Es ist kein Geheimnis, dass die Luftverschmutzung, die hauptsächlich in den Städten durch den Verkehr entsteht, schlecht für unsere Gesundheit ist. Dabei denken viele allerdings nicht darüber nach, wie es mit der Rauminnenluft-Qualität in Büros aussieht. Das Thema kam jedoch nun verstärkt durch die Corona-Pandemie auf, da von Luftfiltern gesprochen wurde, die ebenso Viren filtern können.
Dabei ist die Luft in Innenräumen ein wichtiger Faktor für unsere Gesundheit, das Wohlbefinden und sogar die Leistungsfähigkeit. Wenn man also bedenkt, dass besonders in Großraumbüros viele Menschen in einem Raum sitzen und die gleiche Luft ein- und die verbrauchte wieder ausatmen, kann man sich jedoch vorstellen, wie es sich um die Qualität verhält, wenn nichts zur Verbesserung getan wird.
Eine schlechte Innenraumluft-Qualität kann zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Atemwegserkrankungen, Niesen, Husten und Fieber führen und sogar Allergien auslösen wie eine Hausstauballergie.
Die Raumluftqualität wird durch Faktoren beeinflusst, einschließlich aber nicht beschränkt auf:
- Staub
- Geruch
- Feuchtigkeit
- Temperatur
- Schadstoffe in der Luft
- Luftbewegung
Verunreinigungen, die vom Innenraum kommen wie durch Reinigungsmittel, Duftstoffen oder von toxischen Substanzen in der Inneneinrichtung oder dem Gebäude tragen zudem zur dicken Luft im Büro bei.
Symptome einer schlechten Raumluft
Es kann sein, dass die Innenluft in einem Büro schädlicher und verschmutzter ist als im Außenbereich, wenn nicht darauf geachtet wird, dass keine gesundheitsschädlichen Materialien verwendet werden, die Klimaanlagen nur unzureichend gereinigt sind oder keine Maßnahmen getroffen werden, um die Qualität der Luft zu verbessern.
Typische Symptome einer schlechten Luftqualität im Büro sind:
- Reizung der oberen Atemwege
- Kopfschmerzen
- Allergien
- Kurzatmigkeit
- Schwindel
- Brechreiz
- Geschwächtes Immunsystem
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Erhöhtes Krebsrisiko
Möglichkeiten zur Verbesserung der Luftqualität
Es gibt einiges, was der Arbeitgeber machen kann – und auch tun sollte, um die Qualität der Rauminnenluft zu verbessern:
1. Installieren eines Filters
Die Installation und regelmäßige Wartung von Filtern der Klima- und Lüftungsanlagen im Büro ist die erste und wichtigste Schutzmaßnahme gegen schlechte Luftqualität. Dadurch kann der Großteil von Feinstaub, Keimen und Schadstoffen bereits aus der Luft gefiltert werden, noch bevor sie ins Büro gelangt.
2. Luftfeuchtigkeit kontrollieren
Oft ist an einer dicken Luft im Büro und der damit verbundenen Reizung der Atemwege eine zu geringe Luftfeuchtigkeit schuld. Diese sollte 40 bis 50 % enthalten. Sonst trocknen die Atemwege und Augen schnell aus, was zu Erkrankungen führt.
Zudem unterstützt die Feuchtigkeit in der Raumluft die Filterung von Schadstoffen. Mehr als 60 % sollte es jedoch nicht sein, da sich sonst Schimmelpilze bilden, die noch schädlicher für die Gesundheit sind.
Die Luftfeuchtigkeit kann auf unterschiedliche Art reguliert werden: Sei es durch die Installation von Luftbefeuchtern oder am besten auf natürliche Weise. Das erreicht man durch Zimmerpflanzen und -brunnen.
3. Regelmäßiges Lüften
Ein Büro muss die Möglichkeit haben, frische Luft in die Räume zu bringen, wenn es die Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen zulassen. Wenn sich das Büro nicht unbedingt an einer der am meisten befahrenen Straßen befindet und die Außenluft keine gesundheitsgefährdenden Grenzwerte überschreiten, sollte so oft wie möglich Frischluft in das Büro gelassen werden.
Wenn es für die Mitarbeiter zu unangenehm ist, während sie arbeiten, sollte das Instandhaltungspersonal abends für einige Stunden Frischluft in die Räume lassen. Herrschen draußen kalte Temperaturen, können sich so über Nacht die Zimmer wieder aufwärmen.
Die natürliche Belüftung trägt dazu bei, dass Schadstoffe von innen nach draußen gelangen und so die Innenluftqualität verbessert wird.
4. Verwendung von giftfreien Reinigungsmitteln
Bei der Reinigung der Innenräume sollte so viel wie möglich auf chemische Reinigungsmittel verzichtet werden. Dies gilt nicht nur für die Böden, sondern auch die Fenster und alle Oberflächen. Da die zu reinigenden Flächen in einem Büro sehr groß sind, gelangen die Chemikalien in die Raumluft, wo sie gesundheitliche Folgen für die Mitarbeiter haben können.
5. Keine Verwendung von Lufterfrischern
Manche Unternehmen verwenden künstliche Lufterfrischer, damit eventuell auftretende üble Gerüche bekämpft werden. Diese belasten jedoch nur unnötig die Qualität der Rauminnenluft. Viele Menschen reagieren auf die Produkte zudem allergisch.
Stattdessen sollte die Quelle der schlechten Gerüche identifiziert und beseitigt werden. Meist stammen sie von chemischen Reinigungsmitteln, Einrichtungsgegenständen oder Baubestandteilen. Diese sollten ausgetauscht werden und auf keinen Fall durch Lufterfrischer übertüncht werden, was die Luft noch mehr belastet.
6. Verwendung von Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen können bis zu 85 % der Schadstoffe aus der Rauminnenluft filtern. Somit sind sie die besten und natürlichsten Luftreiniger für ein Büro. Der schöne Nebeneffekt ist die positive Wirkung auf die Psyche der Mitarbeiter. Die Nähe zur Natur sorgt für mehr Wohlbefinden und steigert die Produktivität.
Dabei muss jedoch auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass die Pflanzen professionell gewartet und gepflegt werden, damit vor allem eine Schimmelbildung vermieden wird. Die Schimmelsporen gelangen sonst ebenfalls in die Raumluft und können Allergien und Krankheiten auslösen.
7. Chemiefreie Bodenreinigung
Wegen der Schalldämmung werden in den meisten Büros Teppiche verwendet. Diese nehmen Tag für Tag den Dreck und Staub von der Straße, welcher von den Mitarbeitern in das Innere getragen wird, verschmutzt. Daher ist es wichtig, dass in größeren Büros täglich mit einem professionellen Gerät Staub gesaugt wird. Dabei muss ein HEPA-Filter verwendet werden, um zu vermeiden, dass der eingesaugte Staub und Feinstaub nicht wieder in die Raumluft gelangt.
Die Teppiche sollten mindestens zweimal jährlich professionell gereinigt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass ein schonendes Verfahren benutzt wird, welches nicht zu viel Feuchtigkeit in der Raumluft zurücklässt und vor allem keine chemischen Reinigungsmittel verwendet werden.
8. Luftentfeuchter
In einigen Fällen kann es auch notwendig sein, die Luft zu entfeuchten, um die Bildung von Schimmel und Hausstaubmilben zu vermeiden. Daher sollte die Luftfeuchtigkeit in den Räumen stets getestet werden. Dabei sollte auch der Grund für einen zu hohen Wassergehalt in der Luft lokalisiert werden. Oft hat es mit den Temperaturen in den Räumen zu tun.
Idealerweise verfügt das Gebäude über ein Lüftungs- und Klimasystem, welches automatisch bei zu hoher Luftfeuchtigkeit ebenso das Wasser entzieht und nach draußen befördert.
9. Luftreiniger
Diese Systeme sollten zudem über einen Luftreiniger verfügen, durch den Giftstoffe und Feinstaub aus der Luft gefiltert wird. Zusammen mit genügend Zimmerpflanzen wird so für eine besonders reine Rauminnenluft gesorgt.