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Innere Kündigung und was Sie als Arbeitgeber tun können!

16 März. 2022

Innere Kündigung ist eine Haltung des Arbeitsnehmers. Dabei wird das Engagement für das Unternehmen auf ein Minimum herunter gefahren, was für Arbeitnehmer und Unternehmen gleichermaßen negative Folgen haben kann. Doch die gute Nachricht ist: Es kann etwas dagegen unternommen werden! Führungskräfte und Arbeitnehmer können gemeinsam aktiv dagegen vorgehen und damit sowohl den Arbeitnehmer als auch das Unternehmen bestmöglich unterstützen!

 

Was ist Innere Kündigung?

Innere Kündigung beschreibt einen Zustand der die Arbeitshaltung des Arbeitnehmers darstellt. Dieser Arbeitnehmer engagiert sich nur minimal im Unternehmen, unternimmt aber nicht aktiv etwas gegen das Angestelltenverhältnis durch Kündigung oder arbeitet nicht aktiv an der Verbesserung seiner Arbeitsumstände. Das Problem daran ist, dass sie schwer zu erkennen ist. Innere Kündigung ist kein Bombeneinschlag, sondern ein schleichender Prozess. Und auch die Symptome sind nicht immer eindeutig erkennbar und können unterschiedlich ausgeprägt sein. Häufig kann es sogar passieren, dass Innere Kündigung mit Burnout oder Boreout verwechselt wird, obwohl das völlig andere Bilder sind die völlig andere Ursachen haben und damit Gegenmaßnahmen erfordern.

 

Folgen Innere Kündigung

Wenn gegen den fortschreitenden Prozess der Inneren Kündigung eines Mitarbeiters nichts unternommen wird, kann das zu vielen negativen Konsequenzen führen. Einige davon sind:

· Das gesamte Team ist deutlich weniger motiviert

· Produktivität, Qualität und Innovation gehen zurück oder verschwinden ganz

· Fehlzeiten durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder aus psychischen Gründen nehmen zu

· Arbeitsunfälle nehmen zu

· Einbußen für das Unternehmen entstehen.

Studien wie der Iga.Report belegen, dass viele Beschäftigte (etwa 8% der Befragten) nur das allernötigste im Job tun, 16 % sogar bei einem Angebot sofort den Arbeitgeber wechseln würden.

 

Ursachen Innere Kündigung

Jetzt aber mal Butter bei die Fische! Wie kommt es denn überhaupt zur Inneren Kündigung? Ein sehr großer Punkt kann sein, dass Erwartungen enttäuscht werden. Viele Mitarbeiter gehen beim Antritt einer Arbeitsstelle davon aus, dass sie Aufstiegsmöglichkeiten haben, sich weiterentwickeln oder weiterqualifizieren können, erbrachte Leistungen anerkannt werden, das Gehalt angemessen ist, die Arbeitsbedingungen gut und der Arbeitsplatz sicher sind. Außerdem wollen sie häufig eine Tätigkeit Sinn stiftet, ein gutes Arbeitsklima im Unternehmen und eine Unternehmenskultur vorfinden, die auf die Mitarbeiter ausgerichtet ist. 

 

Wenn aber diese Erwartungen (die je nach Arbeitnehmer natürlich in Wichtigkeit variieren können!) nicht oder ständig nur unzureichend erfüllt werden, wird umgekehrt auch die Motivation der Mitarbeiter zunehmend sinken, ganz nach dem Motto: „Warum soll ich mich voll reinhängen, wenn ich eh nichts davon habe?!“ 

 

Häufig kann es auch ganz konkrete Auslöser geben, die einzelne oder ganze Gruppen von Mitarbeitern in Richtung innerer Kündigung treiben. Beispielsweise schlechtes Change-Management, subjektiv ungerechte Verteilung von Boni, Beförderungen (oder dabei übergangen zu werden), die Kündigung (mehrerer) Mitarbeiter, zu hoher Leistungsdruck, unangemessenes Verhalten der Vorgesetzten und vieles mehr. 

 

In solchen Fällen folgen meist rasch erste Symptome der Frustration, die rasch einhergeht mit sinkender Motivation und schwindendem Engagement über das absolut Nötigste hinaus. Wichtig hier zu beachten ist aber, dass der Mitarbeiter stillschweigend diesen Zustand erträgt, ohne die formale Kündigung als letzte Konsequenz zu ziehen. Damit besteht für Unternehmen die Notwendigkeit, gegen Innere Kündigung mit angemessenen Maßnahmen entgegenzuwirken.

 

Erkennen Innere Kündigung

Um etwas unternehmen zu können, muss die innere Kündigung erst einmal erkannt werden. Häufige Symptome können sein:

1. Keine Motivation bei der Arbeit

2. Schlechte Laune oder sogar körperliche Übelkeit beim Gedanken an den Arbeitsplatz

3. Kein Interesse an Geschehnissen im Unternehmen, da es keine Identifizierung mehr mit dem Arbeitgeber gibt

4. Schlechtes Gefühl bei der Arbeit oder gar schlechtes Gewissen aus moralischen Gründen beispielsweise bei Tierversuchen

5. Die Leistung verschlechtert sich, aber die Motivation sich für den Job anzustrengen ist weg

6. Gefühlt am Arbeitsplatz nur als Schauspieler aufzutreten und gute Laune und Anstrengung im Job nur vorzugaukeln 

 

Das macht es auch schwer zu erkennen. Häufig können Betroffene diesen Zustand sehr lange sehr gut verbergen. Das kann jedoch nicht nur für das Unternehmen schwerwiegende wirtschaftliche Folgen haben, sondern auch für den Arbeitnehmer selbst, der möglicherweise an Erkrankungen wie Depressionen, Burnout oder ähnlichen erkrankt ist, aber nichts dagegen unternehmen kann.  

 

Was tun als Arbeitgeber oder Vorgesetzter?

Häufig kann – je früher etwas unternommem wird – einer inneren Kündigung sehr früh entgegengewirkt werden. Natürlich kann die innere Kündigung durch sehr viele unterschiedliche (möglicherweise zusammenspielende) Faktoren entstehen. Aber wenn die häufigsten Ursachen für Innere Kündigung gleich möglichst rasch ausgeräumt werden, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass einer oder mehrere Mitarbeiter innerlich kündigen. Daher sollten Sie auf einige Dinge sehr großes Augenmerk legen: 

 

· Anerkennung

Wann immer Mitarbeiter gute Arbeit liefern, ist es wichtig, dass insbesondere der Vorgesetzte sich auch positiv dazu äußert. Das kann ein Lob oder ein Dank sein. Häufig benötigt es gar nicht mehr als ehrlich gemeinte Anerkennung. Fehlt diese Anerkennung, kann es leicht passieren, dass Mitarbeiter das Gefühl bekommen, es wäre unerheblich, was sie leisten (oder eben nicht). 

 

· Vorgesetztenverhalten

Autoritäre Führungsstile, geringe Bereitschaft zum Gespräch oder ungerechte Handlungen können sehr schnell zu Innerer Kündigung führen. Konkretere Beispiele wären: gewissen Personen werden bei Bonuszahlungen, Gehaltserhöhungen oder Beförderungen übergangen, Mitarbeiter haben kein Mitbestimmungsrecht bei ihren Aufgaben oder Vorgesetzte mobben ganz gezielt einzelne Personen aus Team oder Abteilung. Hier muss unbedingt ein Riegel vorgeschoben werden, denn Mitarbeiter, die sich ungerecht behandelt fühlen, werden früher oder später innerlich kündigen. 

 

· Offene Gespräche

Offene und ehrliche Gespräche sind ein wichtiger Punkt, um innerer Kündigung zu begegnen. Sprechen Sie doch Mitarbeiter, die möglicherweise unzufrieden sind, gezielt an. Die meisten Mitarbeiter wissen, warum sie unzufrieden sind. Vielleicht lässt sich gemeinsam eine Lösung erarbeiten, die sowohl dem Arbeitnehmer als auch dem Unternehmen dienen? Das könnten neue Arbeitsaufgaben, eine Beförderung oder eine Gehaltserhöhung sein. 

 

· Ziele

Häufig hilft es auch, wenn gemeinsam mit dem Mitarbeiter Ziele ausgearbeitet werden, für die der Mitarbeiter sich engagieren möchte um die Motivation wieder zu steigern. Auch hier kann eine Belohnung in Aussicht gestellt werden, die dann aber auch unbedingt eingehalten werden muss.

 

Fazit

Innere Kündigung existiert und stellt gleichermaßen für Betroffene als auch ihren Arbeitgeber eine Gefahr dar. Daher ist es unumgänglich mögliche Schwierigkeiten möglichst rasch zu erkennen, Lösungen zu suchen und damit dem Unternehmen und dem Mitarbeiter unnötiges Leiden zu ersparen! Sie haben es in der Hand!