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Inflation – Höheres Gehalt aushandeln für finanzielle Sicherheit

25 August. 2022

Die Inflation ist momentan, im Jahr 2022, so hoch wie schon lange nicht mehr. Mittlerweile merkt man auch, wenn man schon relativ gut verdient, trotzdem, was die Preissteigerung bedeutet. Im Gegensatz zu den 2%, die sich die Bundesrepublik Deutschland sonst als Inflationsziel gesetzt hat und die man kaum bemerkte, wird die Inflation nun nahezu in allen Kaufsituationen deutlich - sei es, wenn man einfache Grundnahrungsmittel kaufen will, wenn man die Stromrechnung bezahlen muss oder wenn man sein Auto volltanken möchte. Auf den ersten Blick scheinen die Preiserhöhungen, wenn zum Beispiel Haferflocken zehn bis zwanzig Cent teurer werden, keine so großen Auswirkungen zu haben. Allerdings addieren sich die ganzen Preiserhöhungen schnell zusammen und wirken so über den Monat doch ganz schön schwer auf der Brieftasche.


Warum ist die Inflation so schwer für Arbeitnehmer?


Durch die steigenden Preise steigen auch die Lebenserhaltungskosten immer weiter. Das liegt nicht daran, dass man auf einmal mehr konsumiert, denn die Menge der Dinge, die man kauft bleibt gleich. Das Dilemma darin ist, dass das Gehalt auf dem Kontoauszug gleich bleibt und sich nicht mit der Inflation verändert. In der Folge sinkt die Kaufrate der Personen und man spricht von Inflation: Man kann sich für das gleiche Geld weniger kaufen. Außer steigenden Lebenserhaltungskosten kommen auf Arbeitnehmer mit geringererem Gehalt allerdings noch einige weitere Hürden zu. Dadurch, dass sie mehr Geld für ihre Lebenserhaltungskosten ausgeben müssen, bleibt am Ende des Monats weniger übrig, um zum Beispiel zu sparen oder sich ein bisschen Luxus zu gönnen. Noch weiter geht es allerdings, wenn man selbst die Lebenserhaltungskosten nicht abbezahlen kann. Gerade im Zusammenhang mit der besonderen Steigerung von Miete, Grundpreisen und den Preisen von Strom und Gas sind Kostenbereiche betroffen, die man nicht einfach so mal wegkürzen oder verringern kann. Dazu kommen dann noch Kosten für Lebensmittel, eventuell weitere Abgaben und Steuern, Kosten durch Kinder oder Haustiere und vieles mehr. Auch wenn die Devise sonst oft sparen oder mehr arbeiten heißt, um mehr Geld zu bekommen, ist dies in diesem Fall wohl kaum eine Lösung: Durch das Sparen würde man seinen Lebensstandard massivst herunterschrauben müssen und zum Beispiel auf günstigeres Fast Food zurückgreifen müssen. Mehr arbeiten ist ebenfalls schwierig, wenn man bereits Vollzeit arbeitet und nun auch noch mehr Stress auf Grund der ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen hat.


Was ist also mit Gehaltserhöhungen? Oft werden die Erhöhungen vom Gehalt als einen weiteren Grund für Inflation genannt. Auf den ersten Blick macht dies auch Sinn, denn wenn die Produktionskosten steigen, dann wird natürlich auch das Produkt teurer und man muss mehr bezahlen. Was dabei vergessen wird, ist allerdings, dass das Gehalt nur selten einen großen Anteil in den Produktionskosten einnimmt. Es gibt Hochrechnungen, die das Gehalt nur für etwa 8% der Inflation verantwortlich macht. Viel mehr kommt stattdessen beispielsweise von Lieferketten, wie es zum Beispiel in Bezug auf Holz und Metall auch Flexispot betrifft, oder von dem Versuch eines Unternehmens, den Gewinn weiter zu steigern.

So argumentierst du für mehr Gehalt

Wenn man nicht sparen will oder seinen Lebensstandard reduzieren will, muss man nach mehr Gehalt fragen. Manchmal kündigt der Arbeitgeber selbst Gehaltserhöhungen an, die das Problem bereits lösen könnten. Wenn das nicht der Fall ist, dann kann man ebenfalls selber eine Gehaltsverhandlung initiieren und so versuchen, ein besseres Gehalt zu erlangen.


Die Herausforderung bei der Forderung nach einer Gehaltserhöhung ist, dass man die Inflation nicht wirklich als Argumentation nutzen kann. Obwohl, wie bereits angesprochen, ein höheres Gehalt nur selten einen großen Teil zur Inflation herbeiführt, kann der Arbeitgeber diesen Argumentationsstrang als Gegenargument für eine Gehaltserhöhung nutzen. Gleichzeitig kann argumentiert werden, dass auch der Arbeitgeber die Inflation bei Materialkäufen zu spüren bekommt und eine Gehaltserhöhung noch mehr Ausgaben für das Unternehmen bedeuten würden. Es braucht also eine schlüssige und effektive Argumentation, mit der man diese Position übertreffen kann.


Was sind also bessere Argumente für eine Gehaltsverhandlung? Das hängt ganz von deiner persönlichen Situation ab. Generell lohnt es sich zunächst, andere Arbeitnehmer mit ähnlichen Aufgaben nach ihrem Gehalt zu fragen oder auf Vergleichsportalen für Jobs das Durchschnittsgehalt anzusehen, um sich einen Vergleich zu schaffen und sehen zu können, ob man vielleicht allgemein zu wenig für die Branche verdient.


Ansonsten kannst du auch mit eigenen guten Leistungen in das Gespräch gehen und beispielhaft eigene Projekte, neue übernommene Aufgaben oder Lob herausstellen. Langfristig ist es für solche Verhandlungen sinnvoll, solche Dinge zu protokollieren, damit man während des Gehaltsgesprächs konkrete Beweise hat, gegen die auch der Arbeitgeber dann nicht mehr viel sagen kann.




Wie viel Gehalt sollte ich fordern?

Deine Argumentation ist fertig? Dann ist es ebenfalls wichtig, dass du ein konkretes Ziel oder eine konkrete Forderung hast, die du in dem Gespräch einbringen kannst. Diese Forderung bietet die Grundlage für die Verhandlung. Auf jeden Fall solltest du im Hinterkopf die Inflation einkalkuliert haben, um dich persönlich abzusichern. Grundsätzlich wird eine Forderung für eine Gehaltserhöhung von mindestens 5% empfohlen, je nach Branche oder Job ist allerdings auch eine Forderung von bis zu 15% akzeptabel. Um auch mit dem Gegenvorschlag des Chefs zufrieden sein zu können wird generell empfohlen, die Gehaltsvorstellung ein bisschen höher anzusetzen. Außerdem kannst du dir überlegen, ob du Forderungen hast, die nichts mit Geld zu tun haben. Das kann zum Beispiel eine bessere Einrichtung des Arbeitsplatzes mit ergonomischen Möbeln sein, aber auch Urlaubstage oder das Arbeiten im Homeoffice könnten unter diese Forderungen fallen. Diese nicht-geldlichen Forderungen kannst du entweder ebenfalls direkt am Anfang der Verhandlung nennen oder nutzen, um dem Chef ein bisschen entgegenzukommen und trotzdem noch mehr für dich herauszuholen. Wenn du zum Beispiel 10% Erhöhung forderst und dein Chef dir 6% anbietet, könntet ihr euch beispielsweise auf 6% und zwei Urlaubstage pro Jahr extra einigen.