Zimmerpflanzen werden in drei Viertel aller deutschen Haushalte gehalten. Viele Arten haben eine positive Wirkung auf die Gesundheit – sowohl körperlich als auch psychisch. Studien haben ergeben, dass Pflanzen durch die Fotosynthese Sauerstoff produzieren. Noch wichtiger ist jedoch, dass Zimmerpflanzen Feuchtigkeit abgeben, wodurch sie Staub binden und für eine höhere Luftfeuchtigkeit sorgen, was gerade in Heizperioden Erkrankungen der Atemwege vorbeugt. In sehr kleinen Mengen sind bestimmte Zimmerpflanzen in der Lage, Schadstoffe aus der Raumluft herausfiltern, die von Möbeln, Teppichen und Baustoffen freigesetzt werden
Zimmerpflanzen strahlen eine beruhigende Wirkung aus, was einen positiven Effekt auf die Psyche hat. Sie machen die Räume attraktiver und schaffen ein Wohlfühlklima. Dadurch wird Stress nachweislich abgebaut und die Wahrnehmung von Schmerzen reduziert. Im Zusammenhang mit der Arbeit wird die geistige Leistungsfähigkeit verstärkt. Vor allem Grünpflanzen wirken sich beruhigend und entspannend auf den menschlichen Körper aus. Die Wahl der Pflanzen sollte dem persönlichen Geschmack entsprechen, muss aber auch den Lichtverhältnissen im Raum entsprechen. Viele Menschen, die erfolgreich Pflanzen versorgen und deren Wachstum beobachten, erleben Zimmerpflanzen als bereichernd.
Allerdings gehen von einigen Zimmerpflanzen Gefahren aus, denn einige Arten sondern Giftstoffe ab, die Allergien der Haut und Atemwege hervorrufen können. Besteht ein Verdacht auf eine Pflanzenallergie, muss ein Arzt aufgesucht werden. Ein weiteres Risiko liegt bei einer möglichen Schimmelbildung, wenn die Pflanzen zu feucht gehalten werden. Daher wird beim Begießen der Pflanzen zur Verhältnismäßigkeit aufgerufen. Staunässe in Blumentöpfen ist der Hauptgrund für das Entstehen von Schimmel. Wenn sich Schimmel gebildet hat, sollte die oberste Erdschicht ausgetauscht werden. Ein Hinzumischen von Sand oder Lavasplit in die Erde kann das Entstehen von Schimmel vermeiden.
Besonders pflegeleichte Pflanzenarten
Pflegeleichte Pflanzenarten für Innenräume kommen mit wenig Wasser aus und können auch Phasen überstehen, in denen die Temperaturen besonders hoch sind. Pflegeleichte Pflanzen sind auch geeignet für Anfänger in der Pflanzenpflege, da sie wenig anspruchsvoll sind und neben Wasser kaum etwas anderes benötigen. Dies sind die fünf pflegeleichtesten Arten:
Bogenhanf, botanischer Name: Sansevieria trifasciata
Der immergrüne Bogenhanf gehört zur Pflanzengattung der Sukkulenten, die selbstständig Wasser speichern. Diese Pflanze besteht aus steil nach oben gerichteten, schwertförmigen Blättern in dunkelgrün, gemischt mit gelb. Diese Pflanze blüht zeitweise mit fedrig-weißen, süßlich duftenden Blüten. Wenn die Pflanze blüht, sondert sie zuckrige Wassertropfen ab, die klebrige Flecken auf empfindlichen Böden hinterlassen. Der Bogenhanf hat seinen Ursprung in Westafrika und bevorzugt einen sonnigen Standort. Er sollte nicht zu stark gegossen werden.
Grünlilie, botanischer Name: Chlorophytum comosum
Die Grünlilie erinnert an Gras und gehört zur Gattung der Spargelgewächse. Diese Zimmerpflanze liefert viel frischen Sauerstoff und unterstützt die Reinigung der Raumluft. Die Pflanze eignet sich für halbschattige Standorte bei einer etwas höheren Zimmerluft, gedeiht aber praktisch überall. Sie gedeiht besonders gut im Badezimmer, da dort eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht. Die Pflanze muss nur einmal pro Woche gegossen werden, Staunässe mag sie nicht. Ab und zu sollten die schlanken, langen Blätter mit Wasser bestäubt werden.
Elefantenfuß, botanischer Name: Beaucarnea recurvata
Der Elefantenfuß hat eine kräftige Borke und ähnelt einer feinblättrigen Palmenart. Sie gehört zur Pflanzengattung der Spargelgewächse. Da diese Zimmerpflanze ein kleiner Baum ist, kann er in seinem Stamm viel Wasser speichern. Daher braucht er nur selten gegossen zu werden und nur, wenn die Erde komplett durchgetrocknet ist. Die Pflanze benötigt einen sonnigen Standort mit viel Licht. Im Winter sollte die Pflanze kühler stehen bei einer Raumtemperatur zwischen zehn und fünfzehn Grad Celsius. Wichtig ist die Vermeidung von Zugluft.
Yucca-Palme, botanischer Name: Yucca elephantipes
Die Yucca-Palme ist eine beliebte und robuste Zimmerpflanze, die allerdings keine Palme ist, sondern zur Pflanzengattung der Spargelgewächse gehört. Sie hat verschiedene Wuchsformen. Aus dem kurzen Stamm wachsen lange schwertförmige Blätter. Sie verbreitet schnell ein exotisches Flair. Die Pflanze fühlt sich an beinahe allen Standorten wohl, auch Hitze stört sie nicht. Sie hält auch wochenlange Phasen der Trockenheit aus. Sie kann in Deutschland im Sommer auch draußen stehen, im Herbst sollte die Pflanze jedoch wieder ins Zimmer geholt werden.
Monstera, botanischer Name: Monstera deliciosa
Das Fensterblatt (Monstera) gehört zur Pflanzengattung der Aronstabgewächse und ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen der letzten Jahre. Die Pflanze punktet mit ihren großen, fächerartigen Blättern in einem satten Dunkelgrün. Die Pflanze sollte an einem hellen Standort mit einer hohen Luftfeuchtigkeit gehalten werden, doch fühlt sich auch im Wohnzimmer wohl, wenn sie wöchentlich mit Wasser besprüht wird. Die Pflanze braucht nur wenig Wasser, sodass sie lediglich einmal wöchentlich gegossen werden muss.
Wer noch nicht viel Erfahrung in der Pflege von Zimmerpflanzen hat, sollte sich eine der beschriebenen robusten exotischen Pflanzen anschaffen. Bei der Auswahl ist immer auch der persönliche Geschmack wichtig, damit die Pflanzen tatsächlich ihren Wohlfühlfaktor ausspielen können. Daher sollten sich Interessenten ihre pflegeleichte Lieblingspflanze ins Haus holen.
Ein Sonderfall – Zimmerpflanzen im Schlafzimmer
Grünpflanzen sind im gewissen Rahmen Luftreiniger, können das Raumklima des Schlafzimmers verbessern und damit einen gesunden Schlaf fördern. Dazu gehören auch die oben beschriebenen Pflanzen. Vor allem die Grünlilie ist besonders gut darin, Schadstoffe aus der Luft zu filtern.
Die Monstera wiederum unterstützt durch ihre großen Blätter darin, die Luft feucht zu halten. Diese Pflanze steigert die Luftfeuchtigkeit, wovon besonders Allergiker profitieren. Solche Grünpflanzen sind eine gute Unterstützung bei der Bekämpfung einer Hausstauballergie.