Wenn man mit der Führungsetage gut klar kommt, dann macht einem als Arbeitnehmer das die Arbeit meist ebenfalls viel einfacher. Besonders, wenn man in der späteren Berufslaufbahn noch das Ziel hat, ebenfalls die Karriereleiter hochzusteigen, dann kann ein gutes Verhältnis zu dem Chef den letzten ausschlaggebenden Punkt geben, weswegen man die Beförderung bekommt. Allerdings kann es auch schnell einen negativen Einfluss auf den Chef haben, wenn du zu sehr versuchst, eine positive Verbindung zu schaffen - das wirkt schnell so, als würdest du die Verbindung nur der Karriereleiter wegen suchen. Ehrlichkeit und Natürlichkeit ist daher die wichtigste Basis für ein gutes Verhältnis zu dem Chef.
Gemeinsame Interessen finden
Man muss sich nicht direkt mit dem Chef befreunden, wenn man sich bei der Person besser aussehen lassen will. Hilfreich kann es allerdings sein, dass man eine leichte persönliche Verbindung schafft. Hierfür kann man, wenn man zum Beispiel in der Mittagspause in der Kantine zusammensitzt, ein bisschen Small Talk machen und von sich erzählen. Wenn sich dabei eine Verbindung durch gemeinsame Interessen ergibt, dann wird der Chef wahrscheinlich darauf einsteigen. Außerdem kannst du ihm oder ihr auch eigene Fragen stellen, um mögliche Gemeinsamkeiten zu finden. Wenn du zum Beispiel gerne Sport magst und hier verschiedene Aktivitäten machst, kannst du die Person fragen, welche Sportarten sie macht. Auch die Liebe zu Musik, mögliche Positionen zu aktuellen Themen oder die Herkunft der Person können die Basis für eine Vielzahl von Gesprächen und vielleicht auch gemeinsame Freizeitaktivitäten bieten.
Wenn man privates von sich selbst erzählt, dann sollte man darauf achten, nicht zu ausschweifend zu sein, denn der Chef hat oft viel zu tun und damit nur begrenzt Zeit für jeden einzelnen. Allerdings kann man dem Vorgesetzten auch gerne mal ein Kompliment geben, solange es natürlich kommt. Man sollte nicht einfach auf Teufel komm raus komplimentieren, sondern stattdessen dann Komplimente vergeben, wenn man es wirklich ernst meint. Den Unterschied merkt oft auch die Person, die das Kompliment bekommt.
Es hilft ebenfalls nicht, Interessen vorzuheucheln, denn auch das wird früher oder später auffallen. Wenn du wirklich keine gemeinsamen Interessen finden solltest, die euch verbinden, kannst du immerhin trotzdem interessiert bei den Geschichten der Person zuhören und Nachfragen stellen, wenn du noch nicht viel über das Hobby weißt.
Verhalten des Chefs spiegeln
Natürlich sollte man den Chef nicht komplett nachmachen, wenn man ihn sieht. Wenn du allerdings bestimmte Verhaltensweisen kennst, die er immer wieder nutzt, dann ist es wahrscheinlich, dass er diese auch gerne bei anderen Personen sieht. Zu diesen Verhaltensweisen zählen zum Beispiel Gespräche, die lieber persönlich als über Telefon geführt werden, oder das Register, in dem der Chef mit den Mitarbeitern kommuniziert. Wenn der Chef zum Beispiel immer sehr kumpelhaft redet, dann kann man ebenfalls versuchen, ob das bei dem Chef gut ankommt. Das wichtigste ist, dass man seine Beobachtungsgabe nutzt.
Grundanforderungen bei der Arbeit erfüllen
Um gut bei dem Chef anzukommen, muss man nicht tausende Überstunden machen. Stattdessen sollte man darauf achten, erstmal die Grundanforderungen zu meistern, denn sonst kommt man schnell einmal negativ beim Chef vor. Zu diesen Anforderungen zählen Pünktlichkeit, ein aufgeräumter Arbeitsplatz und auch die Einhaltung von Deadlines. Fehler zu machen oder Grenzen zu haben, was die Arbeitszeiten angeht, sind keineswegs immer negativ. Wenn dies allerdings damit einhergeht, dass man unangekündigt keine Deadlines schafft und im Chaos versinkt, dann sammelt man schnell eher Minuspunkte als Pluspunkte.
Gleichzeitig ist es hilfreich, die Firmenphilosophie zu verkörpern. Das beinhaltet einerseits die internen Werte, die es zu vertreten gilt, aber auch das externe Image ist wichtig, um Kunden ebenfalls diese Philosophie zu zeigen. Vor allem geht das durch den Kleidungsstil und die Körperpflege.
Mehr machen als nur mitarbeiten
Um durch seine Arbeitsweise positiv aufzufallen, reicht es bereits, an einigen Stellen mehr Eigeninitiative zu zeigen und so freiwillig Aufgaben zu übernehmen, wenn man noch Zeit zur Verfügung hat. Vorschläge einzubringen und kreative Ideen zu äußern, aber auch konstruktive Kritik anzunehmen und dementsprechend umzusetzen kann ebenfalls positiv wirken. Das bedeutet auch, dass man dem Chef nicht blind bei allem gehorcht oder der Herde folgt. Wenn man eine eigene Meinung hat, sollte man diese auch mit Argumenten vertreten und dazu stehen. Das betrifft nicht nur einzelne Projekte, sondern auch die Firma im Allgemeinen. Wenn du zum Beispiel denkst, höhenverstellbare Tische wären eine Bereicherung für die Firma, dann lohnt es sich, diese Position vor dem Chef zu vertreten. Gerade, wenn du schon vorher ein bisschen Recherche betreibst und beispielsweise die Kosten schon vorher berechnest, nimmt das dem Vorgesetzten viel Arbeit ab und er ist eher dazu geneigt, diesen Vorschlag umzusetzen. Gleichzeitig bleibt ihm die Initiative im Kopf und er hat ein positives Bild durch die Unterstützung, die du ihm bringst.
Während du all diese Sachen machst, ist es allerdings wichtig, dass du deine Grenzen beachtest und nichts versprichst, das du später nicht einhältst oder einhalten kannst.
Trotzdem teamfähig bleiben
Wenn man so sehr darauf aus ist, bei dem Chef gut anzukommen, dass man die Kollegialität mit den Mitarbeitern vergisst und die Ellenbogen ausfährt, dann kann das schnell eher negative Effekte haben. Innerhalb des Teams macht man sich schnell Freinde und bekommt den Ruf eines Schleimers. Das ideale Ziel sollte sein, mit allen in der Firma gut klarzukommen, damit man unabhängig von den Personen gut und konstruktiv zusammen arbeiten kann.
Beziehe also auch deine Kollegen mit ein und reiche ihnen eine Hand, wenn sie einmal überfordert sind oder Hilfe brauchen. Wenn dein Chef das mitbekommt, dann kann auch das einen positiven Effekt auf ihn haben.