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CMD: Wenn der Kiefer Probleme macht

08 September. 2021

Die Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz CMD, ist ein Krankheitsbild aus der Zahnmedizin. Laut Einschätzungen von Experten leiden viele Menschen in Deutschland unter CMD, ohne es zu wissen. Die Symptome sind oft unspezifisch und Betroffene rennen oft von Arzt zu Arzt, ohne die richtige Diagnose zu erhalten.

 

Wer die grundlegenden Symptome einer CMD kennt, der kann speziell ausgebildete Fachärzte, sogenannte CMD-Spezialisten, aufsuchen. Aber wie erkennt man eine CMD eigentlich? Leiden Sie vielleicht an Symptomen, die auf eine CMD hinweisen? Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen das Krankheitsbild der Craniomandibulären Dysfunktion etwas besser vorstellen und erklären Ihnen, wie Sie eine CMD erkennen.

 

Wie entsteht CMD?

Eine CMD wird grob in zwei Kategorien unterteilt: Aufsteigende und absteigende Form. Bei der Aufsteigenden Form sind andere Faktoren die Ursache für die CMD, die Dysfunktion ist also die Folge einer anderen Erkrankung. Das können beispielsweise ein Beckenschiefstand oder eine Verletzung an der Halswirbelsäule sein. Bei der absteigenden CMD ist die Craniomandibuläre Dysfunktion der Auslöser für viele verschiedene Krankheitsbilder. Diese sind meistens sehr komplex und selbst Fachärzte brauchen oft eine Weile, bis Sie die Ursache für die Probleme finden.

 

Fehlhaltungen sind einer der häufigsten Gründe für CMD. Durch ein nach-vorne-Strecken des Kopfes (den sogenannten Handynacken), müssen die Kiefermuskeln mehr arbeiten. Dadurch verkürzen sich andere Muskeln, und es kommt zu einem Ungleichgewicht. Auch Stress und nächtliches Zähneknirschen (med.: Bruxismus) können Faktoren sein, die eine CMD begünstigen.

 

Auch operative Eingriffe können eine CMD zur Folge haben. Als Folge von Zahnbehandlungen kann beispielsweise eine falsch gesetzte Krone oder Füllung den Biss negativ beeinflussen. Daraufhin kommt es zu Ungereimtheiten beim Beißen, die in einer CMD münden können.  

 

Die Symptome von CMD

Das Problem bei der Diagnose von CMD liegt in den vielfältigen Symptomen, die durch den schiefen Biss ausgelöst werden können. Sie betreffen verschiedene Körperregionen, die auf den ersten Blick keinen Rückschluss auf eine Erkrankung des Kiefers zulassen.

 

Kopf

Am Kopf äußerst sich eine CMD meist in Form von Kieferschmerzen, Zahnschmerzen, Verspannungen im Kiefer sowie eine Überempfindlichkeit der Zähne. Darüber hinaus können die Betroffenen einen dauerhaften Schwindel entwickeln, der durch die Verspannung verschiedene Muskeln (meist im Nackenbereich) ausgelöst wird. Die Betroffenen wachen häufig morgens mit einem verspannten Kiefer auf. Dies deutet auf ein Zähneknirschen im Schlaf hin.

 

Nacken und Rücken

Nackenverspannungen sind eines der häufigsten Symptome der CMD. Dadurch, dass der Kiefer ständig beansprucht wird, werden die Muskeln im Nackenbereich nicht mehr belastet und es entsteht ein Ungleichgewicht. Diese muskulären Dysbalancen führen zu dauerhaften Anspannungen, die sich in schmerzhafte Verspannungen verwandeln können. Auch Krankengymnastik und Massagen schlagen nicht an, denn die Verspannungen kehren bald wieder zurück. In solchen Fällen kann eine CMD vorliegen.

 

Arme und Beine

Eine CMD muss sich nicht immer nur im Nacken- und Kopfbereich bemerkbar machen. Auch ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln in den Fingern und Beinen kann auf eine CMD hindeuten. Dies kommt durch eine Verkettung von Verspannungen, die meistens beim Kiefer beginnen, und sich dann über den Nacken in andere Regionen des Körpers übertragen. Die verspannten Muskeln drücken auf die Nerven, was wiederum das Kribbeln oder das Taubheitsgefühl in den Extremitäten auslösen kann.

 

Andere Symptome

Die Liste der Symptome, die durch CMD ausgelöst werden können, ist lang. Es gibt dabei eine Vielzahl von unspezifischen Anzeichen, die oftmals falsch gedeutet werden. Selbst relativ klare Krankheitsbilder wie Kieferschmerzen werden oft nicht als Folge einer CMD behandelt. Daher gehen die Betroffenen oft zum Arzt, ohne, dass die CMD erkannt wird.

 

Behandlung von CMD

Um eine CMD nachhaltig zu lösen, bedarf es einer Ursachenforschung. Bei einer absteigenden Form der CMD muss der Kiefer auf Fehlstellungen und falsch gesetzte Kronen untersucht werden. Wenn diese Fehler korrigiert sind, kann oft schon eine Linderung der Beschwerden erfolgen. Etwas schwerer ist es bei der aufsteigenden CMD: Da hier die Symptome oft unterschiedlich sind, kann die Suche nach der Ursache deutlich länger dauern. Für Betroffene steht dann eine Odyssee von Arzt zu Arzt an, ohne, dass die richtige Diagnose gestellt wird. Lokale Beschwerden wie Nackenschmerzen werden dann zwar behandelt, es gibt aber keine grundlegende Therapie der CMD. Die Probleme kommen dann schnell wieder zurück.

 

CMD-Spezialisten verordnen oft eine Aufbissschiene als erste Therapieform. Diese Schienen helfen dabei, den Biss wieder zu korrigieren. Für Menschen mit nächtlichem Zähneknirschen kann auch eine Nachtschiene verschrieben werden, die der Patient während des Schlafens trägt. Wenn die Schiene erste Erfolge bringt, kann auch eine Physiotherapie Sinn machen. Da als Folge der CMD oft Verspannungen in anderen Bereichen des Körpers auftreten, kann die Therapie dabei helfen, diese Muskeln wieder entspannen und den Körper ins Gleichgewicht zu bringen. Daher ist die Therapie von CMD oft eine langwierige Prozedur, die mehrere Monate in Anspruch nehmen kann.

 

Leider übernehmen die meisten gesetzlichen Krankenkassen nicht die Kosten für eine CMD-Behandlung. Einige Kassen tragen die Kosten für ein Beratungsgespräch beim CMD-Spezialisten oder übernehmen die Schiene, alles darüber hinaus muss der Patient aber in der Regel selbst tragen. Die Behandlungen sind in der Regel sehr kostspielig. So kann eine einfache Aufbissschiene schnell zwischen 50 und 200 Euro kosten. Eine Stunde beim CMD-Spezialisten kann auch im dreistelligen Bereich liegen. Hier gilt es, die verschiedenen Ärzte gut zu vergleichen.

 

Durch den frühzeitigen Abschluss einer passenden Zahnzusatzversicherung kann aber zumindest ein Teil der Kosten für die Behandlung zurückgeholt werden. Hier gibt es jedoch eine Faktoren zu beachten, wie beispielsweise die Sperrzeit: Nach Abschluss einer Zahnzusatzversicherung kann der Versicherer darauf bestehen, dass ein bestimmter Zeitraum vergeht, bevor die erste CMD-Behandlung in Anspruch genommen werden kann. Andere Versicherungsgesellschaften lehnen den Antrag gar ab, wenn die Diagnose CMD bereits gestellt wurde. Informieren Sie sich daher gut über die jeweiligen Optionen, bevor Sie zum Spezialisten gehen.

 

Zusammenfassung

Die Craniomandibuläre Dysfunktion ist ein weit verbreitetes Krankheitsbild, dass den Betroffenen sehr zusetzt. Da auch viele Ärzte die Symptome nicht richtig deuten können, fällt die Diagnose häufig sehr spät. Dabei gibt es viele Anzeichen für eine CMD, die, wenn sie richtig gedeutet werden können, auf die Erkrankung hinweisen. Wenn Sie unter einer der in diesem Artikel genannten Symptome leiden und kein Arzt eine Erklärung für sie finden kann, erwägen Sie den Besuch beim CMD-Spezialisten. Eventuell ist es ja Ihr Kiefer, der Ihre Beschwerden verursacht.