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Generationsübergreifende Arbeitsgemeinschaften - Vor- und Nachteile

06 Juni. 2022

Der demografische Wandel lässt sich auch immer mehr im Berufsleben wiederfinden. Ältere Mitarbeiter finden sich, auch bedingt durch die Rentenzeit, die immer weiter nach hinten geschoben werden, immer länger in den Betrieben wieder. Dazu kommt gleichzeitig der Fachkräftemangel durch die weniger große neue Generation, durch die einfach weniger neue Arbeiter dazukommen. Gleichzeitig sehen es viele Unternehmen als Herausforderung, alte und junge Menschen als Mitarbeiter zu vermischen, da diese teilweise einen komplett anderen Umgang pflegen und andere Anforderungen an ihre Arbeitsstelle haben. Während ältere Mitarbeiter demnach oft eher an eine konventionelle Unternehmensstruktur gewöhnt sind, kommt bei jüngeren Personen vor allem das Konzept der New Work gut an, in dem der Lebensstandard und die Selbstentwicklungschancen als mehr gewertet werden als das größeren Gehalt und die Karriereleiter. Da zählen dann nicht nur höhenverstellbare Tische zu, sondern auch die Möglichkeit des Home Offices oder der flexiblen Arbeitszeit, die man zum Beispiel durch das Teilen von Arbeitsstellen erreichen kann. Obwohl altersgemischte Teams viele Vorteile haben, finden sich deshalb vor allem in neuen Start-Up-Unternehmen fast nur jüngere Arbeiter, die dann einen kumpelhafteren und weniger konservativen Umgang pflegen.

Jüngere und ältere Menschen können sich ergänzen

Menschen verschiedener Generationen können auch ganz unterschiedliche Stärken in das Team miteinführen. Personen, die gerade erst ihre Ausbildung oder ihr Studium absolviert haben, können ihr Fachwissen mit einbringen und den aktuellen Forschungsstand zum Vorteil des Teams nutzen. Gleichzeitig denken Personen, die gerade erst aus der Ausbildung kommen, oft noch optimistischer und weiter außerhalb des Rahmens, sodass sie sehr gut neuen Schwung und Innovationsgeist in das Unternehmen bringen können. Außerdem fällt es der jüngeren Generation oft auch einfacher, sich an neue Situationen anzupassen oder Neugelerntes schneller aufzunehmen, die sogenannte fluide Intelligenz. Die ältere Generation, die schon länger in dem Beruf arbeitet, kennt hingegen schon viele der Herausforderungen in dem Beruf und kann ganz entspannt auf diese reagieren. Von vielem der kommunikativen Fähigkeiten und des Wissens über das Fach und die Steuerung des Unternehmens in der Praxis können die jüngeren Generationen, die oft aus einer sehr theoretischen Ausbildung kommen, viel lernen. Die älteren Mitarbeiter steuern so besonders zur sogenannten kristallinen, also gefestigten Intelligenz bei.

Insgesamt können also beide Generationen viel voneinander lernen und so das Unternehmen insgesamt verbessern. Es muss sich nicht jeder das jeweils andere Wissen selbst aneignen oder durch eine Vielzahl von Fehlern lernen, sondern man kann die kollektive Intelligenz der vielen verschiedenen Mitarbeiter nutzen.

Außerdem zeigt eine AOK Report über die Fehlzeiten in den Unternehmen sogar auf, dass die Arbeit, die über mehrere Generationen stattfindet, sogar die Zufriedenheit auf der Arbeit und die Gesundheit positiv stärken kann - so weit, dass sich dadurch Fehlzeiten reduzieren lassen.

Gruppenbildung muss vermieden werden

Einer der großen Nachteile bei generationsübergreifenden Arbeitsgemeinschaften ist, dass sich zwischen den einzelnen Generationen Grüppchen bilden können, die unter Umständen sogar zu Konflikten führen können, zum Beispiel wenn die Theorie der neuen Generationen der Praxiserfahrung der älteren Generation widerspricht, beide Gruppen allerdings auch nicht nachgeben wollen. Die Konflikte können allerdings auch schon durch die unterschiedlichen Wertevorstellungen zwischen den Generationen entstehen. In älteren Generationen findet man zum Beispiel oft den tendenziellen Wunsch zu einem sinnvollen Job, der Abwechslung bietet, die jüngere Generationen sucht hingegen oft eher nach eine Erfüllung im privaten Leben, der Job ist ihnen deshalb teilweise nicht ganz so wichtig. Im Unternehmen kann es, auch wenn das Arbeitsergebnis nicht unbedingt darunter leidet, zu einer Bildung von Gruppen kommen, die die Kommunikation und das Gemeinschaftsgefühl im Unternehmen schwächen.

Gleichzeitig kann es auch zu Neid kommen, wenn zum Beispiel ältere Mitarbeiter durch ihr Plus an Erfahrung mehr verdienen oder durch einen Krankheitsfall länger fehlen. Dieser Neid kann allerdings auch in die andere Richtung vorkommen, wenn zum Beispiel jüngere Teammitglieder schneller befördert werden oder einem älteren Mitarbeiter vorgezogen werden, weil sie zum Beispiel innovative Ideen für die Führungsetage haben.

Wann funktioniert ein Team mit gemischten Generationen?

Mehrere Faktoren müssen gegeben sein, damit eine altersgemischte Arbeitsgemeinschaft funktioniert. Wenn zum Beispiel komplexe Aufgaben täglich an der Tagesordnung stehen, bei denen das Unternehmen immer wieder an neue Herausforderungen stößt, ist es wichtig, dass alle zusammenarbeiten und die verschiedenen Sichten sind eher hilfreich, als wenn es schon eingeschworene und starre Prozesse in einem Unternehmen gibt, die kaum mehr geändert werden. Ein positives Klima, in denen sich alle Mitglieder gleich stark wertschätzen ist ebenfalls wichtig. Möglichen Vorurteile sollten beim Aufbau eines Teams mit gemischten Generationen so schnell wie möglich aus dem Weg geräumt werden. Damit sich das Team kennenlernen kann und die Stärken eines jeden Einzelnen genutzt werden können, ist es außerdem wichtig, den Zeitdruck zu minimieren. So bekommen alle Mitarbeiter ausreichend Raum zur Zusammenarbeit und die Wahrscheinlichkeit, dass diese sich in die bereits bekannten Gruppen ihrer Generation zurückziehen wird geringer. Je größer die Altersdifferenz ist, desto wichtiger ist, diese Faktoren zu beachten, denn besonders in der Generation unter 30 und der über 50 Jahren sind viele Personen der Idee eines altersgemischten Teams eher negativ gegenüber, sie haben viele Sorgen, die es zunächst erst zu beseitigen gilt, damit die Zusammenarbeit als ganzes Team funktioniert.

Wichtig ist auch die Unternehmenskultur, denn diese ist elementar dafür, wie wohl sich die Mitarbeiter fühlen und wie offen sie sind. In einem Unternehmen, das die Arbeit ihrer Mitarbeiter wirklich wertschätzt und eine offene Fehlerkultur pflegt, in der es eher heißt, dass Fehler ein Lernpotenzial darstellen, dann sind Mitarbeiter auch eher dazu geneigt, sich auf neue Sachen einzulassen, so zum Beispiel eine Durchmischung von verschiedenen Generationen - Dann bietet ein diverses Team deutlich mehr Vorteile als Risiken.