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Augenmotorik und Ergonomie - die Auswirkungen von Bildschirmarbeit

28 März. 2022

Die Visuomotorik, also die Verbindung der Steuerung von Augen und deren Regelung und die der Wirbelsäule sind durch das Nervensystem eng miteinander verbunden und wirken sich daher auch gegenseitig aufeinander aus. Mit dem Gleichgewichtssystem zusammen, dem vestibulären System sind diese Systeme maßgeblich für die Regulierung der Körperhaltung verantwortlich. All diese motorischen Systeme sind dabei gleichzeitig sehr empfindlich und können durch monotone Tätigkeiten wie das lange Arbeiten an Bildschirmen gestört werden. 

 

Das Gleichgewichtssystem wird dabei vereinfacht gesagt durch kleine Steinchen im Gehörgang gesteuert, die je nach Position des Körpers anzeigen, wohin die Schwerkraft gerade wirkt und dementsprechend auch, wo gerade unten ist. Das visuelle System funktioniert demhingegen durch die Verlagerung der Blickachse im Raum, die bei der Körperorientierung ebenfalls eine wesentliche Rolle spielt. Die Einordnung des Körpers passiert so meistens zusammengesetzt aus den visuellen Informationen der Augen und der Informationen des Gleichgewichtssystems. Wenn eins davon gestört ist, kommt es meist zu Wahrnehmungsveränderungen und einem gestörten Gleichgewicht. Gerade die visuellen Informationen, die über die Augen verarbeitet werden, sind maßgeblich für eine dynamische Haltungsveränderung, die nicht nur die Richtungen oben und unten betrifft, sondern sich auch sonst flexibel an das Umfeld anpasst. Das ist besonders wichtig für die Raumorientierung. Außerdem helfen die Augen besonders bei sich bewegenden Objekten, da durch die Spannungsinformationen, die von den Augen aus kommen Objektverschiebungen wahrgenommen werden können, auf die der Körper dementsprechend reagieren kann. Wer zum Beispiel nicht gut sehen kann, kann auch schlechter auf ein fallendes Glas reagieren, indem man versucht, dieses aufzufangen. Je schneller diese Spannungsinformationen dabei in tatsächliche Bewegungen umgewandelt werden können, desto besser ist auch die Reaktionsfähigkeit der jeweiligen Person.

 

In welcher Weise hängt die Wirbelsäule mit Augenmotorik und Gleichgewicht zusammen?

 

Da sich sowohl die Gleichgewichtsorgane im Innenohr als auch die Augen in der Nähe des Gehirns befinden, braucht es für die direkte Verarbeitung der Informationen nicht die Nervenstränge entlang der Wirbelsäule. Die Impulse können direkt im Hirnstamm verarbeitet werden. Allerdings sind die Muskeln auf der tiefen Wirbelsäulenschicht und die der äußeren Augenmuskeln miteinander verbunden und können sich so doch indirekt und unbewusst durch Bewegungen der Augen beeinflussen.

 

Gleichzeitig passieren aber auch fast automatisch umgekehrte Mechanismen, wie zum Beispiel, wenn man den Kopf nach links dreht. Dann bewegen sich die Augen, wenn der Blick auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist automatisch nach rechts, um weiter auf dieses Ziel gerichtet zu bleiben. So ist es den Augen möglich einen Fixpunkt zu haben, selbst wenn der Kopf nicht starr bleibt.

 

Was passiert, wenn die Motorik gestört ist?

 

Wenn die eine Stellschraube der Motorik beeinflusst wird, kann es durch die Zusammenhänge untereinander auch zu weiteren Folgen kommen. Eins der bekanntesten Beispiele ist dabei eine starre Blickausrichtung auf einen Monitor, der zu nah platziert ist. Das kann sich im Folgenden wiederum auf die Nerven und Muskeln der Wirbelsäule auswirken und zu Schmerzen in dieser Region führen. Auch andersherum kann eine schlechte Sitzhaltung nicht nur die Wirbelsäule selber beeinflussen, sondern zum Beispiel auch Auswirkungen auf das Gleichgewicht oder die Sicht haben. Besonders sind auch fehlende Aktivitäten Faktoren, die die Motorik beeinflussen können. Im Büro sind das neben Haltungsstörungen vor allem der Bewegungsmangel oder einseitige Belastungen.

 

Während die Folgen für die Wirbelsäule und die Haltung generell bekannt sind, reden nur wenige über die Folgen, die eine falsche Haltung für die Funktionsfähigkeit der Augen haben kann.

 

Zu den möglichen Folgen zählen Schwächen in Fusion und Konvergenz, also wenn die beiden Augen versuchen, ein gemeinsames deckungsgleiches Bild zu schaffen, die zu einem doppelten Bild oder auch zu einem größeren blinden Fleck im Auge führen können. Außerdem kann es auch zu Sichtfeldeinschränkungen kommen, die aus der starren Wirbelsäule resultieren können, aber auch in einer Einschränkung der Bewegungsfähigkeit der Augen.

 

Eye-Mover und Head-Mover

 

Personen, die an einem Bildschirm arbeiten, bewegen eher die Augen als dass sie ihren Kopf bewegen. In der Natur des Menschen liegt die Veranlagung aber eher andersherum: Als Kleinkind verfolgt der Mensch Objekte vor allem nicht mit den Augen, sondern mit dem Kopf. Wenn sich das Visuelle weiter entwickelt, vermindert sich diese Kopfbewegung immer weiter und es wird immer mehr Augenbewegung eingesetzt. Viele Umweltfaktoren verstärken diese Entwicklung dabei, so unter anderem die Schule, aber auch die bildschirmgebunde Arbeitsweise, die eine starre Arbeitsweise erst ermöglicht und somit Nackenschmerzen und Rückenbeschwerden fördert.

 

Wie kann man die Motorik schützen?

 

Mit einem flexibleren Bildschirmhalter, den man nicht nur nach oben und unten verschieben kann, sondern flexibel ausrichten kann, schafft man eine Position der Arbeit und auch eine Sichtweite, die angenehmer ist und die Augenmotorik sowie die Wirbelsäule schützt und schwerwiegende Folgen vermeidet. Neben diesem Bildschirmhalter ist auch eine gesunde Sitzhaltung und falls möglich eine dynamische Arbeitsweise durch beispielsweise Gehpausen oder auch eine Abwechslung zwischen Sitzen und Stehen förderlich für eine gute und gesunde Motorik.

 

Bei Personen mit sportlicher Aktivität wurde außerdem nachgewiesen, dass hier wieder eher der Kopf bewegt wird als die Augen und dass bei dieser Kopfbewegung die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen, beispielsweise bezüglich der Haltung, geringer sind. Das gilt besonders, wenn der Sport in der Natur getrieben wird, denn hier ist das Blickfeld deutlich weiter und Kopfbewegungen sind nötig, um das ganze Umfeld erfassen zu können. Wer eine einfache Möglichkeit sucht, die starre Haltung im Büro ein bisschen aufzulockern, sollte regelmäßig, zum Beispiel alle zehn Minuten, einmal die Blickfixierung auf den Bildschirm unterbrechen und aus dem Fenster schauen oder auch einfach mal den Kopf so weit es schmerzfrei geht in alle Richtungen zu drehen, um die Muskulatur wieder aufzulockern.