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Konzentriert zu Hause arbeiten: Die besten Tipps (Teil 3)

24 Mai. 2022

Home Office und flexible Arbeitszeiten können, bei allen Vorteilen, auch herausfordernd sein. Das gilt besonders für Familien mit Kindern. Diese profitieren zwar von der bessern Work-Life Balance, müssen gleichzeitig aber einen Weg finden, wie man Kinder erfolgreich in dieses Arbeitskonzept integriert. Wie das gelingt und warum ein separater Arbeitsbereich dafür besonders wichtig ist, verraten wir in Teil 3 unserer Serie „Konzentriert zu Hause arbeiten: Die besten Tipps“.

Kinder und Familie 

Home Office und flexible Arbeitszeiten sind vor allem bei Familien mit Kindern beliebt. Kein Wunder. Schließlich erlaubt die Arbeit von zu Hause Eltern, eine deutlich bessere Work Life Balance zu erzielen und mehr Zeit mit den eigenen Kindern verbringen zu können. Gleichzeitig ist es für genau diese Familien bzw. Eltern oft aber auch am schwersten, konzentriert im Home Office zu arbeiten.  

Denn bei den Kindern ist die Freude darüber, dass die eigenen Eltern plötzlich so viel mehr zu Hause sind, natürlich unglaublich groß. Daher wollen diese logischerweise so viel Zeit mit den Eltern wie möglich verbringen. Genau das führt aber dazu, dass es einem als Elternteil schwerfällt, sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Denn wenn man alle 10 Minuten vom eigenen Kind angesprochen und so aus dem eigentlichen Gedankenprozess gerissen wird, dann ist das natürlich alles andere als gut für die eigene Konzentrationsfähigkeit.  

Die Kinder trifft dabei keine Schuld. Schließlich verstehen diese nicht, warum Mama oder Papa im Moment keine Zeit haben. Der erste Schritt, um Ablenkungen durch die eigene Familie bzw. die eigenen Kinder zu vermeiden, ist daher, dem Nachwuchs genau zu erklären, was man als Elternteil zu Hause macht und warum man dabei nicht gestört werden sollte. Umso liebevoller und einfühlsamer diese Erklärung ist, umso besser können die Kinder das verstehen.  

Anschließend sollten festen Zeiten vereinbart werden, in denen die Eltern nur in Notfällen gestört werden dürfen. Dadurch fällt es den Kindern deutlich leichter, zu verstehen, was Arbeitszeit bedeutet. Gleichzeitig vermeidet man aber auch, die eigenen Kinder so zu verunsichern, dass diese gar nicht mehr wissen, ob es gerade in Ordnung ist, die eigenen Eltern anzusprechen. Noch besser funktioniert das, wenn es ein Symbol, z.B. ein „Arbeits-Schild“ gibt, das den Kindern signalisiert, wenn die Eltern nicht gestört werden wollen.  

Sollte deine Wohnung kleiner oder sehr hellhörig sein, kann es natürlich auch passieren, dass deine Kinder dich indirekt von der Arbeit ablenken, in dem zum Beispiel die Lieblings-Cartoonserie auf voller Laustärke geschaut wird. Da Kinder nun einmal Kinder und daher lauter als Erwachsene sind, hilft es hier wenig, frustriert die Kinder dazu zwingen zu wollen, leiser zu sein. Dies führt nur zu Streit und verletzten Gefühlen auf beiden Seiten. 

Stattdessen sollte man sich Methoden einfallen lassen, mit denen man die Geräuschkulisse ohne Konflikt reduzieren kann. So zum Beispiel, indem man den Kindern Kopfhörer für den Fernseher besorgt oder selbst geräuschunterdrückende Kopfhörer verwendet. Noch besser sind Aktivitäten, bei denen die Kinder so gebannt sind, dass Sie von ganz alleine leiser werden. Das könnte zum Beispiel das Ausmalen von Bildern, das Zusammenlegen von Puzzeln oder das Lösen anderer Rätsel sein. Was genau dein Kind am besten ablenkt, hängt natürlich immer von den Vorlieben deines Nachwuchses ab.  

Und wir haben noch einen weiteren Trick für dich, der super effektiv und simpel ist: Wenn deine Kinder schon alt genug für Kindergarten oder Schule sind, dann solltest du versuchen, den Großteil deiner Arbeit, wo möglich, dann zu erledigen, wenn deine Kinder aus dem Haus sind. Wenn der Nachwuchs nicht zu Hause ist, kann er dich natürlich auch nicht ablenken.   

Was außerdem extrem hilfreich sein kann, um Ablenkungen durch die eigene Familie bzw. Kinder zu vermeiden, ist ein separater Arbeitsraum oder Bereich. Für diesen gelten dann die gleichen Regeln: Während der Arbeitszeit darf hier nur in dringendsten Fällen gestört werden. 

Ein echter Arbeitsbereich 

Auch wenn wir in Zeiten von Smartphone und mobilen Endgeräten das Gefühl haben, dass wir eigentlich von überall arbeiten können, so ist ein echter Arbeitsplatz, der nur für diesen Zweck verwendet wird, für deine Konzentration dennoch unglaublich wichtig. Das hat verschiedene Gründe.  

Erstens hat ein echter Arbeitsplatz einen starken psychologischen Effekt auf dich. Denn wenn du einfach deinen Laptop auf der Couch verwendest, dann fällt es deinem Gehirn schwerer, vom Freizeit- in den Arbeitsmodus zu wechseln. Umgekehrt fällt es dir umso einfacher, dich auf die Arbeit zu konzentrieren, wenn du dich an deinen Schreibtisch setzt, der nur für die Arbeit genutzt wird.  

Gleichzeitig fällt es auch deiner Familie deutlich leichter, dich nicht von der Arbeit abzulenken, wenn es einen echten Arbeitsplatz gibt. Denn sowohl Kinder als auch andere Familienmitglieder wissen dann, dass du nicht gestört werden willst, solange du dich an deinem Arbeitsplatz befindest. Sobald du diesen Arbeitsplatz verlässt, ist dann wieder Familienzeit. Außerdem reduziert ein separater Arbeitsbereich natürlich auch das Risiko, dass du während eines Meetings oder eines Videotelefonats gestört wirst.  

Ein separates Arbeitszimmer ist dafür natürlich ideal. Allerdings musst du nicht extra einen abgetrennten Raum einrichten, um dir einen echten Arbeitsplatz zu erschaffen. Nein, auch der Schreibtisch im Wohnzimmer hat genau den gleichen Effekt auf dich, wie ein abgetrenntes Arbeitszimmer, wenn du diesen Schreibtisch wirklich nur für die Arbeit verwendest. Und wenn die Regeln mit allen Mitgliedern der Familie klar besprochen wurden, dann wirst du auch an deinem Arbeitsplatz im Wohnzimmer nicht gestört.  

Dieses Prinzip geht sogar noch weiter: Du benötigst nicht einmal einen permanenten Arbeitsplatz, der für nichts anderes genutzt werden kann. Nein, vielmehr ist es nur wichtig, dass dein Arbeitsplatz, während du deine Aufgaben erledigst, für nichts anderes genutzt wird und außerdem während dieser Zeit auch an deine Tätigkeiten angepasst werden kann.  

So kannst du zum Beispiel mit einem höhenverstellbaren Schreibtischaufsatz theoretisch jeden Platz in deiner Wohnung in eine Arbeitsstation verwandeln. Einen solchen Schreibtischaufsatz kannst du zum Beispiel auf dem Küchentisch anbringen. Dann profitierst du erstens von den gleichen Vorteilen wie ein Nutzer eines ergonomischen Schreibtisches und zweitens von dem psychologischen Effekt, den ein echter Arbeitsplatz verspricht. Bist du dann fertig mit deiner Arbeit, kannst du den Schreibtischaufsatz einfach entfernen und den Küchentisch wieder als solchen nutzen.