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Kostenloses WLAN im Unternehmen - Attraktiv für Kunden, aber für die Firma?

10 August. 2022

Egal, ob es sich um ein Café, eine Arztpraxis oder ein Unternehmen mit Kundengesprächen handelt, ein WLAN kommt immer gut an. Kunden oder Gäste können mögliche Wartezeiten überbrücken, in dem sie das WLAN nutzen und müssen, wenn sie auf Daten zugreifen müssen, nicht auf ihr eigenes Datenvolumen zurückgreifen oder angewiesen darauf sein, überhaupt genug Datenvolumen zu haben. Rückschließend stellt das dann natürlich auch ein Vorteil für das Unternehmen dar, das mit diesem Service mehr Kunden an sich binden kann.


Gerade Cafés sind zum Beispiel mittlerweile etablierte Arbeitsplätze und oft ist eine der ersten Fragen, wenn Personen in das Café kommen, ob es dort WLAN zum Arbeiten gibt. Ganz so einfach ist das mit dem freien WLAN für Unternehmen allerdings nicht, denn es gibt ein paar rechtliche Fallen, die es zu beachten gilt, wenn man über ein WLAN für das Unternehmen und die Öffentlichkeit nachdenkt.


Im Grundsatz dreht sich die ganze Debatte um die Frage, wer eigentlich haftet, wenn ein Nutzer beim Surfen über ein WLAN-Hotspot eine Rechtsverletzung begeht. Zusammenhängend wird dann oft die Frage gestellt, wie aufwendig man das offene WLAN schützen muss, um solche Verstöße gegen das Recht zu verhindern.


Vor einigen Jahren entschied der Bundesgerichtshof, dass der Betreiber des Internetzugangs haften würden, wenn ein Nutzer des WLANs das Recht verletzt, allerdings nicht zurückverfolgt werden kann. In einem späteren Gesetzesentwurf sollte das Unternehmen entlastet werden, indem man stattdessen ermöglicht, dass der Nutzer vor der Nutzung des WLANs eine Erklärung unterzeichnet, die fordert, dass man das geltende Recht einhalten soll. Auch heute ist diese Erklärung ziemlich genauso wie damals: Wenn man zum Beispiel im Zug das WLAN nutzen will, kann man einfach einmal kurz ein Häkchen auf der Webseite setzen und wird dann richtig mit dem WLAN verknüpft. Das ist zwar eine Verbesserung zu der vorherigen Situation, allerdings erntete das Gesetz ebenfalls viel Kritik.


Zum einen wurde bemängelt, dass auch hier die Nutzer ihren Namen nicht angeben müssen und daher weitestgehend anonym bleiben kann. Wenn nun jemand das Recht verletzt und der Nutzer nicht nachvollziehbar ist, ist im Zweifelsfall niemand haftbar, da auch der Betreiber des Netztes von der Haftbarkeit befreit ist. Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ging sogar noch einen Schritt weiter und nannte die Nutzungserklärung nutzlos, denn um wirklich nachvollziehen zu können, wer wann welche Verbrechen begangen hat, müsste man einen immensen technischen Aufwand begehen und Daten im großen Maße speichern. Dazu kommt, dass diese Neuerung natürlich einen Mehraufwand für die Betreiber des Hotspots darstellt, die in den wenigsten Fällen IT-Experten sind. Es braucht also eine Person, die erstmal so eine erste Anlaufseite für die Zustimmung erstellt und dann auch noch dafür sorgt, dass diese verknüpft mit der Anmeldung bei dem WLAN ist.


Zusätzlich soll der Betreiber dafür verantwortlich sein, Verschlüsselungverfahren einzusetzen, was den Anmeldevorgang oft schwieriger gestaltet. Das bekannteste Verschlüsselungsverfahren ist so zum Beispiel das Passwort, das man natürlich oft nur analog zur Verfügung stellt und das auch das Prinzip eines “freien” WLANs ein bisschen zunichte macht.


Allem in allem stellte dieses Gesetz also eine Änderung dar, die keine der Seiten so richtig zufrieden stellte und ein Kompromiss ist, den viele als nichts Halbes und nichts Ganzes wahrnahmen. Auch wenn dieses Gesetz schon einige Jahre so existiert und immer wieder Kritik aufkam, hat sich nicht besonders viel geändert - das merkt man schon, wenn man sich als Nutzer im WLAN anmelden soll und noch immer bei den wenigsten Zugängen mehr Daten angeben muss als das einfache anonyme Häkchen. Dazu kommt allerdings natürlich, dass mit mehr Sicherheit auch oft ein höherer IT-Aufwand für die Unternehmen verbunden ist, der natürlich die Bereitschaft eines Unternehmens mindert, ein freies WLAN einzurichten.



Deutschland als Digitalstandort langsamer als andere Länder


Deutschland ist ein weit entwickeltes Industrieland - bis man sich das Thema Netzabdeckung und Digitalisierung anguckt. Es ist einer der größten Witze über Deutschland, dass man, in den Milchkannen erst recht nicht, aber auch in einigen städtischen Regionen kein Netz hat, während andere Länder schon längst großflächig freies WLAN oder eine kostenlose Nutzung des normalen Netzes realisiert haben.


Das steht natürlich total im Gegensatz zu einer Arbeitsweise und einem Büro, dass sich immer weiter digitalisiert und die auch immer flexibler wird. Wenn man zum Beispiel normalerweise aus dem Home-Office arbeitet, weil der Arbeitsweg zum Büro zu lang ist, muss man sich immer erst informieren, wie die WLAN-Bedingungen in einem Café, einem Co-Working-Space oder einem Hotel sind, um zu garantieren, dass man normal arbeiten kann. Der Co-Working-Space ist dabei am zuverlässigsten, da dieser natürlich genau zum Arbeiten gemacht ist und somit neben einem verlässigen WLAN beispielsweise auch ergonomische Stühle und elektrisch höhenverstellbare Schreibtische bieten sollte. Gleichzeitig muss man für einen Co-Working-Space immer auch eine Miete bezahlen und je nachdem, wo man ist, kann man sich nicht darauf verlassen, dass ein Co-Working-Space existiert, auf den man sich verlassen kann. Während es in Städten oft zu Hauf solche Arbeitsplätze gibt, sieht das Ganze auf dem Dorf schon deutlich schwieriger aus, wobei man natürlich gerade dort einen alternativen Arbeitsplatz brauchen könnte, wenn zum Beispiel das eigene WLAN nicht schnell genug für Videokonferenzen ist.


Erstmal mit dem Thema Digitalisierung angekommen, kommt man quasi in ein unendliches Loch, bei dem man jetzt zum Beispiel mit der kleiner werdenden Einwohnerzahl in Dörfern und den steigenden Wohnungspreisen in der Stadt weitermachen könnte. So viel, wie die Arbeit in unserem Leben ausmacht, ist sie immer hin auch ein entscheidender Faktor dafür, wo und wie wir wohnen, denn meistens versucht man seinen Arbeitsweg zu einem guten und produktiven Arbeitsumfeld so weit wie möglich zu verringern, um auf der Fahrt nicht noch mehr Zeit zu verlieren.