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Das Problem von Großraumbüros

02 März. 2022

Großraumbüros sind aufgrund ihrer geringen Kosten bei Geschäftsinhabern und Managern beliebt. Tatsächlich senken Großraumbüros die Baukosten nachweislich um bis zu 20 %. Sie werden auch als vorteilhaft für eine offenere und schnellere Kommunikation unter den Mitarbeitern und zur Förderung der Zusammenarbeit angepriesen.

 

Spricht man jedoch mit den Mitarbeitern, die in Großraumbüros arbeiten, hört man eine ganz andere Geschichte. Für die Arbeiter sind diese Räume laut, es mangelt ihnen an Privatsphäre und sie fördern die Ausbreitung von Keimen unter Kollegen. Tatsächlich können sich diese Nachteile negativ auf die psychische und physische Gesundheit der Angestellten auswirken.


Großraumbüros sind schlecht für die Gesundheit der Mitarbeiter

Unabhängig davon, ob Mitarbeiter gerne in Großraumbüros arbeiten oder nicht. Viele Untersuchungen zeigen, dass diese Art von Büros die Gesundheitsrisiken erhöhen können. Ein Bericht im Medical Journal of Australia ergab, dass ein Mann mit Tuberkulose seine Kollegen einem Risiko aussetzte und die Krankheit verbreitete, teilweise weil er in einem Großraumbüro arbeitete und sich einen Schreibtisch mit anderen teilte.


Andere Untersuchungen haben ergeben, dass, wenn ein kranker Mitarbeiter zur Arbeit kommt, bis zur Mittagszeit etwa die Hälfte der gemeinsam genutzten Oberflächen wie Bürokühlschrank, Kopierer und Türgriffe mit dem Virus infiziert sind.


Studien haben ebenso ergeben, dass Arbeitnehmer, die in Großraumbüros sitzen, tendenziell häufiger krankgeschrieben sind als Mitarbeiter, die in Einzelbüros oder von zu Hause aus arbeiten. In einem offenen Raum zu sein, mag die Zusammenarbeit und die Kommunikation fördern, aber es erleichtert auch die Ausbreitung von Keimen, was Unternehmen mit Krankenstand und mangelnder Produktivität belastet.


Die Mitarbeiter brauchen mehr Privatsphäre am Arbeitsplatz

Abgesehen davon, dass sie krank werden, machen Großraumbüros die Arbeitnehmer im Durchschnitt auch mental angeschlagen und unzufrieden. Eine Umfrage unter Mitarbeitern in den USA, Australien, Kanada und Finnland ergab, dass diejenigen, die in Großraumbüros arbeiten, zwar zufrieden mit der ihnen zur Verfügung stehenden einfachen Zusammenarbeit sind, aber weniger glücklich mit ihren Büroräumen in Bezug auf Privatsphäre und Komfort sind.


Ein sehr wichtiger Punkt ist zudem die Geräuschbelästigung. Nicht nur, dass ständiger Lärm krank machen kann, insbesondere wenn es um Mitarbeiter geht, die darauf sensibel reagieren, sondern jeder wird auch sehr schnell abgelenkt. Dies wirkt sich äußerst negativ auf die Produktivität der Einzelnen aus. 


Insbesondere introvertierte Arbeitnehmer benötigen mehr Privatsphäre, damit sie allein sein können, um neue Energie zu tanken, nachdem sie viel Zeit mit anderen Menschen verbracht haben. Bietet man ihnen diese Möglichkeit nicht, wirkt es sich schlecht auf die Leistung aus. 


Was ist also das perfekte Büro?

Ob es das perfekte Büro gibt, liegt im Auge des Betrachters. Da alle Mitarbeiter unterschiedliche Arten und Techniken zu arbeiten haben, kann für den einen das Einzelbüro am besten sein, während andere bei der Arbeit in einer Gruppe aufgehen.


Bei Großraumbüros gibt es die Vorteile, darunter mehr Optionen zur Zusammenarbeit, mehr Zusammenhalt im Team und niedrigere Baukosten. Aber der Mangel an Privatsphäre, der erhöhte Lärmpegel, mehr Möglichkeiten zur Ablenkung und die größeren Gesundheitsrisiken machen sie für die Mitarbeiter alles andere als perfekt.


Einigen zufolge könnte die Antwort darin bestehen, nach einem Gleichgewicht zwischen Großraum- und einzelnen Arbeitsbereichen zu suchen, anstatt sich auf das eine oder andere zu beschränken. Daher sollten die Unternehmen Wege zu finden, um es den Arbeitnehmern zu ermöglichen, sich zwischen offenen Räumen und kleineren privaten Zimmern oder Kabinen zu bewegen, um ein besseres Gleichgewicht zwischen der Zusammenarbeit in kleinen Gruppen, privaten Arbeitsphasen und geselligeren Phasen zu schaffen.


Je härter Menschen zusammenarbeiten, desto wichtiger ist es, dass sie auch Zeit für sich haben können, um frei von Ablenkungen zu sein, Fachwissen anzuwenden und eine solide Sichtweise auf die anstehenden Herausforderungen zu entwickeln. Sie müssen ebenso di Möglichkeit für Privatsphäre und zum Entspannen und Energie tanken haben. 


Es ist unerlässlich, ein Gleichgewicht zwischen offenen und geschlossenen Räumen zu finden, um erfolgreich zu sein. Nur so kann man für jeden Anspruch genau die Arbeitsumgebung schaffen, in der jeder Höchstleistungen bringen kann. Nicht alle Menschen sind gleich und daher müssen die Arbeitgeber auch unterschiedliche Raumkonzepte ermöglichen.


Es gibt nicht die eine Art optimaler Arbeitseinstellung. Stattdessen geht es um Balance. Das Erreichen des richtigen Gleichgewichts zwischen der Arbeit in Privatsphäre und der Zusammenarbeit ist entscheidend für jede Organisation, die Innovation und Fortschritt erzielen möchte.


Dies bedeutet jedoch nicht, dass das Großraumbüro komplett abgeschafft werden sollte. Die Möglichkeiten für kleine Gruppen von Arbeitern, sich zu verbinden und zusammenzuarbeiten, um so auch die sozialen Bindungen zwischen den Teammitgliedern zu stärken, sollte nach wie vor gegeben sein. Der Unterschied ist dann jedoch, dass jeder dies selbst entscheiden kann und es nicht bedeutet, dass diese Art zu arbeiten stets durchgeführt werden muss. 


Wenn die Mitarbeiter zudem stets das Gefühl haben, überwacht zu werden, da der Chef jederzeit sehen kann, wo sie wann sind, kann dies nicht nur die Leistung negativ beeinflussen, sondern auch die Beziehungen zwischen den Kollegen. In einem Großraumbüro miteinander zu lachen, was die Bindungen stärkt, könnte störend für andere sein oder vom Vorgesetzten als Faulheit angesehen werden. Dies verhindert die Bildung von stärkeren Beziehungen untereinander. Zwar bringt Intimität negative Aspekte mit sich. Aber ein Teil eines zufriedenstellenden Arbeitsplatzes ist die Fähigkeit, Beziehungen zueinander in einer entspannteren Umgebung mit menschlichem Maßstab aufzubauen. 


Der Trend geht immer mehr zu einer Mischung aus Gruppenbüros, Einzelkabinen, Meetingräume, die auch zur Entspannung verwendet werden können und Ruhezonen.  Einen Weg zu finden, offene Räume und kleine private Bereiche in Einklang zu bringen, kann das Team das Beste aus beiden Welten bringen. Ermöglicht man seinen Mitarbeitern dann noch die Arbeit von zu Hause, sei es teilweise oder in Vollzeit, kann man sicher sein, dass sie sich wertgeschätzt und zufrieden fühlen.