Die Themen Nachhaltigkeit oder Umweltschutz haben in der Generation der Millenials inzwischen breit Fuß gefasst. Dieser Generation reicht es vielfach nicht mehr, möglichst viel und möglichst billig einzukaufen. Stattdessen machen sich immer mehr junge Leute Gedanken darüber, was sie kaufen sollten und auch, welche Folgen Ihre Kaufentscheidung hat.
Natürlich betrifft dieses Thema fast alle Lebensbereiche, sodass ein einziger Artikel viel zu klein wäre um das Thema abzudecken. Aus diesem Grund widmet sich dieser Artikel der Kleidung und stellt sich insbesondere die Frage, woraus die Kleidung sein soll.
Soll man nun lieber auf Naturfaser, Kunstfaser oder Mischgewebe zurückgreifen?
Das und vieles mehr erfährst du in diesem Artikel!
Optionen Naturfaser
Die Naturfasern haben gemeinsam, dass sie aus natürlicher Quelle stammen. Dabei kann es sich um pflanzliche Fasern handeln, oder um tierische Fasern.
Zu den pflanzlichen Fasern gehören zum Beispiel
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Flachs
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Ramie
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Leinen oder
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Baumwolle
Zu den tierischen Fasern zählen beispielsweise
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Schafwolle
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Merinowolle oder
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Seide
Vorteile Naturfaser
Was sind denn nun aber die Vorteile von Naturfasern?
Naturfasern haben unterschiedliche Vorteile, je nach Art der Fasern. Gemein ist ihnen allen, dass sie aus natürlichen Rohstoffen hergestellt werden, die nachwachsen, anstatt aus Erdöl oder Kohle, wie das bei Kunstfasern der Fall sein kann.
Die weiteren Vorteile müssen wir auf die einzelnen Faserarten aufteilen: So zeichnet sich die Baumwolle durch besonders hohe Hautverträglichkeit aus und ist leicht zu pflegen. Leinen oder Flachs sind sehr umweltfreundliche Fasern, die mit einer positiven ökologischen Bilanz auftrumpfen können. Sie sind ebenfalls sehr hautfreundlich und reißfest. Ramie wird aus Chinagras hergestellt und häufig gemeinsam mit Baumwolle gemeinsam verarbeitet. Das erhöht die Stärke des Stoffes und verbessert den Glanz. Wolle ist sehr praktisch, da sie kaum knittert und sehr elastisch ist. Allerdings kann sie als Kleidung gerne etwas kratzig sein.
Nachteile Naturfaser
Damit wären wir auch bei den Nachteilen für die Naturfaser. Wolle beispielsweise kann sehr leicht beim Waschen eingehen oder, wie erwähnt, ein kratziges Gefühl auf der Haut hervorrufen. Zusätzlich bilden sich leicht Knötchen oder Fussel, die das Kleidungsstück unordentlich aussehen lassen. Außerdem ist Wolle sehr anfällig für Motten und reißt relativ leicht. Baumwolle hat relativ geringe Elastizität, sodass sie leicht knittern kann, aber mit der richtigen Pflege lässt sich das beheben. Ansonsten ist nasse Baumwolle sehr schwer und es dauert relativ lange sie wieder zu trocknen.
Seide ist ein sehr empfindlicher und sehr teurer Stoff. Da sie unter Sonneneinfluss dazu neigt leicht zu verblassen, sollte sie nicht in der Sonne getrocknet werden. Leinen knittert ebenfalls leicht und kann beim Waschen leicht einlaufen. Außerdem hat Leinen wenig Kapazitäten um einen warm zu halten. Dadurch ist es zwar wunderbar für die Sommermonate, im Winter jedoch sollten andere Materialien verwendet werden.
Optionen Kunstfaser
Neben den Naturfasern, die nur beschränkt verfügbar sind, abhängig von der Verfügbarkeit der Rohstoffe, wurden auch Kunstfasern entwickelt. Ganz grob lassen sich die Kunstfasern in zwei Kategorien unterteilen, die natürlichen Polymere und die synthetischen Polymere.
Die natürlichen Polymere sind Kunstfasern aus Pflanzen, wie
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Viskose
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Acetat und
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Modal
Zu den synthetischen Polymeren, also rein künstlich hergestellten Kunstfasern zählen unter anderem
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Polyacryl
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Polyamid und
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Polyester
Vorteile Kunstfaser
Alles in der Welt hat zwei Seiten, lässt du uns also mit den positiven Seiten der Kunstfasern beginnen. Einer der Hauptvorteile ist die Langlebigkeit. Sie können häufig gewaschen werden ohne an Farbe zu verlieren, lästige Fussel zu bekommen oder anderweitig untragbar zu werden. Sie können so hergestellt werden, dass sie besonders wärmende Effekte haben, teilweise besser als Baumwolle. Kunstfasern können sehr leicht eingefärbt werden, sodass keine schwierigen Färbeprozesse nötig sind, was Überproduktion und Überbestand in den Lagern entgegenwirken kann.
Kunstfasern sind im Vergleich zu Naturfasern deutlich preiswerter herstellbar, insbesondere innerhalb Europas. Das bedeutet, dass Kleidung aus Kunstfasern tendenziell auch deutlich günstiger ist für die Endkonsumenten als Kleidung aus Naturfasern. Zudem trocknen Kunstfasern sehr schnell, da sie nur wenig Flüssigkeit aufnehmen, und sie sind sehr beständig gegen Licht und Wetter.
Im Gegensatz zu Naturstoffen wäscht sich auch die Farbe nicht aus, Motten haben keine Freude mit Kunstfasern und sie sind in der Regel einfach zu waschen, einfach zu pflegen und man kann sich das Bügeln ersparen und kann sich trotzdem über ordentliche und formstabile Kleidung freuen.
Nachteile Kunstfaser
Wie gesagt gibt es aber auch bei der Kunstfaser zwei Seiten derselben Medaille. Das bedeutet auch Kunstfasern haben einige wesentliche Nachteile. Sie können im Trockner nur auf niedrigen Temperaturen getrocknet werden und sie tun sich mit hohen Temperaturen sehr schwer, sodass sie auch leicht einlaufen können, wenn sie zu heiß gewaschen werden.
Im Gegensatz zu Naturfasern sind Kunstfasern auch sehr schlecht darin Körperflüssigkeiten wie Schweiß aufzunehmen und vom Körper weg zu leiten, sodass an warmen und schweißtreibenden Sommertagen mit unangenehmen Gerüchen zu rechnen ist. Außerdem werden sie zu großem Teil aus Erdöl gewonnen, was der Umwelt schadet, und sie setzen Mikroplastik bei jedem Waschgang frei. Der letzte Punkt ist auch der aller wesentlichste, denn dieses Mikroplastik wird zunehmend zum Problem für Mensch und Umwelt. Es sollte nach Möglichkeit vermieden werden, denn auch der menschliche Körper nimmt viel zu viel davon auf.
Die Folgen sind noch nicht abschließend erforscht, aber einige Effekte wurden bereits bei Tieren festgestellt: Bei Einsiedlerkrebsen verändert es das Verhalten, Tiere leiden an Beschwerden im Magen und Darm Trakt, die so weit führen, dass die Teilchen ein dauerhaftes Sättigungsgefühl suggerieren, was zu wenig Nahrungsaufnahme führt. Zusätzlich beeinträchtigt es die Fortbewegung, das Wachstum und die Fortpflanzung
Fazit
Natürlich haben Natur- und Kunstfasern ganz unterschiedliche Vor und Nachteile. Es wird wohl nie eine völlig abschließende Antwort geben, da viele der Fragen nach dem “Besseren” Produkt von den eigenen Präferenzen abhängen. Wenn kein Tier zu Schaden kommen darf, oder nicht für uns Menschen arbeiten soll, dann fallen beispielsweise tierische Fasern weg. Wenn Umwelt an erster Stelle steht müssen Kunstfasern und Baumwolle hinterfragt werden. Wenn es nur nachwachsende Rohstoffe sein dürfen und Chemie jemanden nicht ins Haus kommen soll, fällt die Wahl ganz eindeutig auf Naturfaser.
Trotz aller Vorteile ist Kunstfaser deutlich schädlicher für die Umwelt, sodass es sich empfiehlt diese zu reduzieren. Aber das kann natürlich schrittweise erfolgen und muss nicht sofort umgesetzt werden!