Mikroplastik zu finden?

 

Abgesehen von vielen Kosmetikartikeln wie Peelings und Cremen gibt es noch viele andere Produkte, in denen sich Mikroplastik findet, oder aber Produkte aus denen Mikroplastik entweichen kann. Ein Beispiel hierfür ist Kleidung aus Bestandteilen aus Plastik. Wenn wir diese Kleidung waschen, können sich winzige Teilchen aus unserer Kleidung lösen und gelangen mit dem Waschwasser über den Abfluss ins Meer. 

 

Um das etwas in Perspektive zu setzen: Jedes Mal, wenn wir unsere (plastikhaltige) Kleidung waschen, verliert diese Kleidung bis hin zu 2.000 winzige Plastikfasern, die die Filter in den Waschmaschinen nicht auffangen können. Ähnlich ergeht es den Filtern in der Kläranlage, sodass diese winzigen Plastikteilchen in das Meer gespült werden.

 

Das erschreckende daran ist, etwa 35 Prozent des gesamten Mikroplastiks im Meer stammt aus dem Faserabrieb unserer Kleidung. 

 

Aber es endet nicht mit dem Meer. Auch im Klärschlamm der Kläranlagen befindet sich Mikroplastik. Dieser Klärschlamm wird als Dünger auf Feldern ausgebracht und mit dem Klärschlamm auch das Mikroplastik. Das gelangt auf diese Weise in den Boden und durch Hochwasser und Regen gelangt es auch von dort über kurz oder lang wieder in unsere Flüsse und Meere.

 

Eine weitere Quelle von Mikroplastik ist im Meer selbst zu finden: Plastikmüll der nach und nach zu Mikroplastik zerfällt. Plastik gelangt ins Meer und ist dort Tag und Nacht dem Wind, dem Wetter und den Strömungen ausgesetzt. Es wird nach und nach in immer kleinere Teile zerfallen, bis es schließlich als Mikroplastik im Meer herumtreibt. 

 

Noch gravierender als in Peelings: Das Mikroplastik ist auch im Wasser aus Plastikflaschen zu finden. 

 

Was ist an Mikroplastik gefährlich?

 

Was aber ist das Problem an Mikroplastik? Hier gibt es nicht nur eine Antwort, sondern viele. Einerseits wirkt Mikroplastik sehr anziehend auf Umweltgifte. Studien haben bewiesen, dass an der Oberfläche der Kunststoffteilchen deutlich mehr Umweltgifte zu finden waren, als im Umgebungsgewässer. Klingt gut? Nun, nicht wirklich, denn das Mikroplastik wird inklusive der Schadstoffe von den Organismen im Meer aufgenommen. Es wurde beispielsweise in Seehunden, Muscheln, kleineren Organismen und Fischen bereits nachgewiesen, die es allesamt direkt oder indirekt über ihre Nahrung aufnehmen. Diese Schadstoffe werden im Verdauungstrakt freigesetzt und beeinflussen damit die Lebewesen.

 

Die Auswirkungen sind äußerst vielfältig. Sie können von Veränderungen im Gewebe über entzündliche Reaktionen bis hin zu inneren Verletzungen führen. Mikroplastik wird auch gerne von Plankton aufgenommen, das eine äußerst wichtige Nahrungsquelle für Fische ist. Die Fische selbst werden wiederum von Raubfischen verspeist. Der nicht abgebaute Kunststoff sowie die darauf befindlichen Schadstoffe sammeln sich unter Umständen im Gewebe an und werden zu einem Teil der Nahrungskette. Die Auswirkungen auf den Menschen sind noch unzureichend erforscht.

 

Zweifelsfrei gesichert ist jedoch die Tatsache, dass das Risiko der Aufnahme von Mikroplastik steigt, je kleiner die Partikelchen sind. Sobald Mikroplastik einmal unsere Flüsse und Meere erreicht hat, kann es nicht mehr heraus genommen werden. Die Auswirkungen sind noch unzureichend erforscht und damit nicht abschätzbar.

 

Wie kann ich Mikroplastik reduzieren?

 

Vermutlich fragst du dich nun, wie du selbst dazu beitragen kannst, das Mikroplastik zu reduzieren. Hier gibt es sehr viele Möglichkeiten.

 

In deinen Kosmetik Artikeln kannst du ab sofort darauf achten, nur noch Artikel zu kaufen und zu verwenden, in denen kein Mikroplastik vorhanden ist. Entweder du machst deine Kosmetik selbst, oder du kaufst Naturkosmetik von zertifizierten Herstellern, denen du vertrauen kannst.

 

Im Bezug auf deine Nahrung kannst du ab sofort nur noch Lebensmittel kaufen, die nicht in Plastik verpackt sind. Häufig gibt es Obst und Gemüse offen zu kaufen, Schinken und Käse kannst du häufig in selbst mitgebrachte Behältnisse füllen lassen. Die meisten Mitarbeiter an Frischetheken sind bereit diesen kleinen Extra Schritt zu gehen. Wenn nicht, dann kannst du dich immer noch nach anderen, fortschrittlicheren Märkten und Verkäufern umsehen. Viele haben bereits erkannt, wie wichtig es ist, Plastik möglichst weit zu reduzieren.

 

Um auf das Wasser von vorhin zu Sprechen zu kommen: Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast, verzichte ab sofort völlig auf Plastikflaschen. Verwende stattdessen Glasflaschen oder Flaschen aus Metall. Sie sind zwar vielleicht etwas schwerer, aber du kannst sie ganz ohne Bedenken verwenden. Sie schaden deiner Gesundheit und der Umwelt nicht.

 

Im Bezug auf deine Kleidung hast du ebenfalls vollen Handlungsspielraum: Kaufe ab sofort nur noch Kleidung aus Naturfasern. Im Internet findest du zahlreiche Blogs und Foren zu diesem Thema, wo du dich informieren kannst. Du hast hier die volle Auswahl zwischen pflanzlich-veganen Fasern wie Baumwolle, Hanf oder Leinen beziehungsweise gibt es Fasern aus tierischer Herstellung wie Seide oder Wolle.

 

Schau dich gerne etwas um und informiere dich etwas über die Eigenarten der einzelnen Stoffe. Sie sind unterschiedlich teuer, unterschiedlich einfach zu pflegen und haben ganz unterschiedliche Wirkungen, ob sie beispielsweise eher kühlend oder wärmend wirken und so weiter.

 

Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, kannst du auch alle anderen Teile in deinem Leben (Möbel, Utensilien, etc.) nach und nach Plastikfrei gestalten und damit dir und deiner Umwelt Gutes tun!