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Einsteigerleitfaden: Gemüsegarten für Zuhause 2

09 Mai. 2022

Immer mehr Deutsche entdecken die Gartenarbeit für sich und bauen ihr eigenes Gemüse selbst an. Alleine im letzten Jahr hat sich die Zahl der Gärtner um ganze 2 Millionen Menschen erhöht. Genau deshalb haben unsere Gesundheitsexperten den umfassenden Einsteigerleitfaden für den Gemüsegarten zusammengestellt. 

Dabei führen wir dich Schritt für Schritt und leicht verständlich durch den gesamten Prozess: Von der ersten Planung bis zur erfolgreichen Ernte. Gärtnern war noch nie so einfach! 

Warum eine umfassende Planung für deinen Gemüsegarten so wichtig ist und welche Punkte du dabei zuerst abhacken musst, haben wir bereits in Teil 1 unseres Einsteigerleitfadens für den Gemüsegarten erklärt. In Teil 2 geht es jetzt endlich mit der praktischen Gartenarbeit los. Zunächst muss aber noch der letzte und wahrscheinlich wichtigste Planungsschritt abgeschlossen werden: Die Wahl des richtigen Standorts für die richtige Art von Gemüse. 

Der richtige Standort für das richtige Gemüse 

Nichts ist für den Erfolg deines Gemüsegartens so wichtig wie der richtige Standort. Die Qualität eines Standorts für einen Gemüsegarten bemisst man vor allem am Maß der Sonneneinstrahlung, die der Standort erhält. Denn wie jeder weiß, benötigen Pflanzen Licht zum Wachsen.

Wie viel Licht du allerdings für eine erfolgreiche Ernte benötigst, hängt stark vom jeweiligen Gemüse ab. Deshalb unterscheidet man Gartenflächen nach den folgenden Kategorien: 

  • Vollsonnig: Das Beet ist der Sonne jeden Tag mindestens 6 Stunden voll ausgesetzt
  • Sonnig: Das Beet ist der Sonne jeden Tag mindestens 4 Stunden voll ausgesetzt
  • Halbschattig: Das Beet erhält bis zu 4 Stunden Sonnenschein am Tag, und zwar vor allem morgens oder abends, abhängig vom Standort des Gartens
  • Licht schattig: Der Garten ist zeitweise beschattet und erhält weniger als 4 Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag 
  • Vollschattig: Der Garten liegt dauerhaft im Schatten und erhält kein Sonnenlicht

Nicht alle Gemüsearten eignen sich für jede der zuvor aufgeführten Kategorien. Ein vollsonniger Standort ist nur für wenige, sehr wärmebedürftige Gemüsearten geeignet. So zum Beispiel Tomaten, Paprika und Gurken. Alle anderen Pflanzen erhalten an einem solchen Standort Sonnenbrand und können an heißen Sommertagen extrem schnell austrocknen. 

Die meisten Pflanzen gedeihen nämlich in Beeten, die über einen halbschattigen bis sonnigen Standort verfügen. Besonders, wenn deine Gemüsepflanzen und Kräuter während der heißen Mittagszeit beschattet sind im restlichen Verlauf des Tages aber dennoch genug Licht erhalten, dann sind das ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Gemüseernte.

Im Gegensatz dazu eignen sich lichtschattige Beete nur für sehr wenige Nutzpflanzen. Das liegt daran, dass die für die Fruchtentwicklung und Fruchtreifung notwendige Wärme und Sonneneinstrahlung hier nicht gegeben ist. Vollschattige Standorte können daher nicht für deinen Gemüseanbau verwendet werden. Dein Gemüsegarten sollte sich deshalb auch unter keinem Baum befinden – eine erfolgreiche Ernte ist hier so gut wie unmöglich. 

Welche Pflanzen für welchen Standort?

Nachdem du deinen Standort anhand der oben aufgeführten Lichtkriterien wie vollschattig und vollsonnig bewertet hast, kannst du dir die passenden Pflanzen für die Lichtverhältnisse an deinem Beet heraussuchen.  

Für einen sonnigen Standort eignen sich vor allem die folgenden Gemüsearten: 

  • Melonen, Möhren
  • Paprika
  • Radieschen
  • Tomaten
  • Chili
  • Gurken
  • Kartoffeln
  • Auberginen
  • Bohnen
  • Zucchini, Zuckererbsen

Wenn dein Beet eher über halbschattige bis lichtschattige Lichtverhältnisse verfügt, dann solltest du folgende Pflanzen wählen: 

  • Spinat
  • Weißkohl und andere Kohlarten
  • Pastinaken
  • Rhabarber
  • Rote Beete
  • Sauerampfer
  • Rosenkohl 
  • Rucola
  • Rübstiel und andere Blattstielgemüse wie Mangold
  • Rettich
  • Feldsalat
  • Blattsalate
  • Pflück- und Schnittsalate
  • Asia-Salate wie Pak Choi und Mizuna
  • Blumenkohl
  • Brokkoli
  • Gartenkresse
  • Grünkohl
  • Knoblauch
  • Kohlrabi
  • Lauch

Der richtige Untergrund 

Jetzt da du weißt, wie groß dein Garten werden soll, wo du diesen anlegen willst und welches Gemüse du anpflanzen willst, wird es Zeit, mit der tatsächlichen Gartenarbeit anzufangen. Mindestens genauso wichtig wie ausreichend Sonne ist der richtige Boden, in den du dein Gemüse pflanzt. 

Nutzpflanzen wie das oben aufgeführte Gemüse hat einen hohen bis mittleren Nährstoffbedarf. Das wiederum bedeutet, dass du für eine erfolgreiche Erde einen humosen, nährstoffreichen Boden benötigst. Darüber hinaus sollte der Untergrund deiner Beete locker und tiefgründig sein, um Wurzeln und auch unterirdisch wachsendem Gemüse, wie z.B. Radieschen. Wenn dein Boden bereits all diese Eigenschaften erfüllt, dann sind das die perfekten Vorrausetzungen, um sofort mit deiner Saat zu beginnen. 

Wenn dein Boden aber aus magerer Erde besteht, dann erhalten die Pflanzen nicht genug Nährstoffe was wiederum den Ertrag deiner Ernte schmälert. Auch feste oder lehmige Böden sind keine gute Ausgangslage für deinen Gemüsegarten, da diese zu Staunässe eigenen. Besonders in Neubaugebieten ist die Erde auf Grund des Einsatzes schwerer Maschinen erstens so verdichtet, dass Pflanzen hier nur sehr eingeschränkt wachsen können und außerdem so mit Schadstoffen verschmutzt, dass wir von einem Anbau stark abraten. 

Aber keine Sorge: Auch in einem Neubaugebiet oder ein einem Garten mit magerer Erde kannst du einen wundervollen und ertragsreichen Gemüsegarten anlegen. Dazu musst du nur zunächst etwas mehr Arbeit in den Boden deines Gartens investieren. So sollte ein fester Untergrund zunächst gründlich umgegraben werden, um den Pflanzen genug Raum zum Wachsen zu geben. Je nachdem, wie fest und lehmig die Erde ist, kann es darüber hinaus nötig sein, eine Drainage anzulegen. 

Weist die Erde deines Gartens nur einen leichten Nährstoffmangel auf oder ist etwas ausgetrocknet, dann reicht es oft schon, einfach eine Schicht Kompost oben auf die Erde aufzutragen, um deinen Pflanzen ideale Voraussetzungen zum Wachsen zu geben. Ist der Boden jedoch absolut nährstoffarm oder stark verschmutzt, kann es notwendig sein, Mutterboden einzubringen. 

Je nach Verschmutzungsgrad des Bodens müssen dabei mehrere Erdschichten abgetragen und mit Mutterboden ersetzt werden. Das ist nicht nur wichtig, um eine erfolgreiche Ernte zu garantieren, sondern auch um zu vermeiden, dass du und deine Familie Gemüse isst, das mit Schadstoffen verseucht ist. 

So legst du deinen eigenen Kompost an 

Wie bereits erwähnt, so ist Kompost oft die einfachste und effektivste Lösung, um einen nährstoffarmen Boden für deinen Gemüsegarten vorzubereiten. Aber auch, wenn der Boden deines Gartens alle oben genannten Ansprüche erfüllt, raten wir dir dazu, rechtzeitig einen Kompost anzulegen. 

Denn schließlich ziehen deine Pflanzen Nährstoffe aus deinem Boden, was dazu führen wird, dass sich auch der fruchtbarste Boden mit der Zeit in einen nährstoffarmen Boden verwandelt. Damit du also auch in Zukunft deinen Garten für erfolgreiche Gemüseernten nutzen kannst, musst du diesen von Zeit zu Zeit durch Kompost wieder „aufwerten“. Hier kannst du also viel Geld sparen, wenn du diesen Kompost nicht kaufst, sondern selbst anlegst. 

Darüber hinaus ist ein Kompost auch die mit Abstand nachhaltigste Option für das Entsorgen deiner Gartenabfälle. Denn schließlich führst du mit einem solchen Kompost alle organischen Abfälle, nicht nur die aus deinem Garten, in einen natürlichen Kreislauf zurück. Eine echte Win-Win Situation also! 

Bei der Anlegung deines Kompostplatzes ist darauf zu achten, dass dieser nicht zu klein ist und mindestens Platz für drei ausreichend große Kompostbehälter bietet. Darüber hinaus sollte der Kompost leicht erreichbar sein, damit du dir Aufwand bei der Gartenarbeit sparst. Zusätzlich dazu empfehlen wir einen schattigen Platz für deinen Kompost, damit dieser in den Sommermonaten nicht austrocknet. 

Gleichzeitig sollten die Kompostbehälter aber auch keinen Schatten auf deine Beete werfen, da diese ansonsten nicht genug Licht erhalten. Darüber hinaus darfst du den Boden unter deinem Kompost auf keinen Fall versiegeln, da Regenwürmer und andere Lebewesen, die über den Boden eindringen, für das Zersetzen des Materials und dessen Umwandlung in Humus unerlässlich sind.